Velbert. In der Regionalliga steht das Duell der Feierabendfußballer an. Die SSVg Velbert rechnet sich beim Mitaufsteiger FC Wegberg-Beeck einiges aus:

Wenn die SSVg Velbert am Freitagabend beim FC Wegberg-Beeck (Anstoß 19.30 Uhr) zu Gast sein wird, treffen dort zwei Aufsteiger aufeinander, die unter ähnlichen Voraussetzungen in das Abenteuer Regionalliga gestartet sind.

„Wir sind wohl der einzige Verein in der vierten Liga, der mit Feierabendfußballern in die Saison geht“, hatte FC-Trainer Mark Zeh im Sommer gemutmaßt. Ganz richtig liegt er mit seiner Einschätzung nicht, denn auch bei der SSVg kann bekanntlich nicht unter Profibedingungen gearbeitet werden.

Erst kurzfristig hatten sich die Wegberger Vereinsverantwortlichen entschlossen, von ihrem Aufstiegsrecht Gebrauch zu machen. Nach der 0:2-Niederlage gegen den dann als Meister feststehenden FC Hennef, dessen Verzicht auf den Aufstieg sich bereits abgezeichnet hatte, wurde in der ersten Enttäuschung zunächst bezweifelt, dass der Klub eine wettbewerbstaugliche Regionalligamannschaft stellen könnte.

FC Wegberg-Beeck hat schon 18 Punkte eingesammelt

Doch dann entschied sich der Vorstand, die Herausforderung anzunehmen und das scheint dem Team aus dem Grenzort zu den Niederlanden bisher gut gelungen zu sein, denn mit 18 Punkten aus zwölf Spielen rangieren die Wegberger im Mittelfeld der Tabelle, sieben Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz und neun Zählern vor der SSVg. Zuletzt haben sie wettbewerbsübergreifend drei Spiele in Folge gewonnen und können mit entsprechendem Selbstbewusstsein und breiter Brust die Partie gegen die Velberter angehen.

Den deutlichen 4:0-Pokalsieg beim Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach hat SSVg-Trainer Dimitrios Pappas ebenso gesehen wie einige Ligaspiele der Wegberger. „Das ist eine Mannschaft die defensiv sehr wenig zulässt und vorne eiskalt ist“, hat er erkannt. „Sie spielen immer wieder in die Tiefe und versuchen, hinter die Abwehr des Gegners zu kommen. Meist greifen sie nur mit vier Mann an, so dass sie eine gute Restverteidigung haben und wenig Konter zulassen“, hat der Coach registriert.

Besonders angetan war er von den drei Offensiven Mark Kleefisch, Finn Stromberg und Shpend Hasani, die beim 3:2-Erfolg gegen die U23 des FC Paderborn alle einen Treffer erzielten. Insgesamt hat der FC-Trainer einen Kader zur Verfügung, der nach dem Aufstieg eher unbedeutend verändert wurde, so dass die Mannschaft entsprechend gut eingespielt ist.

Wegberger bezeichnen sich selbst als gallisches Dorf

Der Verein aus dem Kreis Heinsberg bezeichnet sich selbst als „Gallisches Dorf“ in der Regionalliga und betont stets, dass bei der Kaderzusammenstellung besonders auf den Charakter der Spieler und das Menschliche Wert gelegt wird.

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Sicherlich gehen die Gastgeber am Freitagabend als Favorit in die Begegnung, zumal sie auch auf ihre Heimstärke vertrauen können. Von fünf Spielen im eigenen Waldstadion gewannen sie vier und unterlagen nur dem 1. FC Düren mit 1:3.

Trotzdem geht Pappas die Aufgabe mit Zuversicht an. „Ich freue mich auf das Spiel. Nachdem wir zuletzt vier Gegner hatten, wo nicht viel zu holen war, müssen wir jetzt in Wegberg etwas mitnehmen. Zumindest dürfen wir nicht verlieren, denn sonst werden die Abstände immer größer“, betont er. „Ich hoffe, dass die Jungs jetzt endlich angekommen sind. Das ist jetzt auch genau das richtige Spiel für sie zu zeigen, dass sie dazugelernt haben“, findet der SSVg-Coach.

Das sollte sich dann auch im Defensivverhalten zeigen, denn seine Auswahl hat mit 32 Gegentoren sogar noch mehr kassiert als das Schlusslicht Rot-Weiß Ahlen. „Wir müssen einfach noch viel galliger sein, viel aktiver gegen den Mann. Wenn wir nicht in die Zweikämpfe kommen und immer nur zugucken, können wir die Gegentore nicht verhindern“, stellt er klar.

In Wegberg wird er auch noch weiterhin auf Innenverteidiger Tristan Duschke verzichten müssen, hinter dem Einsatz von Jonas Erwig-Drüppel steht dagegen noch ein Fragezeichen. Ob der angeschlagene Außenverteidiger auflaufen kann, wird sich erst ganz kurzfristig entscheiden.

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