Velbert. Der TVD Velbert muss am Sonntag zum TSV Meerbusch und peilt den sechsten Saisonsieg an. Trainer Grembowietz stellt vor dem Duell eines klar:

Wenn die Vertretung des TVD Velbert am Sonntag zum TSV Meerbusch reist, trifft Trainer Jens Grembowietz dort wieder auf einen Gegner, mit dem er bisher keine Berührungspunkte hatte und dessen Mannschaft ihm daher gänzlich unbekannt ist.

Natürlich hat er sich zur Vorbereitung auf das Spiel Informationen eingeholt und dabei festgestellt, dass der aktuelle 16. der Tabelle einen deutlich besseren Kader hat, als die derzeitige Rangliste das auszusagen scheint.

„Das wissen unsere Spieler natürlich noch besser als ich, deshalb muss ich wohl auch niemanden davor warnen, die Aufgabe zu unterschätzen. Wer sich nach unseren schwachen ersten 30 Minuten der Vorwoche da vom Tabellenstand blenden lässt, dem kann ich auch nicht mehr helfen“, stellt der Coach in aller Deutlichkeit klar.

Ähnlich wie sein Team derzeit hatten auch die Meerbuscher bislang eine Phase mit sehr vielen verletzungsbedingten Ausfällen, worin eine Begründung für ihr schwaches Abschneiden liegen könnte. Zwar verlor der TSV mit Fabio Fahrian, Dominik Reinert, Lukas van den Berg, Micah Cain und Dennis Dowidat langjährige Stammkräfte und/oder Leistungsträger.

Spieler mit langjähriger Regionalliga-Erfahrung

Doch kamen mit Jannick Stevens und Nico Brandenburger auch Spieler, die viele Jahre in der Regionalliga unterwegs waren. Ein wenig sinnbildlich für die Verfassung des Teams aus der Rheingemeinde ist auch, dass Torjäger Oguz Ayan, der in der letzten Saison 30 Tore erzielt hat, bislang erst viermal traf.

Viel mehr als der Gegner beschäftigt Grembowietz momentan aber die eigene Personalsituation. Wie in der Vorwoche gibt es noch Fragezeichen hinter der Einsatzmöglichkeit vieler Spieler. „Gegen Sonsbeck haben drei Spieler erst nach dem Aufwärmen signalisiert, dass es bei ihnen geht“, berichtete der Trainer.

Einer davon war Alex Fagasinski, dessen Rückenbeschwerden zwar abgeklungen waren, doch jetzt hat er sich einen Muskelfaserriss zugezogen und wird definitiv ausfallen. Die gleiche Verletzung hat auch Noah Korczowski, der schon länger fehlt und ebenfalls vorerst nicht zur Verfügung stehen wird. Das gilt auch für Serkan Güzel, der Schmerzen im Adduktorenbereich beklagt.

Dazu sind Eunseok Ko und Robert Nnaji nach ihren Platzverweisen gesperrt, während Lukas Larsen, der seine zweiwöchige Sperre abgesessen hat, wieder ins Aufgebot rückt. „Die Vielzahl der Platzverweise macht natürlich stutzig. Das vermittelt den Eindruck, als wären wir eine Kloppertruppe, die immer wild dazwischen säbelt“, findet Grembowietz.

Velberts Defensive ist aktuell im Formtief

Bis auf Robert Nnaji, der sich eine völlig unnötige Revancheaktion leistete, und Denzel Oteng Adjei, der wegen Meckern Gelb-Rot sah, waren es jedoch Notbremsen. „Da waren unseren jungen Spieler vielleicht noch etwas zu naiv, dass sie es überhaupt zu diesen Situationen kommen ließen, aber daraus müssen und werden sie lernen. Natürlich ist es ärgerlich, aber dafür machen sie auch unfassbar viele Sachen richtig und gut“, nimmt der Trainer seine Youngster in Schutz.

„Für mich überwiegt, zu sehen, welches Niveau sie schon erreicht haben, das macht mir Spaß“, betont der 36-Jährige. Nicht zufrieden ist er allerdings momentan damit, dass seine eigentlich so defensivstarke Truppe zuletzt so viele Gegentore zulässt.

In Uerdingen, in Nettetal und gegen Sonsbeck musste Torhüter Robin Offhaus jeweils dreimal hinter sich greifen und den Ball aus dem Netz holen. „Das kann natürlich nicht unser Anspruch sein, wir können nicht jedes Spiel vier Tore schießen, um zu gewinnen“, erklärt er.

„Gegen Sonsbeck und in Nettetal haben wir nicht gut nach vorne verteidigt. Da fehlte der letzte Wille, der letzte Biss und totale Fokus, was in den Spielen gegen die Mannschaften von oben noch da war“, hat der Coach festgestellt.

„Für jedes Spiel gibt es gleichviele Punkte, also muss man für alle auch gleichviel aufwenden“, konstatiert der Trainer. „Wir wollen jetzt eine Reaktion sehen. Wenn wir alles versucht haben und es nicht reicht, kann ich damit auch leben. Aber wir sind der TVD und fahren nach Meerbusch, um dort zu gewinnen“, verkündet er die Zielsetzung.

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