Velbert. Trainer Sven Fischer steht vor einem Neuaufbau beim Kreisligisten, der aber jetzt wieder eine Heimspielstätte hat. Sportlicher Leiter gesucht.

„Das war ein sehr schwieriges halbes Jahr, letztlich hat es aber ein gutes Ende genommen, das ist das Wichtigste. Jetzt sind wir aber froh, dass die Saison endlich vorbei ist, denn so etwas braucht keiner bei uns noch einmal“, findet Thorsten Martin, der Vorsitzende des Langenberger SV.

Bekanntlich hat sein Verein seit Juli 2021 keine eigene Heimspielstätte mehr, was sich aufgrund der fehlenden Einnahmen aus Catering und Sponsoring und Werbung finanziell nachhaltig bemerkbar machte. Und auch die späten Trainingszeiten auf dem Sportplatz in Siepen führten nicht dazu, die Spieler zu begeistern.

„Und zum Ende des letzten Jahres trat dann der Supergau ein, der Trainer und der Sportliche Leiter verließen uns und teilten die Spieler unter sich auf, so dass wir dann ohne Mannschaft dastanden“, erinnert sich der Vereinschef mit Grausen. Gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden Eberhard Weiß stellte er in der Winterpause ein komplett neues Team auf und installierte mit Hasan Akca auch einen neuen Trainer, der aber nicht lange blieb und von seinem Co-Trainer Alaattin Bayraktar abgelöst wurde.

„Wir haben lange überlegt, ob wir diesen Weg gehen wollten, aber haben uns dann dazu entschieden, denn 40 Punkte aus der Hinrunde waren die halbe Miete. Wir brauchten noch sechs Punkte, um den Klassenerhalt zu schaffen, haben neun geholt und damit unser Ziel erreicht“, bilanziert Martin, der nun auf eine bessere Zukunft des Traditionsvereins hofft, denn das neuformierte Team musste doch einige deftige Niederlagen hinnehmen.

Stadt Velbert hat die Zusage für Sportanlage Nizzatal erteilt

Mittlerweile hat die Stadt Velbert die Zusage erteilt, dass der LSV zukünftig die Sportanlage Nizzatal nutzen kann. Allerdings gibt es im Hinblick darauf auch Schwierigkeiten. „Bislang konnten wir uns mit dem FC Langenberg, mit dem wir uns den Heimspieltag und den Mittwoch und Freitag als Trainingstag teilen müssen, nicht einigen“, so Martin.

Eng wird es, da beide Vereine auch eine 2. Mannschaft für Trainings- und Spielbetrieb vorsehen. „Der FC zeigt keinerlei Kompromissbereitschaft und beharrt auf seinen gewohnten Zeiten Da muss jetzt die Stadt als Eigentümer der Anlage vermitteln und eine Lösung suchen“, findet der Funktionär. Für die kommende Saison wurde mit Sven Fischer auch schon ein neuer Trainer engagiert, der zuletzt für die Sportfreunde Dönberg und den SV Jägerhaus Linde tätig war und dem Bayraktar zur Seite stehen wird.

Peter Drenks hilft bei der Spielersuche

„Das Trainerteam befindet sich zurzeit in sehr vielen Gesprächen, um eine sportlich gute Mannschaft zusammenzustellen“, berichtet Martin. Unterstützung leistet dabei mit Peter Drenks ein ehemaliger Trainer der Langenberger, der in der Region sehr bekannt ist, über ein großes Netzwerk in der hiesigen Fußballszene verfügt und auch bei der Suche nach Werbepartnern und Sponsoren hilft.

„Trotzdem möchten wir noch gerne einen Sportlichen Leiter installieren, diese Stelle ist vakant“, betont der langjährige Vorsitzende und benennt das Anforderungsprofil für Kandidaten: „Das Wichtigste ist ein gutes Netzwerk, um zur Kaderbildung beitragen und Spieler für uns gewinnen zu können. Es soll jemand sein, der mit hohem Engagement unseren Verein mit der Tradition, die wir haben, wieder in andere Regionen zurückführt, denn wir waren ja viele Jahre lang verwöhnt.“

Jugendarbeit soll auch in Angriff genommen werden

Während die zukünftige 2. Mannschaft fast komplett von einem anderen Verein zum LSV wechseln wird, um dort in der Kreisliga C zu starten, wird es im Kreisliga-A-Team eine Mischung je zur Hälfte aus verbliebenen Spielern der gerade abgelaufenen Saison und Neuzugängen geben. „Wir arbeiten mit aller Kraft daran, wieder mit einem gesunden Optimismus in die Zukunft blicken zu können“, stellt Martin klar.

„Wir haben keine großen Ambitionen in der nächsten Saison, wollen nach Möglichkeit einen Mittelfeldplatz belegen und mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Wir müssen uns ja auch erst wieder konsolidieren. Wir freuen uns jedenfalls auf die Duelle mit Union und der U 23 der SSVg“, teilte er mit.

Auch die Jugendarbeit soll beim Langenberger SV bald wieder in Angriff genommen werden. „Mit einer richtigen sportlichen Heimat ist auch das wieder möglich, aber wir machen einen Schritt nach dem anderen“, kündigt der Vereinschef an.

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