Velbert. Auf und neben dem Feld gab es handfeste Auseinandersetzungen bei der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. Die Polizei suchte nach mehreren Männern.
Die Austragung der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft hatte sich der SV Union Velbert wohl ganz anders vorgestellt. Die eigene Mannschaft sang- und klanglos mit null Punkten ausgeschieden und vom zweiten Vorrundentag am Donnerstagabend werden wohl nur wenige sportliche Aspekte in Erinnerung bleiben.
Als die letzten Zuschauer die Halle verließen, blinkte draußen das Blaulicht mehrere Polizeiwagen. Drinnen wirkte der Union-Vorsitzende Dieter Blobel einigermaßen mitgenommen von den Ereignissen, konnte und wollte sich aber noch nicht äußern.
TSV Neviges Engizek vom Turnier ausgeschlossen
Update: Nur mit sieben Mannschaften wurde die Hallenstadtmeisterschaft in Velbert am Freitag fortgesetzt, denn aufgrund der Vorkommnisse am Vortag wurde das eigentlich sportlich qualifizierte Team des TSV Neviges Engizek vom weiteren Turnier ausgeschlossen. „Schon im Spiel gegen den SC Velbert gab es eine erste Eskalation mit Rudelbildung“, berichtete Dieter Blobel, der 1. Vorsitzende des Veranstalters SV Union Velbert.
Noch schlimmer wurde es dann aber in der Partie der Nevigeser gegen die Sportfreunde Siepen, als ein Mitarbeiter des von der Stadt gestellten Sicherheitsdienstes angegriffen wurde. „Daran waren der Torhüter und zwei Feldspieler beteiligt“, teilte der Vereinschef mit. Am Freitagmorgen wurde dann die Angelegenheit mit der verantwortlichen Mitarbeiterin der Stadt besprochen und gemeinsam entschieden, den TSV Neviges Engizek zu disqualifizieren.
Mehrere Spielunterbrechungen wegen Rudelbildungen, zwei Rote Karten und Security auf dem Platz
Was war genau passiert? Mehrmals mussten die Spiele unterbrochen werden, weil es durch Nichtigkeiten plötzlich zu Rudelbildungen, Schubsereien und Auseinandersetzungen gekommen war. Das erste Mal hatte ein Spieler des FC Iraklis Neviges im Spiel gegen die Sportfreunde Siepen eine Rudelbildung ausgelöst. Nach dem 5:0-Sieg für Siepen war er noch immer kaum zu beruhigen und musste von mehreren Mitspielern zurückgehalten werden.
Die erste Rote Karte sah dann ein Spieler des TSV Neviges-Engizek im Spiel gegen den SC Velbert. Nach einer Kabbelei sahen sich mehrere eigentliche unbeteiligte Spieler und Betreuer offenbar gezwungen, über das halbe Feld zu laufen und sich an einer wilden Schubserei zu beteiligen. Den zweiten Platzverweis handelte sich ein Spieler des Langenberger SV ein. Wieder Rudelbildung. Mehrmals rannten sogar Mitglieder des professionellen Ordnungsdienstes aufs Spielfeld, um für Ordnung zu sorgen.
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Der negative Höhepunkt ereignete sich dann aber im Spiel zwischen Engizek und den Sportfreunden Siepen, an dem die Teams – wenngleich sich zwei emotionale Fanlager gegenseitig hochschaukelten – gar nicht beteiligt waren. Als ein junger Zuschauer aus dem Weg aus der Halle über das Spielfeld ließ, kam es zu einer Auseinandersetzung mit der Security – und die Situation eskalierte innerhalb weniger Sekunden. Plötzlich waren mehrere Dutzend Menschen auf dem Spielfeld, es kam zu einer wüsten Schubserei inklusive Schläge und Tritte.
Laut Angaben der Polizei hätten fünf Personen auf einen Sicherheitsmitarbeiter eingeschlagen, woraufhin die Ordnungshüter gegen 21.50 Uhr verständigt wurden. Die fraglichen Personen hätten die Halle danach aber verlassen, so dass weitere Maßnahmen nicht ergriffen werden konnten. Eine Nahbereichsfahndung sei erfolglos geblieben.
Weiterspielen stößt bei manchem auf Unverständnis
Dass danach einfach weitergespielt wurde, als sei nichts passiert, stieß beim ein oder anderen auf Unverständnis. „Ich war schon schockiert und für mich wurde da eine rote Linie überschritten. Ich habe kein Verständnis dafür, dass da einfach so drüber hinweggegangen und das alles immer weggewischt wird“, meinte etwa Dennis Czayka, Trainer des SC Velbert.
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Was bleibt von dem Abend? Der aufgrund von Umbauarbeiten erzwungene Wechsel von der Halle an der Langenberger Straße – dem sogenannten Zitronenbunker – in die Sporthalle Birth, war kein gelungener. Weniger wegen der niedrigeren Zuschauerzahl, sondern wegen der Tatsache, dass zwischen Seitenauslinie und erster Sitzreihe ein kaum nennenswerter Abstand bestand. Was am Anfang auch zigfach dazu führte, dass der Ball bei Duellen an der Seitenlinie unter die Tribüne rollte. Zwar war der untere Tribünenteil offiziell nur für die Mannschaften reserviert, naturgemäß hielt sich aber nicht jeder an diese Regelung.
Auch der Ordnungsdienst wird sich zumindest Fragen gefallen lassen müssen, trug er doch nicht immer nur zur Deeskalation bei.
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