Velbert. FC Kray präsentiert sich beim Meister nicht wie ein Absteiger, Velbert aber schlägt durch Schiebener zu und streicht die nächste Siegprämie ein.

„Oberliga-Meister“- und „Spitzenreiter“-Gesänge hallten während des Liga-Duells zwischen der SSVg Velbert und dem FC Kray von der Tribüne der IMS-Arena. Die Velberter Anhänger ließen sich auch von dem gefühlten Freundschaftskick nicht die Feierlaune vermiesen. Zumal die SSVg die Punkte zu Hause behielt: Die Gastgeber besiegten den FCK auf der Oberliga-Abschiedstournee beider Vereine mit 2:0 (0:0).

Velbert zieht es in die Regionalliga, die Essener müssen den bitteren Gang in die Landesliga antreten – präsentierten sich aber einmal mehr nicht wie ein Absteiger. „Ich bin stolz auf die Mannschaft. Sie hat das wirklich gut gemacht und eine sehr disziplinierte Defensivleistung gezeigt. Gegen so einen Gegner ist dann nicht viel mehr drin“, räumte FCK-Coach Sebastian Amendt ein. Die SSVg bleibt trotz des feststehenden Aufstiegs in der Erfolgsspur, der Heimsieg gegen Kray war der sechste Dreier in Folge.

SSVg Velbert: „Sie wollen jedes Spiel gewinnen“

„Für die Jungs geht es noch um Prämien und Geld. Sie wollen jedes Spiel gewinnen und sich weiterempfehlen – auch für die nächste Saison“, erklärte SSVg-Trainer Dimitrios Pappas. „Wir sind hungrig. Ich hoffe, das bleibt auch so.“

In den Anfangsminuten versuchten aber die Gäste zunächst, das Spiel an sich zu reißen und setzten die SSVg im Spielaufbau immer wieder früh unter Druck – fast mit Erfolg. Mit der Zeit aber übernahmen die Hausherren die Kontrolle und drängten die Krayer phasenweise tief in ihre Hälfte. Robin Hilgers Schuss wurde im letzten Moment geblockt (5.), Ismail Remmos Flanke fand keinen Abnehmer (7.), Hinata Gonda zielte wenige Sekunden später links vorbei.

SSVg Velbert vergibt reichlich Torchancen

Der Oberliga-Primus erspielte sich etliche Torgelegenheiten – immer wieder eingeleitet durch Yasin-Cemal Kaya. Der Kreativposten in der Velberter Offensive setzte den Ball zuerst weit über das Tor (12.), zog fünf Minuten später von links in den Strafraum und haarscharf rechts vorbei (17.). Die SSVg war zwar klar überlegen, im Abschluss fehlte allerdings die letzte Konsequenz. Die Essener fanden über Umschaltsituationen immer mal wieder den Weg über die Mittellinie, aber ohne dabei gefährlich zu werden.

„Die Krayer haben es uns zu Beginn sehr schwer gemacht. Wir wussten, dass wir geduldig sein müssen. Wir wollten viel Ballbesitz haben – das ist uns gelungen. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis wir einmal durchkommen“, analysierte Pappas, der in der Pause auf Doppelspitze umstellte.

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Nach der Pause aber zunächst ein anderes Bild: Die SSVg baute etwas ab, während der FCK nun in die gefährlichen Bereiche vorstieß. Die beiden Freistöße von FCK-Abwehrchef Semih Köse flogen über das Tor (50./72.), Luca Kazelis legte sehenswert mit der Hacke in den Rückraum auf Eunseok Ko, der knapp vorbeiköpfte (53.). Zwei Minuten später scheiterte Aaron Oten-Appiah aus aussichtsreicher Position an SSVg-Keeper Marcel Lenz, sein Abschluss geriet viel zu lasch – anders als in der 69. Minute, als er den rechten Außenpfosten traf.

Kaya auf Schiebener – das macht zweimal den Unterschied

Die Gäste ließen Effektivität vermissen – im Gegensatz zur SSVg, die sich durch zwei Co-Produktionen von Kaya und Manuel Schiebener im Stile eines Spitzenreiters die drei Punkte sicherte. „Wir haben hinten in der zweiten Halbzeit etwas mehr den Ball laufen lassen, unsere Chancen waren dann gefährlicher als im ersten Durchgang“, so Pappas.

Zuerst ließ Kaya eine Flanke auf den langen Pfosten mit der Stirn in die Mitte zurücktropfen, wo Schiebener einköpfen konnte (72.). Vor dem 2:0 legte Kaya den Ball scharf vors Tor, Doppelpacker Schiebener musste den Ball nur noch über die Linie drücken (87.).

„Gefühlt hatten sie zwei Chancen in der zweiten Halbzeit und machen zwei Tore. Das optische Übergewicht aus der ersten hatten sie in der zweiten auch, aber wir dafür einen Pfosten- und Lattenschuss“, haderte Amendt. Romario Guscott köpfte den Ball noch an die Unterkante des Querbalkens (90.). „Wir haben dann vielleicht einfach nicht ganz die Qualität und die Power.“

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SSVg Velbert – FC Kray 2:0 (0:0) - so haben sie gespielt:

SSVg: Lenz – Gabriel, Nnaji (55. Erwig-Drüppel), Machtemes, Gonda, Hilger (46. Schiebener), Kaya, Mehlich, Hamid, Remmo (77. Grlic), Urban (55. Geisler).

FC Kray: Fauseweh – Ko, Köse, Shirahata (79. Guscott), Beira, Kamboua, Kazelis, Awuah (46. Oten-Appiah), Sahin (65. Friessner Montas), Takahashi (83. Saso), Nakano.

Tore: 1:0/2:0 Schiebener (72./87.).

Zuschauer: 340.