Niederberg. Frauenfußball hat bei Blau-Weiß Langenberg schon Tradition. Nun kommen gleich mehrere Spielerinnen samt Trainer vom SuS Niederbonsfeld.
Bereits seit sechs Jahren besteht die Frauenfußballmannschaft bei Blau-Weiß Langenberg und seit fünf Jahren nimmt diese auch am Meisterschaftsspielbetrieb teil. „Es war immer der Wunsch des Vereins und insbesondere auch meiner, dass wir auch eine Damenmannschaft haben, denn das ist wichtig für die Kultur des Vereins“, findet der Technische Geschäftsführer Stefan Lankers.
Von Beginn an dabei waren aus dem aktuellen Kader auch seine beiden Töchter Ann-Kathrin und Sarah sowie weitere vier Spielerinnen. „Zu Beginn wurde nur trainiert, dann aber haben wir die Mannschaft auch zum Spielbetrieb angemeldet“, erinnert sich der Funktionär. Mit der Entwicklung des Teams sind die Klubverantwortlichen durchaus zufrieden.
Blau-Weiß Langenberg hat aus der Not eine Tugend gemacht
„Nach einer nachvollziehbaren ersten Findungsphase hat die Mannschaft immer eine Platzierung im oberen Tabellendrittel erreicht“, betont Lankers. Während in anderen Klubs oftmals Frauenmannschaften mangels spielenden Personals vom Spielbetrieb abgemeldet werden mussten, ging es bei den Langenbergerinnen immer weiter, selbst als fünf Spielerinnen fast gleichzeitig schwanger wurden und ihre Laufbahn unterbrechen mussten.
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Die Blau-Weißen machten aus der Not eine Tugend, lösten die U17 auf und zogen die Spielerinnen ins Frauenteam hoch. „Das hat mich damals sehr beeindruckt, wie die Älteren die Jüngeren aufgenommen und eingeführt haben. Aber das ist auch die Devise unseres Vereins, wir wollen eine große Familie sein, in der jeder jedem hilft. Und das zieht sich durch vom Vorstand bis in alle Mannschaften“, erläutert der Geschäftsführer.
Aufbau einer U11-Mannschaft – Kontinuität im Verein
„Wir legen auch großen Wert auf die Jugend, im Frauen- und im Männerbereich, denn nur so können wir immer wieder Lücken schließen und für Kontinuität sorgen. Nur so entsteht dann auch die gewünschte Bindung zum Verein“, stellt Lankers klar. Momentan wird am Aufbau einer weiblichen U11 gearbeitet. „Es ist ein enormer Aufwand erforderlich, um Jugendliche für den Verein zu gewinnen“, hat Lankers festgestellt.
Den Aufwand scheuen die Verantwortlichen nicht, gehen auch in die Schulen und bieten dort Arbeitsgemeinschaften Fußball an. Nachdem Michael von Gahlen das Frauenteam vier Jahre lang trainiert hat, musste er aus beruflichen Gründen kürzertreten und übergab das Amt an Michael Bohling, der jedoch auch nach gewisser Zeit aufgrund von beruflichen Verpflichtungen passen musste. „Wir wissen, dass man für diese Aufgabe sehr viel Zeit investieren muss“, zeigt der Geschäftsführer Verständnis für die Rücktritte.
Neuer Trainer kommt mit acht Spielerinnen vom SuS Niederbonsfeld
Als Trainer für die kommende Saison wurde nun mit Kevin Klein ein noch sehr junger Coach verpflichtet, der aber bereits Erfahrung im Frauenfußball gesammelt hat. Der 22-Jährige war zunächst im Mädchenbereich beim Nachbarn SuS Niederbonsfeld als Trainer aktiv und übernahm dann dort die Zweitvertretung.
Stefan Lankers legt Wert darauf, dass der Übungsleiter nicht einfach abgeworben wurde. „Er wollte sich verändern und kam auf uns zu“, schildert er die Entstehung der Zusammenarbeit. Nach der Einigung mit dem Coach folgten dem auch gleich acht Spielerinnen aus seinem ehemaligen Team nach Langenberg. „Das spricht für die gute Arbeit des Trainers dort, aber wir haben das in keiner Weise forciert“, versichert der Funktionär.
Blau-Weiß Langenberg hat eine junge Mannschaft zusammen
Durch die Neuzugänge wird der Kader zwar größer und bietet mehr Möglichkeiten, aber auch ohne den Zuwachs aus Niederbonsfeld wäre im Nizzatal weiterhin Frauenfußball gespielt worden. „Wir hätten auf jeden Fall die Mannschaft wieder gemeldet, denn wir wissen, dass wir uns auf die 16 Spielerinnen, die wir hatten, auch verlassen können“, teilt Lankers mit.
Mit der Ausgabe von Saisonzielen für die Truppe ist man bei den Blau-Weißen sehr defensiv. „Wir haben eine sehr junge Truppe, die ältesten Spielerinnen sind gerade mal 26 Jahre alt. Die Ziele werden später mit dem Trainer und der Mannschaft abgestimmt, jetzt hat aber höchste Priorität die Integration der neuen Mädchen ins Team. Natürlich wollen wir dann wie zuletzt auch wieder im oberen Tabellendrittel dabei sein“, stellt das Vorstandsmitglied klar.
Er verweist aber auch darauf, dass sich keiner dagegen wehren würde, wenn am Ende der Saison auch mehr dabei herausspringen würde. „Natürlich ist auch sportlicher Erfolg wichtig und wenn sich die Möglichkeit ergeben würde, werden wir auch alles daran setzen aufzusteigen. Es muss dann aber auch in den Rahmen unseres Vereinskonzepts passen, wir werden niemals alles auf eine Karte setzen“, findet er deutliche Worte.