Velbert. Die Dalbecksbäumer sind beim schwächelnden Ex-Regionalligisten favorisiert. Aber TVD-Trainer Marcel Bastians spricht dringende Warnungen aus
Acht Spieltage vor Saisonende stellt sich für den FC Kray und den TVD Velbert die Situation einerseits gleich, andererseits aber auch wieder völlig unterschiedlich dar.
Beide Teams haben eigentlich Planungssicherheit für die neue Spielzeit, die Gäste für ein weiteres Jahr in der Oberliga, die Essener haben allenfalls noch eine theoretische, keinesfalls aber realistische Chance auf den Klassenerhalt.
Denn der Rückstand auf den VfB Homberg auf dem ersten Nicht-Abstiegsplatz beträgt mittlerweile schon 18 Punkte, so dass sie für die Landesliga planen sollten. Am Sonntag erwarten die Essener um 15 Uhr in der KrayArena die Dalbecksbäumer.
FC Kray kann schon für die Landesliga planen
Die Saison lief gar nicht glücklich für den ehemaligen Regionalligisten, der den personellen Umbruch im Sommer nicht positiv gestalten konnte, so dass die Trennung von Trainer Fabian Springob bereits im Herbst erfolgte. Für ihn übernahm mit viel Hoffnungen verknüpft Christian Knappmann, der jedoch ebenfalls keine sportliche Besserung herbeiführen konnte und den Verein mittlerweile auch schon wieder verließ.
Nun ist mit Sebastian Amendt ein Coach in der Verantwortung, der bisher noch nicht auf Oberliganiveau tätig war. Nach weiteren Abgängen und Veränderungen in der Winterpause haben die Krayer ein blutjunges Team im Spielbetrieb.
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„Jedes Spiel ist aber auch eine neue Herausforderung. Es ist klar, dass wir auf dem Papier die bessere Mannschaft haben, da besteht die Gefahr den Gegner zu unterschätzen. Da kommt es dann auch auf die richtige mentale Vorbereitung an“, findet Trainer Marcel Bastians.
Er geht nicht davon aus, dass die Essener trotz ihrer ausweglos erscheinenden Tabellensituation die Partie abschenken werden. „Ich glaube nicht, dass bei ihnen jetzt die Luft raus ist. Die Spieler werden auch Eigenwerbung betreiben und sich für eine weitere Verpflichtung oder einen anderen Verein anbieten wollen“, vermutet der 40-Jährige.
Mit Joelle Tomczak kehrt im TVD-Aufgebot auch ein ehemaliger Krayer an seine alte Wirkungsstätte zurück, die er erst in der Winterpause in Richtung Velbert verlassen hatte. Bekannt ist die ganz spezielle Stimmung in der Kray-Arena, insbesondere wenn die Heimmannschaft die Grundtugenden des Fußballs abruft und kämpft.
„Darauf müssen wir uns einstellen, das ist nicht angenehm da, wobei ich aber nicht einschätzen kann, ob der große Support und die Emotionalität von außen nicht nachgelassen haben aufgrund der aktuellen Situation. Ich hoffe, dass wir schnell dafür sorgen, dass die Luft da raus ist“, teilt Bastians mit.
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Er geht von einem tiefstehenden Gegner aus, der versuchen wird, kompakt zu verteidigen, die Räume zu schließen und über Umschaltaktionen zu Abschlüssen zu kommen. Die Essener haben zuletzt sogar das Kellerduell gegen das Schlusslicht FSV Duisburg verloren und werden wohl nicht gerade strotzen vor Selbstvertrauen. „Da werden sie uns sicherlich nicht hoch anlaufen und ins Messer laufen“, ist sich Bastians sicher.
TVD Velbert rechnet mit einem defensiv eingestellten Gastgeber
„Wir müssen geduldig bleiben und konzentriert und zielstrebig nach vorne spielen. Jeder Fehlpass, jeder Ballverlust baut den Gegner auf“, weiß der Bäumercoach. Beim torlosen Unentschieden gegen Monheim vor Wochenfrist war er mit der Vorstellung seiner Mannschaft nicht so ganz zufrieden.
„Da fehlte mir so ein bisschen die Bereitschaft, mehr zu rennen als der Gegner, die Leidensfähigkeit, das Brennen darauf, das Spiel unbedingt zu gewinnen. Das müssen wir verbessern, so müssen auch die Zweikämpfe intensiver geführt werden“, fordert Bastians.
Personell hat er nun auch wieder mehr Alternativen, nur die Langzeitverletzten Björn Kluft und Leon Bachmann sowie der nach fünf gelben Karten gesperrte David Glavas werden nicht zur Verfügung stehen.