Velbert. Am zweiten Spieltag trifft Trainer Pappas seine alte Liebe RWO. Am Samstag wird die Außenseiter-Situation daheim gegen Viktoria Köln simuliert.
Als Aufsteiger in die Regionalliga West wird die SSVg Velbert nur in den allerwenigsten Spielen der neuen Saison als Favorit ins Rennen gehen. Diese Situation simuliert die Mannschaft von Trainer Dimitrios Pappas erstmals am Samstag (17 Uhr, IMS-Arena) beim Testspielauftakt gegen den Drittligisten Viktoria Köln.
Zwei Wochen Vorbereitung haben die Velberter seit dem Trainingsauftakt hinter sich. „Ich glaube, es war anstrengend für die Jungs, wir haben nur zwei freie Tage gehabt“, zieht der Coach ein erstes Zwischenfazit. Neben den Grundlagen ist die SSVg auch schon in den taktischen Bereich eingestiegen. Dass sich der eine oder andere aufgrund des harten Trainingsprogramms mit leichten muskulären Beschwerden herumschlägt, findet Pappas nicht ungewöhnlich. „Es gibt aber keine Verletzungen, wo jemand pausieren müsste“, so der Coach.
Ausgerechnet Benjamin Hemcke fehlt gegen Viktoria Köln
Allerdings ist ausgerechnet Benjamin Hemcke, die Leihgabe von Viktoria Köln, für das Spiel am Samstag fraglich. Auch der 20-Jährige hat mit muskulären Problemen zu kämpfen. „Wir müssen gucken, wie weit er ist. Natürlich möchte er unbedingt spielen, aber wir müssen aufpassen, dass er kein Risiko eingeht und sich nachher was kaputt reißt“, war der Trainer vorsichtig.
Das Ergebnis der Begegnung mit der Viktoria möchte Pappas freilich nicht wirklich bewerten. Allerdings werde sich zeigen, wie es um den konditionellen Zustand seiner Elf bestellt ist. „Das passt ganz gut, denn wir werden sehr viel den Ball jagen müssen“, ist sich der Velberter Coach sicher.
Spieler müssen sich an die Liga anpassen
Trotz der vermeintlich klaren Unterlegenheit müsse seine Mannschaft versuchen, auch mal selbst das Spiel zu lenken – eben genauso wie es in etlichen Regionalliga-Spielen gegen vermeintlich größere Namen der Fall sein wird. „Es ist wichtig, dass die Spieler dazu lernen, auch im Spielbetrieb werden sie noch einiges mitbekommen und sich an die Liga anpassen“, sagt Pappas.
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Angst haben werde Velbert weder vor Viktoria Köln, noch vor irgendeinem Gegner in der Meisterschaft. „Wir haben uns vorgenommen, wieder eine gute Abwehr zu stellen und so gut es geht, dominant zu sein – mit und ohne Ball“, lautet Pappas‘ Marschroute für die Punktspiele.
Zufrieden ist der Coach bislang mit Neuzugang Markus Pazurek, der seine Rolle als Leader schon in den ersten beiden Vorbereitungswochen gut erfüllt hat. „Die jungen Wilden sind gut unterwegs, arbeiten alle hart, sind hungrig und wollen unbedingt spielen.“
Den Auftakt, das ist mittlerweile bekannt, wird die SSVg zu Hause gegen den SV Lippstadt bestreiten. „Lippstadt hat letztes Jahr eine gute Rolle gespielt, hat sich schnell gesichert und ist schon ein paar Jahre in der RL unterwegs. Wir werden auch da der Nicht-Favorit sein“, ist sich Pappas sicher.
Auftakt daheim gegen SV Lippstadt
Ist der Auftakt mit eben Lippstadt sowie Aufsteiger Gütersloh am dritten und Fortuna Düsseldorfs Reserve am vierten Spieltag dankbar, weil nicht gleich eine Reihe von Top-Favoriten auf den Aufsteiger wartet? „Ja, vielleicht“, sagt Pappas, schränkt aber gleich wieder ein: „Auch die Spiele müssen erstmal gespielt werden. Auch 50:50-Spiele hat man ja nicht automatisch gewonnen.“
Der Coach weiß, dass es für den Verein bei der Spielplan-Erstellung besser hätte laufen können. „Manche gucken eben auf die Einnahmen, andere gucken eher auf die Tabelle und am Ende kann man es eh nicht ändern“, zuckt Pappas mit den Schultern.
Ein besonderes Spiel kommt auf den Velberter Trainer am zweiten Spieltag zu: Das erste Auswärtsspiel führt die SSVg zu Rot-Weiß Oberhausen. Zu dem Verein, für den der gebürtige Grieche zwischen 2006 und 2012 insgesamt 189 Partien absolviert hat. Zwischen 2016 und 2020 war er als Trainer der zweiten, der U19 und am Ende sogar der ersten Mannschaft tätig.
Pappas hat RWO viel zu verdanken
„RWO ist mein Verein, wo ich als Spieler groß geworden bin. Dem Verein habe ich selbst viel zu verdanken, er hat mich gefördert“, sagt Pappas mit Blick auf das Wiedersehen. „Die wichtigsten Leute von früher sind nicht mehr da, aber die Fans standen immer treu zu mir, ich war Publikumsliebling“, hofft Pappas auf einen durchaus warmen Empfang im Niederrheinstadion.
Insgesamt findet Pappas die Mischung der Gegner in der frühen Saisonphase gut. Mit dem Status des Underdogs, den er in Oberhausen gelernt hat, wird der Coach auch in Velbert spielen: „Wir sind für die anderen genauso neu wie die Liga für unsere Jungs.“
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