Essen. Die Landesliga-Herren der HSG holten in letzter Sekunde ein Remis beim ETB Schwarz-Weiß – warum sich die Freude darüber in Grenzen hielt.

Nach dem verlorenen Topspiel gegen die HSG Am Hallo wollten die Herren der HSG Velbert/Heiligenhaus direkt eine Reaktion zeigen und wieder in die Siegesspur zurückfinden. Dies sollte allerdings auswärts bei Kellerkind ETB SW Essen II nicht gelingen.

In der ersten Halbzeit zeigten die Akteure der HSG noch, dass sie mit den widrigen Umständen - Sonntags 19 Uhr, auswärts, kaum Zuschauer, ohne Harz - gut umgehen können und die Partie fest im Griff haben.

Adler holen satten Vorsprung heraus – und verschwenden ihn

Vor allem durch den starken Rückhalt von Torwart Philip vom Schemm und die zahlreichen Tore von Linksaußen Justus Klement führte die HSG schnell mit 12:6, in die Kabine ging es mit 16:9 - alles sah wie im Hinspiel nach einem ungefährdeten Erfolg aus. Adler-Trainer Oliver Franke berichtet aus der Kabine: „Die Stimmung war gut, vielleicht zu gut - wir haben unsere Spannung völlig verloren.“

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In den zehn Minuten nach Seitenwechsel passieren zahlreiche technische Fehler und überhastete Abschlüsse, lediglich zwei Tore produzieren die sonst so offensivstarken Adler. Die kämpferisch starken und wieder motivierten Essener hingegen zeigten sich von ihrer besten Seite und erzielten in der 41. Minute den Ausgleich zum 18:18.

Den Akteuren der HSG war die Verunsicherung nun anzumerken, vor allem die Defensive fand keinerlei Zugriff und vorne wurden reihenweise klare Chancen liegen gelassen. 44 Sekunden vor Schluss sah alles nach einem Sieg der Essener Gastgeber aus, die 29:27 führten.

Durch die Umstellung auf eine offene Manndeckung und einen Ausgleichstreffer mit der Schlusssirene durch Alexander Markowicz retteten sich die Adler zum Unentschieden – die Freude war logischerweise trotzdem auf Seiten der Gastgeber. „Wir wollten uns nach der Klatsche im Topspiel rehabilitieren, das ist uns nur in der ersten Halbzeit gelungen. Wir müssen jetzt schnell wieder in die Spur finden, um unsere Ziele nicht aus den Augen zu verlieren“, fasst Franke zusammen.

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Auch Trainerkollege Zekeriah Malagic zeigte sich enorm enttäuscht von der gefühlten Niederlage: „So etwas darf nicht passieren, schon gar nicht mit so einer deutlichen Führung im Rücken. Da müssen wir abgezockt genug sein, um die zwei Punkte irgendwie mitzunehmen.“

Das kommende Wochenende ist nun aufgrund von einer Karnevalssitzung im Sportzentrum spielfrei und bietet den Adlern die Möglichkeit, durchzuschnaufen und neuen Anlauf zu nehmen.

So haben sie gespielt

HSG Velbert/Heiligenhaus: Jäger, vom Schemm/ Klaus (3), Kocherscheidt (2), Wagner (2), Jung (1), M. Müller (2), Klement (10), A. Markowicz (3), L. Müller, M. Markowicz (3), Köhler (3)