Velbert. Beide Velberter Teams sind noch in der „Verlosung“ für den letzten verbliebenen Abstiegsplatz in die Kreisliga A. Was für beide spricht.

SC Velbert II / SSVg Velbert 02 U 23.

Spannender könnte der letzte Spieltag aus niederbergischer Sicht kaum sein, denn gleich zwei Velberter Teams sind unter insgesamt fünf noch in der „Verlosung“, wenn es darum geht, wer die Saison auf dem letzten verbliebenen Abstiegsplatz der Bezirksliga beendet und in die Kreisliga A abrutscht.

Momentan sind beide Mannschaften noch gefährdet, aber die Clubberer scheinen die besseren Karten zu haben, während die SSVg in der Tabelle zwar eine bessere Platzierung einnimmt, aber eine nach der Papierform schwierigere Aufgabe zu bewältigen hat. Zudem spricht auch der direkte Vergleich für den SC.

„Wir bleiben in der Liga, weil bei uns seit einiger Zeit ein positiver Trend erkennbar ist und wir gewillt sind, es aus eigener Kraft zu schaffen, ohne fremde Unterstützung, denn wir haben alles in der eigenen Hand“, geht SC-Trainer Marcel Kuhlmann zuversichtlich in das letzte Spiel der Saison, in dem der Tabellenletzte und Ortsnachbar SV Union in der BLF-Arena erwartet wird.

Die Favoritenrolle nimmt er an, mahnt aber trotzdem zur Vorsicht. „Klar strotzen die Unioner nicht gerade vor Selbstvertrauen, aber ich sehe sie gar nicht so schlecht, wie es die Tabellensituation auszusagen scheint. Im Hinspiel sind wir bei unserem 3:1 Sieg auch nicht gerade über sie hinweggefegt. Ich habe sie zweimal beobachten können und war positiv überrascht. Sie haben jetzt eine ganz andere Mannschaft, die individuell auch viel besser besetzt ist. Mit Alexandros Kiriakidis und Ercan Kalkavan haben sie offensiv durchaus Qualität“, findet der SC-Coach, der ausführt, auf was es seiner Meinung nach ankommt.

SC-Coach Marcel Kuhlmann spürt eher positiven Druck

„Wir müssen mit dem Druck umgehen können, aber aus meiner Sicht ist das eher positiver Druck, denn vor einigen Wochen hatte man uns schon abgeschrieben und jetzt haben wir eine gute Ausgangsposition“, betont er. Er verweist darauf, dass es trotz unterschiedlicher Vorzeichen immer noch ein Derby ist. „Da geht es auch noch einmal ums Prestige. Ich erwarte schon viel Gegenwehr und das müssen wir einfach annehmen und geduldig bleiben. Es kommt auch auf die Tagesform an, ob die ersten Aktionen gelingen, um Sicherheit zu bekommen. Wir wollen unser zuletzt gewonnenes Selbstvertrauen in spielerische Elemente umsetzen. Ein frühes Tor könnte natürlich ein Dosenöffner sein“, erläutert der Trainer, der einen tiefstehenden Gegner erwartet, der kompakt verteidigt und auf Umschaltbewegungen setzt.

Mit Amine Etarabti, der zuletzt nach fünf gelben Karten gesperrt war, hat er nun wieder eine Option mehr. Der zweikampfstarke Linksfuß wechselte in der Winterpause von Union zu den Clubberern und wird sicherlich auf seinen Einsatz gegen seine alten Mannschaftskameraden brennen, sofern ihm Kuhlmann das Vertrauen schenkt. „Es gibt ganz viele Konstellationen, wie die Tabelle nach dem letzten Spieltag aussehen könnte. Wir wollen gewinnen, denn dann haben wir die Klasse sicher gehalten und könnten bei günstigem Verlauf der anderen Spiele sogar noch auf Platz acht vorrücken“, stellt der 29-Jährige klar.

BG Überruhr hat noch Chancen auf die Landesliga

„Wir werden die Klasse halten, weil wir versuchen werden, zumindest den einen Punkt zu holen, der dafür nötig ist. Wir standen die ganze Saison bislang über dem Strich und das soll auch nach dem letzten Spieltag so sein“, betont Andre Adomat, der gemeinsam mit SSVg-Urgestein Massimo Mondello bis zum Saisonende, als Trainer für die U 23 verantwortlich ist.

Sein Statement hört sich allerdings deutlich defensiver an als das seines SC-Kollegen Kuhlmann. „Wir stehen natürlich vor völlig unterschiedlichen Herausforderungen, denn der SC spielt gegen Absteiger Union, wir dagegen gegen den FC BG Überruhr, der noch Chancen hat, in die Landesliga aufzusteigen“, erläutert der Interimscoach.

SSVg-Trainer Andre Adomat ist nicht ohne Optimismus

Trotzdem geht er die Aufgabe nicht ohne Optimismus an, den er aus den letzten beiden Trainingswochen bezieht. „Wir hatten sehr gute und intensive Trainingseinheiten und haben den Eindruck gewonnen, dass die Mannschaft jetzt wach ist“, betont Adomat, der nach der Pleite in Ratingen personelle Konsequenzen angekündigt hatte, die auch tatsächlich gezogen wurden. „Wir haben uns von Maximilian Eisenbach getrennt, weil wir das Gefühl hatten, dass er nicht mehr die Einstellung und Leidenschaft mitbringt, die man in unserer Situation braucht“, berichtet der 35-Jährige.

Er hat den kompletten Kader zur Verfügung und kann personell aus dem Vollen schöpfen. „Wir können und wollen uns nicht auf Andere verlassen, deshalb müssen wir einen Punkt holen. Aus einer gut geordneten Defensive werden wir versuchen, die offensiven Stärken von Überruhr nicht zur Entfaltung kommen zu lassen“, kündigt der Trainer an.

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