Velbert. Bei der SSVg schaffte er den Sprung von der Bezirksliga bis in die Regionalliga – nun ist Robert Nnaji wieder da. So sieht er sein Comeback

20 Minuten sind noch zu spielen, die SSVg Velbert führt 1:0 gegen den Cronenberger SC und tut sich schwer, das erlösende 2:0 nachzulegen – und dann wird auch noch Torjäger Robin Hilger ausgewechselt. Aber beim Fan-Club „Blaue Löwen“ auf der Tribüne lassen sie sich die gute Laune nicht verderben – zumal Trainer Dimitrios Pappas nun Robert Nnaji bringt.

Der Stürmer feiert einen rauschenden Punktspieleinstand vor heimischem Publikum nach seiner Rückkehr zur SSVg, denn er wird hier mit offenem Armen empfangen. Hier in Velbert hatte einst seine Laufbahn Fahrt aufgenommen, als er als junger Spieler vom Essener Bezirksligisten Vogelheimer SV kam. Nun ist er als Regionalliga-Spieler zurück gekommen.

Robert Nnajis Laufbahn nahm bei der SSVg Velbert Fahrt auf

Bei der SSVg entwickelte er sich zu einem guten Oberliga-Stürmer, zudem hatte er einen guten Stand in der Mannschaft und bei den Fans. Klar, wer wichtige Tore schießt, macht sich beliebt. Robert Nnaji erzielte beim 4:1-Erfolg im Stadtderby gegen den SC Velbert zwei Tore und er traf auch beim historischen 2:0-Triumph im Pokal gegen den MSV Duisburg.

Robert Nnaji kam aber auch als Typ an, trat sympathisch auf, setzte sich beim integrativen Training für Fußballer mit geistigem Handicap ein. „Er hat für gute Stimmung im Kader gesorgt, er passt charakterlich hundertprozentig zu uns“, sagt der Vorsitzende Oliver Kuhn, der den Stürmer in der Winterpause zurück holte.

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Nnaji hatte sich nach der Corona-Saison 2020/21 aus Velbert verabschiedet, um in der Regionalliga sein Glück zu machen. Hier kam er auch bei den Sportfreunden Lotte und beim 1. FC Bocholt zu seinen Einsätzen.

Nun ist er wieder zurück. „Es ist toll, wieder hier zu sein. Ich habe hier einiges vermisst“, sagt der 26-jährige Stürmer. „Großartig, dass ich gleich wieder so gut aufgenommen worden bin, das hilft mir sehr. Ich spüre das Vertrauen, das in mich gesetzt wird und das kann man auf dem Platz sehen.“

Sozial engagiert. Robert Nnaji beim integrativen Training für Spieler mit geistigem Handicap.
Sozial engagiert. Robert Nnaji beim integrativen Training für Spieler mit geistigem Handicap. © Tamara Ramos

In den gut 20 Minuten, in denen er gegen Cronenberg zum Einsatz kam, machte er jedenfalls reichlich Alarm, er war an fünf torgefährlichen Aktionen beteiligt.

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So bediente er Cellou Diallo mit einem Steilpass, doch sein Sturmpartner scheiterte frei vor dem guten Cronenberger Keeper Yanik Radojewski. Auch Nnaji selbst hätte das eine oder andere Tor machen können, aber auch er fand in Radojewski seinen Meister. Einmal traf er zudem das Außennetz.

„Es war schon gut, dass ich die Chancen kreiert habe, aber klar: Als Stürmer muss ich auch ein Tor machen“, so Robert Nnaji, der aber für sich das reklamiert, was er auch für die Mannschaft festgestellt hat: „In diesem Spiel lief es noch nicht optimal. Aber das Jahr hat erst angefangen und es sind noch 18 Spiele, da werden wird schon in Fahrt kommen. Und unser Sieg war schon mal ein guter Schritt dahin.“

Gute Aussichten auf dem Weg zurück in die Regionalliga

Ein erstaunlich großer Schritt sogar. Das knappe 1:0 gegen den Drittletzten ist Gold wert, denn gleichzeitig haben die Verfolger ETB Schwarz-Weiß und KFC Uerdingen verloren, die SSVg hat nun sechs Punkte Vorsprung vor dem Tabellenzweiten. Gut möglich also, dass Nnaji dann in ein paar Monaten wieder da ist, wo er im Januar herkam: In der Regionalliga.