Heiligenhaus. Trainer gingen auf eine Art, die Bernd Rotthof, den Vorsitzenden des FC RW Heiligenhaus ärgert. Minuspunkte in der nächsten Saison.

Großen Personalnöten ist derzeit der kleinste und jüngste niederbergische Fußballverein, der FC Rot-Weiß Heiligenhaus, ausgesetzt. Zum Spiel bei den Breiten Burschen Barmen IV konnte das Team der Kreisliga C aufgrund von akutem Spielermangel am vergangenen Sonntag gar nicht mehr antreten.

Dies bedeutet, dass die Heiligenhauser in die nächste Saison mit drei Minuspunkten starten. Eine seit 2023 gültige Regelung des Verbandes sieht vor, dass Mannschaften, die nach dem 30. April eines Jahres eine Meisterschaftsbegegnung absagen und nicht antreten, in der folgenden Spielzeit mit dem Abzug von drei Zählern bestraft werden.

„Jetzt werden wir alles versuchen, das letzte Spiel am 2. Juni beim 1. FC Wülfrath noch über die Bühne zu bringen, denn wir wollen ja nicht mit sechs Minuspunkten in die neue Saison starten“, stellt der Vereinsvorsitzende Bernd Rotthoff, der mittlerweile auch wieder als Trainer eingesprungen ist, klar.

FC Rot-Weiß Heiligenhaus meldete zwischendurch sogar zwei Seniorenteams

Zwischenzeitlich hatte der FC Rot-Weiß sogar zwei Seniorenteams, wie lässt sich da dieser Spielerschwund erklären? Zu Beginn der Saison wurde mit Tahsin Aydemir ein Trainer verpflichtet, der sein Engagement aber aus beruflichen Gründen nach nur vier Wochen schon wieder beendete. „Und das, ohne sich zu verabschieden“, bemängelte Rotthoff die Art des Abschieds des Coachs. Ähnlich erging es dem Heiligenhauser Vorstand mit Aydemirs Nachfolger Georgios Papadopoulos, der bis Ende des letzten Jahres im Amt verblieb. „Und dann ebenfalls ohne Abschied ging“, merkt Rotthoff an.

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Dann übernahm zu Beginn des Jahres Caner Öztürk, aber auch er blieb nicht lange. „Seit Wochen meldet er sich nicht mehr“, berichtet der Funktionär. Auch mit der Zweitvertretung, die zum Spielbetrieb zunächst ohne Wertung angemeldet wurde, hatte der Verein kein Glück. Das Team des Trainerduos Kevin Schenk und Pascal Schwalfenberg trat am 17. April zu der angesetzten Partie nicht an und wurde abgemeldet

„Wir als Vorstand sollten den Trainern Spieler besorgen, aber das kann nicht unsere Aufgabe sein“, findet Rotthoff.

Die Zukunft des Klubs sieht der Vereinsvorsitzende nicht in Gefahr

Möglicherweise auch aufgrund der ständigen Veränderungen auf der Trainerposition ließen es dann auch viele Spieler an der nötigen Zuverlässigkeit vermissen. „Die Trainingsbeteiligung ist sehr schlecht, aber auch die Infrastruktur stimmt für uns nicht. Wir haben auf dem Sportplatz am Sportfeld noch immer keine Lagerungsmöglichkeiten für unsere Sachen und müssen ständig damit und den Bällen durch die Gegend fahren“, erläutert der selbständige IT-Experte.

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Personalprobleme gibt es auch bei den F-Junioren, der einzigen Jugendmannschaft des Vereins. „Da haben wir 14 Spieler, die bei schönem Wetter gerne Fußball spielen. Aber da fehlt auch einigen Eltern die Affinität zum Fußball“, hat er festgestellt, denn auch hier konnten nicht alle Spiele wie geplant ausgetragen werden.

Die Zukunft des jungen Vereins sieht er aber nicht in Gefahr. „Wir haben jetzt ein Jahr lang auf die Fresse bekommen, aber es geht weiter und jetzt ist auch mal gut. Ich habe immer noch das Ziel, einen vernünftigen Verein aufzubauen. Dafür brauche ich aber auch vertrauenswürdige Menschen, die Fußball denken und leben. Und mit solchen Menschen befinden wir uns in Gesprächen“, hat Rotthoff seinen Optimismus nicht verloren.

„Das erste Jahr tat weh, aber daraus müssen wir lernen und richten den Blick nach vorne“, stellt er klar. „Und in der nächsten Saison werden dann auch digital voll durchstarten“, kündigt er an.

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