Velbert. Sein Team hing im vergangenen Spiel etwas durch, er ist in Topform: Yasin-Cemal Kaya. Das sagt der SSVg-Linksaußen vor dem Spitzenspiel beim ETB.

Er spielt eh auffällig: Yasin-Cemal Kaya, Offensivmann der SSVg Velbert, hat einfach eine tolle Technik, viel Gefühl im Fuß und Mut zur Einzelaktion – die oft auch gelingt. In den vergangenen beiden Spielen war der Linksaußen sogar mit Abstand der auffälligste beim Spitzenreiter der Oberliga.

Von den fünf Treffern, die der Aufstiegskandidat beim TSV Meerbusch (3:1 gewonnen) und gegen den VfB Homberg (2:2) erzielte, gingen gleich vier auf Kayas Konto.

Vier Tore in den vergangenen zwei Spielen für die SSVg Velbert

Jeder Treffer mit ganz eigenem Charakter: Ein geschlenzter Ball ins Eck, ein satter Schuss unter die Latte, ein perfekt abgeschlossener Sololauf und ein Kopfball.

Als der legendäre Michel Platini mal drei Tore in einem Spiel für Frankreich bei der EM 1984 erzielt hatte, meinte er: „Man muss alles drauf haben. Ich habe gerade ein Tor mit dem rechten Fuß, eins mit dem linken und eins mit dem Kopf gemacht.“

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Yasin Cemal Kaya selbst meint: „Ja, im Moment läuft es bei mir wieder. Das tut gut, da ich zuletzt doch einige Probleme hatte.“ Wegen mehrerer kleiner Verletzungen und einer Mandelentzündung hatte er einige Spiele pausieren müssen. Nun klappt es wieder wie in seinen besten Phasen der Hinrunde, als er ebenfalls trickste und fleißig traf.

Beim 2:2 vor einer Wochen gegen den VfB Homberg riss er das Spiel für seine Mannschaft aus dem Feuer, war einer der besten Spieler auf dem Platz und erzielte jeweils den Ausgleich zum 1:1 und zum 2:2. Nach dem Abpfiff wirkte er dennoch ziemlich zerknirscht. Kein Wunder, mit seinen Teamkollegen hatte er sich mehr ausgerechnet als ein Heim-Unentschieden gegen Homberg, schließlich haben die Velberter keine Lust, die Verfolger im Aufstiegsrennen zu nahe an sich heran zu lassen.

Ausrutscher des Spitzenreiters gegen den VfB Homberg

„Aber dazu hat diesmal die Leistung nicht gereicht“, befand er selbstkritisch. „Homberg ist eine kampfstarke Mannschaft, wir sind spielstark und haben versucht, es spielerisch zu lösen“, so Kaya. Das klappte dann aber nicht so richtig.

„Dafür, dass wir eine ballsichere Mannschaft haben, sind uns erstaunlich viele Ballverluste unterlaufen“, meinte SSVg-Trainer Dimitrios Pappas, der aber ebenso wie Kaya das Homberg-Spiel nicht dramatisieren wollte: „Diesmal lief es nun mal nicht so gut, aber wir sind auch nur Menschen“, sagt der Offensivspieler.

Außerdem läuft es insgesamt ja nicht nur gut, sondern blendend. Auch wenn die SSVg Velbert nun zwei Heimspiele hintereinander nicht gewonnen hat, liegt sie mit großem Vorsprung auf Platz eins.

Der Tabellenzweite ETB Schwarz-Weiß hat neun Punkte Rückstand und der Dritte VfB Hilden zehn. Und nun geht es am Sonntag zum Spitzenspiel nach Essen, wo der ETB wartet – dort am Uhlenkrug, da war doch was in der vergangen Saison.

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Damals ging es für die SSVg um die letzte Chance im Kampf um den Aufstieg. Die Velberter vergaben diese Möglichkeit, sie unterlagen mit 0:1 und mussten dem 1. FC Bocholt den Vortritt in die Regionalliga lassen. Kaya, der es unermüdlich versucht hatte, aber damals mit seinen Sturmläufen nicht durchkam, und die SSVg verloren gegen die schwungvoll und engagiert aufspielenden Essener verdient.

„Klar, an das Spiel haben wir keine guten Erinnerungen. Aber nun werden wir alles daran setzen, die drei Punkte zu holen. Diesmal haben wir bessere Chancen, denn in dieser Saison haben wir eine ganz andere Qualität“, bekräftigt Yasin-Cemal Kaya. Und die SSVg hat die Qualitäten ihres Linksaußen.

So wie im Hinspiel der aktuellen Saison. Beim 2:1-Erfolg in der IMS-Arena gegen den ETB erzielte er das 1:1 in der für ihn typischen Manier: Nach einem Eckball traf er technisch perfekt per Volleyabnahme.