Velbert. Die SSVg Velbert packt ihre Muskeln aus. Beim 4:0-Sieg spielt der Oberliga-Spitzenreiter die SpVg Schonnebeck in meisterlichem Stil an die Wand.
Der Spitzenreiter kann auch wie ein Spitzenreiter spielen. In den vergangenen beiden Wochen baute die SSVg Velbert die Führung in der Fußball-Oberliga zwar auf beachtliche neun Punkte aus, benötigte dazu allerdings zwei knappe und mühevolle 1:0-Siege.
Nun hingegen trumpfte der Aufstiegskandidat mit einem 4:0 (2:0)-Erfolg über die SpVg Schonnebeck auf. Statt eines Arbeitssieges hatte die SSVg eine dominante Leistung mit Traumtoren und einer kräftigen Portion Nippon-Power im Angebot. Denn die Tore Numero drei und vier gingen auf das Konto der im Winter verpflichteten Japaner Hinata Gonda und Kento Wakamiya.
SSVg Velbert hat die Partie praktisch schon in Hälfte eins gewonnen
Zu diesem Zeitpunkt war die Partie allerdings längst gelaufen, die SSVg hatte die Schonnebecker bereits in den ersten 45 Minuten weichgekocht. „Das war unsere beste Halbzeit der Saison“, lobte Trainer Dimitrios Pappas.
Passend dazu erzielte sein Team zwei höchst sehenswerte Tore. Beim 1:0 schloss Torjäger Robin Hilger eine tolle Kombination ab, die Gonda, Yannick Geisler und schließlich Vorlagengeber Max Machtemes auf der linken Seite inszeniert hatten.
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Das 2:0 war denn eher eine Einzelaktion. Nach einem schönen Pass von Geisler startete Timo Mehlich auf dem linken Flügel durch und entschied sich für einen Schuss aus etwa 25 Metern – der Ball landete genau im Winkel. Der frühere TVD-Torwart Lukas Lingk hatte das Nachsehen. „Den Ball hab ich einfach gut getroffen, der war unhaltbar“, befand Mehlich.
Von den Essenern kam hingegen überraschend wenig. Zuletzt hatten sie sich mit den Velbertern regelmäßig spannende und umkämpfte Auseinandersetzungen geliefert. Diesmal bescheinigte Trainer Dirk Tönnies seinem Team, dass es eigentlich gar nicht anwesend gewesen sein.
„Sicher, die Velberter haben gut gespielt und für mich sind sie der kommende Meister. Aber das darf keine Entschuldigung dafür sein, dass wir so wenig Widerstand geliefert haben“, kritisierte Tönnies.
Den Gastgebern konnte es recht sei. Es schien sogar, als ließen sie es in der zweiten Halbzeit etwas ruhiger angehen, weil von den Schonnebeckern nicht viel Gefährliches zu erwarten war. Lediglich einmal wurde es brenzlich, als Max Fleer, der wohl selbst überrascht war, wie frei er im Strafraum an den Ball kam, aus aussichtsreicher Position verzog.
Wenn die SSVg hingegen das Tempo anzog, wurde es für die Gäste ungemütlich. Beim 3:0 wurden sie über die rechte Seite ausgespielt, wo Cellou Diallo und Jonas Erwig-Drüppel perfekt harmonierten und Hinata Gonda bedienten, der locker einschieben konnte.
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Nur fünf Minuten später lief Kento Wakamiya nach Steilpass von Joey Gabriel – beide waren kurz zuvor eingewechselt worden – alleine auf Lingk zu und erhöhte auf 4:0.
Und der Schreckensabend für Schonnebeck war noch nicht vorbei. Georgios Ketsiatis traf im Zweikampf mit SSVg-Stürmer Robert Nnaji nicht den Ball, sondern nur den Mann. Schiedsrichter Jonah Samual Njie Besong, der mit der sehr fairen Partie keine Probleme hatte, zog die Rote Karte.
Während Gästetrainer Tönnies sich bei den mitgereisten Schonnebecker Zuschauern entschuldigte war die Stimmung im Velberter Lager bestens. Das 4:0 war das dritte „Zu-Null-Spiel“ in Folge und zugleich eine weitere deutliche Botschaft an die Konkurrenz im Aufstiegskampf.
So haben sie gespielt
SSVg Velbert: Lenz – Schiebener (79. Erwig-Drüppel), Duschke, Abdel Hamid, Machtemes - Remmo, Geisler (84. Gabriel), Mehlich - Gonda, Hilger (78. Nanji), Diallo (84. Wakamiya).
Tore: 1:0 Hilger (25.), 2:0 Mehlich (30.), 3:0 Gonda (81.), 4:0 Wakamiya (86.). - Rote Karte: Ketsiatis (87. wg. groben Foulspiels). - Zuschauer: 490.- Schiedsrichter: Jonah Samuel, Nije Besong.