Borken. Als Aufsteiger startet das Regionalliga-Lateinteam des 1. TSZ Velbert kräftig durch. Warum es beim Turnierdebüt in Borken so vorzüglich lief.

So stellt man sich den Start in eine neue Saison vor, nach Monaten der intensiven Vorbereitung. Beim ersten Regionalliga-Turnier in der Borkener Mergelsberg-Sporthalle war kein Vorbeikommen an Aufsteiger 1. TSZ Velbert. Die Lateinformation um das Trainerduo Danny Deschan/Michael Wegmann bekam alle Bestnoten, distanzierte die Konkurrenz deutlich.

„Damit fängt die neue Saison ja genau so an wie die alte aufgehört hat - das war ein toller Tag für uns“, frohlockte Michael Wegmann nach der Siegerehrung mit einem breiten Grinsen. Über ein halbes Jahr lang hatte sich der Ex-Landesligist in zahllosen Trainingseinheiten geschunden für diesen Moment. Es sollte ein eindrucksvoller werden für den Club, der seit dem freiwilligen Rückzug der ehemaligen Bundesliga-Meisterformation um die damalige Trainerin Astrid Kallrath nun bestrebt ist, mit dem einstigen B-Team den Weg zurück nach vorne anzutreten.

Regionalliga-Aufsteiger 1. TSZ Velbert mit ganz erfahrenem Trainerteam

„Wir haben eine schwierige Zeit hinter uns, aber all’ die Mühen haben sich offenbar gelohnt“, gab TSZ-Trainer Michael Wegmann zu Protokoll. Er selbst ist inzwischen wieder aktiver Teil der Mannschaft, tanzt selbst an der Seite von Jasmin Blucha in vorderster Reihe als eines der acht Paare mit. Den langjährigen Velberter Bundesliga-Tänzer Danny Deschan konnte Wegmann im vorigen Jahr dazu bewegen, ihm zur Seite zu springen bei der Arbeit mit der Formation. Auch Astrid Kallrath, inzwischen kommissarische Vereinsvorsitzende, schaut regelmäßig zum Training vorbei, unterstützt mit ihrem reichen Erfahrungsschatz.

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Was lag da näher, als ein ehemaliges Erfolgs-Musikthema wieder auszupacken und dazu eine neue Choreographie zu formen? Das Programm „Ethno“ stammt aus dem Jahr 2008, wurde damals vom Bundesliga-Ensemble der FG Bochum/Velbert vertanzt. Offenbar passt es mitsamt den knalligen, ins Auge stechenden Kleidern (die Damen in Pink, die Herren in Schwarz/Gold gehalten) optimal zum Ensemble des 1. TSZ Velbert, der in Borken gleich mal die neue Liga aufmischte.

Tanzte am Sonntag sein 76. Turnier: Michael Wegmann (mit Partnerin Jasmin Blucha),Trainer des 1. TSZ Velbert.
Tanzte am Sonntag sein 76. Turnier: Michael Wegmann (mit Partnerin Jasmin Blucha),Trainer des 1. TSZ Velbert. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz

76. Formationsturnier für Michael Wegmann

Schon in der Vorrunde deutete sich an, dass es ganz weit nach vorne gehen würde im Reigen der lediglich fünf Formationen in der Regionalliga West. Schon vor Turnierbeginn lehnte sich Danny Deschan in Sachen Zielsetzung weit aus dem Fenster: „Wir wollen das hier gewinnen.“ Hier und da unterliefen den Velbertern zwar noch ein paar Fehler in den Höchstschwierigkeiten, die in der Pause vor der Finalrunde aber kritisch angesprochen und im Team analysiert wurden.

In der Endrunde mussten die Velberter ihre sechs „Ethno“-Minuten gleich als erstes der fünf Teams auf die Fläche bringen. Manchmal wird das wegen des Leistungsdrucks zu einer Last, der Regionalliga-Neuling aber setzte gleich mal ein Zeichen mit tänzerischem Dauerfeuer, riss das Publikum mit und war letztlich von der Konkurrenz nicht mehr einzufangen. Das Wertungsgericht kam nicht umhin, fünfmal die „Eins“ in die Höhe zu recken - klar, dass der Jubel im Velberter Lager entsprechend ausfiel.

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Guter Mix im vor der Saison nahezu runderneuerten Team

„Okay, im ersten Tanz war gleich ein grober Fehler. Aber dass wir hier nicht um Platz fünf mittanzen, war uns eigentlich klar“, so Michael Wegmann, der am Sonntag sein 76. Turnier tanzte. „Und immerhin sind wir ja ein Aufsteiger“ - und als solcher durfte man sich nach einem solchen Triumph schon mal feiern lassen. „Wir haben viele Neue bei uns im Team, aber der Mix passt einfach in diesem Jahr richtig gut“, versichert Wegmann. „Wichtig war, dass wir auf der Fläche mit uns selbst zufrieden sein konnten. Ganz entscheidend ist für mich auch unser Outfit - das ist schon ein Hingucker. Wir wollten einfach anders aussehen als in den letzten beiden Jahren.“

Auch Isabella Mertens, ehemals beim Dance-Sport-Team Cologne und eine der Neuen im 1.-TSZ-Ensemble, war hin und weg nach dem fulminanten Sieg: „Genau darauf haben wir so lange hingearbeitet. Natürlich ist man schon ein wenig überrascht, dass es gleich beim ersten Turnier fünf Einser gibt - aber wir wollen auch alle gerne in die 2. Liga aufsteigen.“ In knapp drei Wochen beim zweiten Wettbewerb in Herford (25. Februar) gilt es die Leistung von Borken nun zu bestätigen.

Das Ergebnis:

1. 1. TSZ Velbert (11111)

2. Royal Dance Niederrhein (32532)

3. FG Neuss/Viersen (44223)

4. UTC Münster (B) (23355)

5. FG Witten/Bodelschwingh (55444)

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Farbenfroh und ausdrucksstark: Nadine Junior (vorne) und das 1. TSZ Velbert dominierten das Regionalliga-Turnier in Borken eindeutig.
Farbenfroh und ausdrucksstark: Nadine Junior (vorne) und das 1. TSZ Velbert dominierten das Regionalliga-Turnier in Borken eindeutig. © Oliver Schinkewitz | Oliver Schinkewitz