Niederberg. Eigentlich hätte der TVD Velbert nach dem 0:0 beim KFC Uerdingen Grund zum Feiern gehabt – bis zu einer Verletzung in der Nachspielzeit.
An seinem Geburtstag machte die Mannschaft des TVD Velbert ihrem Sportlichen Leiter Michael Kirschner ein schönes Geschenk, denn sie entführten mit einer Nullnummer beim KFC Uerdingen einen Punkt aus der Grotenburg.
Dem erklärten Meisterschaftsfavoriten aus Krefeld merkte man zunächst an, dass sie nach dem verpatzten Saisonstart unter Druck standen, denn in der Anfangsphase sahen die 1850 Zuschauer erst einmal ein gegenseitiges Abtasten ohne große Höhepunkte. Beide Teams hatten in den ersten 20 Minuten je eine erste Torannäherung, die aber noch nicht zwingend genug ausgespielt wurden.
TVD Velbert verteidigt aufopferungsvoll
Danach übernahmen die Gastgeber immer mehr die Spielkontrolle, während die Dalbecksbäumer aufopferungsvoll verteidigten und sich in jeden Ball und Zweikampf warfen. Gefährlich wurden die Platzherren im ersten Durchgang nur zweimal, doch aus kurzer Distanz traf ein Angreifer den Ball nicht richtig und ein Schuss aus 18 Metern zischte über die Latte.
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In der Schlussphase der ersten Halbzeit hatten die Velberter dann noch zwei Möglichkeiten, doch nach dem Abschluss von Axel Glowacki fischte der KFC-Torhüter den Ball aus dem Winkel und als Denzel Oteng Adjei den Ball 22 Meter vor dem Tor eroberte, verfehlte er aus 14 Metern knapp das Ziel. In der Nachspielzeit musste TVD-Torhüter Robin Offhaus sein ganzes Können aufbieten, um mit einer starken Parade einen Rückstand zu verhindern.
Velbert stellt taktisch um – und ist nun auch offensiv öfter zu sehen
„In der Pause hat unser Trainer taktisch etwas verändert und die richtigen Worte gefunden“, berichtete Kirschner, denn die Velberter rückten nach dem Seitenwechsel ein bisschen weiter vor und so gestaltete sich die Partie im zweiten Durchgang etwas ausgeglichener. Die Uerdinger hatten zwar mehr Ballbesitz, die Gäste waren aber insbesondere durch Umschaltaktionen gefährlich.
Nach der Vorarbeit von Oteng Adjei und Serkan Güzel wurde der Schuss von Glowacki gerade noch von einem Abwehrbein zur Ecke geblockt und wenig später zögerte Güzel zu lange mit dem Abschluss und sein Querpass wurde dann abgefangen. Die letzten Chancen hatten die Gastgeber nach einer Stunde, als der Ball nach einem Schuss knapp am langen Pfosten vorbeistrich und wenig später Offhaus einen Kopfball nach einer Ecke mit der Faust parierte.
Schwere Verletzung bei Kingsley Marzinek
Auch nach mehreren offensiven Wechseln, als sie dann alles auf eine Karte setzten, schaffen die Krefelder es nicht, die TVD-Defensive zu überwinden. „Sie hatten zwar viele Standards, aber unsere Mannschaft hat alles gut wegverteidigt“, befand Kirschner. „Wir haben mit einer ganz jungen Truppe gespielt, von denen sich viele Spieler auch erst an die Atmosphäre vor einer solchen Zuschauerkulisse gewöhnen müssen. Ein Riesenkompliment an die Jungs, die eine Riesenenergieleistung geboten haben“, lobte der Sportliche Leiter.
Die Freude über den Punktgewinn wurde allerdings getrübt durch den Wadenbeinbruch von Kingsley Marzinek, den er sich in der Nachspielzeit zuzog und dann ins Krankenhaus eingeliefert wurde.
So haben sie gespielt
KFC Uerdingen – TVD Velbert 0:0
TVD: Offhaus, Korczowski, Oteng Adjei, Brauer, Glowacki (90.+7), Güzel (77. Bosnjak), Corsten (76. Xiros), Glavas, Schumacher (79. Sarpong), Larsen, Marcinek (90.+3)