Velbert. Vier Mal testet der TVD Velbert vor dem Oberliga-Restart. Was die Dalbecksbäumer planen und warum wohl keine Neuen mehr kommen.

Eigentlich sollte das Testspiel des TVD Velbert am Sonntag gegen den 1. FC Wülfrath in der Grimmert-Arena stattfinden, doch da die Sportplätze in Velbert aufgrund des Wintereinbruchs noch bis Montag gesperrt sind, wurde die Partie kurzerhand in die Kalkstadt verlegt (Anstoß 15 Uhr, Lhoist-Sportpark). Der Leistungsvergleich mit dem benachbarten Bezirksligisten wurde mit Bedacht ausgewählt.

„Ich spreche mich da mit unserem Trainer ab, welche Leistungsstärke er zu welchem Zeitpunkt dann gerne als Gegner hätte“, erläutert der Sportliche Leiter Michael Kirschner. „Die Staffelung finde ich richtig gut. Wir fangen mit einem Bezirksligisten an, steigern uns dann über den Westfalenligisten Holzwickeder SC und haben dann noch zwei Highlights mit den Tests gegen die Oberligisten SV Schermbeck und Ratingen 04/19, zwei Topmannschaften auf Topniveau“, stellt Coach Jens Grembowietz zufrieden fest.

TVD Velbert trifft auf ganz viele ehemalige Velberter

In Wülfrath treffen die Dalbecksbäumer quasi auf eine TVD-Filiale. FCW-Trainer Joscha Weber war nicht nur ein Spieler des damaligen Trainers Kirschner beim ASV Mettmann, sondern trug später auch das Trikot der Velberter. Zudem haben auch Giuseppe Raudino, Maik Bleckmann, Chamdin Said, die beiden Torhüter Semih Demirhat und Tobias Hartwig, Nico Wolters, Maximilian Eisenbach sowie Tihomir Krznjak eine teilweise sogar längere TVD-Vergangenheit und werden gegen ihren zwei Spielklassen höher um Punkte spielenden Ex-Verein sicherlich besonders motiviert sein.

Alle Protagonisten hoffen natürlich, dass die Partie auch tatsächlich ausgetragen werden kann. „Die Wülfrather konnten zwar trainieren, aber mehr schlecht als recht, wie sie uns mitteilten. In jedem Fall wird nicht im Stadion auf Rasen, sondern auf dem Nebenplatz auf Kunstrasen gespielt“, verrät Kirschner. Seit dem Vorbereitungsstart am Dienstag konnten die Velberter ihre Übungseinheiten bislang nicht auf dem Platz absolvieren, sondern mussten ausweichen.

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„Am Dienstag kamen wir dann für eine Laufeinheit und Krafttraining sowie organisatorische Dinge und das obligatorische Wiegen zusammen, dreimal haben wir in Soccerhallen in Essen und Mülheim trainiert“, berichtet Grembowietz. Der bislang nur im Verbandsgebiet Westfalen tätige Trainer hat derart winterliche Beeinträchtigungen noch nicht erlebt. „Das bin ich in der Form nicht so gewohnt und dass so schnell auch die Plätze gesperrt wurden, war auch ein neues Erlebnis“, sagte er.

Gleich mehrere Spieler haben den TVD Velbert verlassen

„Nach der verdienten Pause habe ich schon so eine kleine Vorfreude verspürt, dass es jetzt weitergehen sollte, und ich denke, das haben die Spieler ähnlich empfunden. Wenn dann nur das Laufen möglich ist und ständig improvisiert werden muss, ist das sicherlich nicht optimal. Ich will mich aber auch nicht beschweren, denn das hat auch noch niemanden weitergebracht“, gibt sich der Coach pragmatisch. Nachdem Kohei Nakano, Simon Struck und Justin Sarpong den Verein aus unterschiedlichen Gründen verlassen haben, ist der Kader merklich geschrumpft. „Ganz besonders weh tut uns da auch, dass David Glavas an der Hüfte operiert werden muss und uns daher den restlichen Saisonverlauf nicht mehr zur Verfügung stehen wird“, teilt Kirschner mit.

Simon Struck hat den TVD Velbert verlassen. Foto: Roth
Simon Struck hat den TVD Velbert verlassen. Foto: Roth © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Mit Antonio Glibo steht bislang auch nur ein Neuzugang fest. Der 19-Jährige stammt aus der Jugendabteilung des SC Velbert, wo er in der Niederrheinliga zum Einsatz kam, und wechselte in seinem ersten Seniorenjahr zum Bezirksligisten Rot-Weiß Wülfrath, bevor er jetzt nach nur einem halben Jahr den nächsten Schritt machen will.

Weitere Transfers? Nichts geplant, nichts ausgeschlossen

„Beim SC hat er im defensiven Mittelfeld gespielt, in Wülfrath wurde er als Innenverteidiger eingesetzt. Wir haben ihn beobachtet und auch Erkundigungen über ihn eingezogen und glauben, dass er Entwicklungspotenzial und eine Perspektive hat, wie damals auch David Glavas, der ja auch aus der Niederrheinliga kam. Wir können von diesen jungen Spielern natürlich nicht erwarten, dass sie von heute auf morgen auf Oberliganiveau spielen können. Wir trauen es ihm aber zu und wann er es schafft, entscheidet er dann ja letztlich auch selbst“, erklärt der Sportliche Leiter.

Er betont, dass der Kader aus 21 Feldspielern und drei Torhütern nicht zwingend erweitert werden muss. „Es kann gut sein, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist. Weitere Ab- oder Zugänge sind nicht geplant, aber auch nicht komplett ausgeschlossen, denn das Transferfenster ist ja noch bis Ende des Monats geöffnet“, stellt Kirchner klar.

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