Heiligenhaus. Der 1. DC Heiligenhaus profitiert vor der Offenen Steelmeisterschaft der Damen auch vom Boom, den die WM im Alexandra Palace befeuerte
Statt eines Palastes ist es der Keller und eine Queen hält hier auch nicht Hof, dennoch wirkt die Stimmung beim 1. Dartsclub Heiligenhaus derzeit fast schon königlich.
Gerade ist die Darts-Weltmeisterschaft im Londoner Alexandra Palace zu Ende gegangen, da lädt der 1. DC zu den 4. Offenen Steeldart Meisterschaften der Damen ein. Am kommenden Sonntag, 15. Januar, fliegen dann ab 13 Uhr die Pfeile im Heiligenhauser Ratskeller. Bereits jetzt ist das Turnier ein Doppelerfolg für die Gastgeber.
Was nämlich nach einer Art offener Heiligenhauser Stadtmeisterschaft klingt, mutet eher wie eine inoffizielle NRW-Meisterschaft an. „Es haben sich viele Spitzenspielerinnen aus NRW gemeldet, auch einige aus der Bundesliga. Die Resonanz war ganz hervorragend“, sagt Michael Lütters, der 1. Vorsitzende des Clubs.
1. DC Heiligenhaus erwartet Spitzenspielerinnen aus NRW
So haben sich Spielerinnen aus Bochum, Essen, Anrath oder von den Dortmund Monsters angekündigt. Die Resonanz war so gut, dass die Meisterschaft schon lange ausgebucht ist.
Auch das hat mit dem Dartsboom zu tun, den es seit einigen Jahren gibt, vor allem dann, wenn die Weltmeisterschaft im britischen Alexandra Palace gespielt wird. Diesmal ging es hier besonders spektakulär zu. Zum einen, weil in Person von Gabriel Clemens zum ersten Mal ein deutscher Spieler das Halbfinale erreicht hat.
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Zum anderen, weil auch die Frauen wieder im Blickpunkt standen, diesmal die Queen of Palace: Fallon Scherrock, die 2020 als erste Frau bei der WM spielte und nun für Kontroversen sorgte, weil sie mitspielte, obwohl sie zunächst nicht sportlich qualifiziert war.
Die Königin des Dartsports verfehlt ihre Wirkung nicht
Aber die Queen of Palace sollte, so vermuten Experten, zur Popularitätssteigerung doch dabei sein, so dass der Weltverband einen Weg fand, sie unterzubringen. Umso größer die Aufmerksamkeit für die Königin, die dann zwar früh ausschied, aber ihren nächsten Beitrag zum Boom des Dartssports beitrug, auch bei den weiblichen Aktiven.
„Klar. Das wirkt sich aus, das merken die Vereine in Deutschland. Auch bei uns spüren wir das größere Interesse“, sagt Michael Lütters.
Das müsse sich nicht nur in steigenden Mitgliederzahlen messen lassen – oder in einer vorzeitig ausgebuchten NRW-Meisterschaft in den eigenen vier Wänden. „Man hört auch viel im privaten Umfeld, dass sich immer mehr Leute für den Dartssport interessieren.“
Und es steigen auch mehr Leute ein, auch bei den Heiligenhausern gab es wieder Mitgliederzuwachs: „Der große Vorteil: In kaum einer anderen Disziplin bekommt man für so wenig Aufwand so viel Sport“, sagt der 1. Vorsitzende.
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Wobei es gerade für einen Verein nicht damit getan ist, eine Scheibe aufzuhängen und mit einer Handvoll Pfeile das Darten zu starten. So ist das Spielheim der Heiligenhauser im Ratskeller inzwischen komplett digital ausgestattet und bietet komfortable Spielbedingungen. „Bei uns kann auf bis zu sechs Scheiben gespielt werden.“
Allerdings konnte hier wegen Corona lange Zeit gar nicht oder nur eingeschränkt gespielt werden. Die Heiligenhauser zogen sogar zeitweise ihre Ligamannschaft zurück.
Ligamannschaft meldete sich nach Pause wieder zurück
Die ist inzwischen wieder im Einsatz, sie spielt derzeit nicht sehr hoch, nämlich in der Bergischen Dart-Liga. Aber die Pandemie ebbt ab, der Dartssport hingegen ist im Aufschwung. „Kommende Saison planen wir, höher zu spielen und wieder für eine Liga im NRW-Verband zu melden“, kündigt Michael Lütters an.
Zunächst einmal heißt es aber am kommenden Sonntag: Ladies only. Bei den Offenen Heiligenhauser Meisterschaften wird die Queen auf Steel gekürt.