Velbert. Die Velberter schalteten im Pokal schon zwei Landesligisten aus, Sonntag gab es aber drei Platzverweise. Das steckt hinter dem Erfolg.

Die Fußballer von Stella Azzura Velbert surfen aktuell auf einer Welle des Erfolgs: Die Tabellenführung in der Kreisliga B, das Erreichen des Halbfinales im Pokalwettbewerb auf Kreisebene und der Vizetitel bei den Velberter Hallenstadtmeisterschaften sprechen für sich. Trainer Rosario Sparacio verrät das Erfolgsrezept, warnt aber, dass die ganze Saison „noch für die Katz sein kann“.

Als Rosario Sparacio im Frühjahr 2022 seine Zusage gab, zum zweiten Mal die Mannschaft von Stella Azzura Velbert als Coach zu übernehmen, hatte er vorher lange mit sich gerungen, denn eigentlich hatte er seine Trainerlaufbahn schon für beendet erklärt. Doch er hörte auf sein Herz, schließlich bezeichnet er Stella als seinen Verein.

Als Spieler war er mit dem Klub in die Kreisliga B aufgestiegen, übernahm dann später als Trainer und führte die Mannschaft mit zwei Aufstiegen bis in die Bezirksliga.

Stella Azzurra setzt auf „Velberter Jungs“

Sein erstes Jahr diente zunächst dem Aufbau. Er holte viele Spieler in sein Aufgebot, mit denen er schon vorher viele Jahre beim TVD Velbert, der SSVg Heiligenhaus oder dem Langenberger SV zusammengearbeitet hatte. Dazu gesellten sich aber auch einige junge Akteure wie sein Sohn Giuseppe, der vom Landesligisten SC Velbert kam.

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„Wir haben eine gesunde Mischung aus sehr erfahrenen Spielern, die auch schon höherklassig gespielt haben, aber auch jungen Leuten mit viel Qualität“, erläutert der Coach. „Bei uns bekommt kein Spieler Geld, aber es geht im Verein sehr familiär zu, die Jungs fühlen sich wohl und wir unternehmen auch viel gemeinsam. Das sind alles Velberter Jungs, die sich teilweise schon lange kennen“, so der Coach. All dies würde den Zusammenhalt und die gute Stimmung erklären, die seiner Meinung nach die Zutaten für die jüngsten Erfolge sind.

Im Kreispokal gewann Stella Azzurra Velbert schon gegen zwei Landesligisten

Zum Beispiel im Kreispokal: Nach dem Sieg in der ersten Runde gegen den A-Ligisten schaltete Stella mit dem Cronenberger SC und dem ASV Mettmann schon zwei Landesligisten aus und trifft nun im Halbfinale auf den Ortsnachbarn SC. „Natürlich wollen wir auch versuchen, gegen den dritten Landesligisten zu bestehen, aber absolute Priorität hat natürlich das Ziel Aufstieg“, stellt Sparacio klar.

„Was Leverkusen in der Bundesliga ist, sind wir in der Kreisliga“, sagt er mit Recht, denn seine Mannschaft hat wettbewerbsübergreifend in dieser Saison noch keine Niederlage hinnehmen müssen.

Giuseppe Sparacio, (hier noch im Trikot des SV Union Velbert) spielt mittlerweile für Stella Azzurra und steht nach 19 Spielen bei 33 Saisontoren in der Kreisliga B.
Giuseppe Sparacio, (hier noch im Trikot des SV Union Velbert) spielt mittlerweile für Stella Azzurra und steht nach 19 Spielen bei 33 Saisontoren in der Kreisliga B. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Insofern ist er zuversichtlich, warnt aber seine Schützlinge. „Wir haben zwar sieben Punkte Vorsprung, das sieht gut aus, aber wir müssen weiterhin gewissenhaft unsere Hausaufgaben machen, denn das Spiel ist erst zu Ende, wenn der Schiedsrichter pfeift und wir spielen noch gegen alle Teams, die oben stehen. Wenn wir nicht aufsteigen, wäre das fatal und die ganze Saison für die Katz“, findet der Trainer deutliche Worte.

Im Spiel gegen die Sportfreunde Dönberg II gab es gleich drei Platzverweise

Unabhängig davon, kann er aber zumindest schon personell optimistisch in die Zukunft sehen, denn von 18 Spielern haben bereits 16 auch für die kommende Saison zugesagt. „Das habe ich in meiner 22-jährigen Laufbahn als Trainer noch nicht erlebt, keines der Gespräche hat länger als 30 Sekunden gedauert“, teilte er mit. Lediglich der 41-jährige Peter Kotzek und der ein Jahr jüngere Mourad Amjahad denken über ein Ende der aktiven Zeit als Fußballer nach.

Als kurios bezeichnete Sparacio die letzte Partie gegen die Sportfreunde Dönberg II. Stella gewann sicher mit 4:0, kassierte aber gleich drei Platzverweise für Nico Cardella, Daniele Sparacio und Dennis Kaltenpoth – eine Rote und zwei Gelb-Rote Karten.

Nico Giuseppe Cardella (blau) flog im Spiel gegen die Sportfreunde Dönberg II vom Feld.
Nico Giuseppe Cardella (blau) flog im Spiel gegen die Sportfreunde Dönberg II vom Feld. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Wir hatten in der ganzen Saison bislang erst einen Platzverweis, diesmal hat der Schiedsrichter aber für Nichtigkeiten Karten an uns verteilt“, berichtete der Coach. Er geht allerdings davon aus, dass seine Auswahl die nächste Partie beim Schlusslicht TSV Neviges Engizek (So., 15 Uhr) auch ohne die drei gesperrten Akteure mit drei weiteren Punkten beendet und dem ersehnten Aufstieg damit einen weiteren Schritt näherkommt.

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