Velbert. Oberligist SSVg holt sich den Stadttitel mit dem 3:1 über den SC zurück. Das war der tolle Finaltag des traditionsreichen Hallenspektakels
Der Rekordmeister nimmt Revanche: Die SSVg Velbert gewinnt die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft 2022. In der Neuauflage des vergangenen Finales, das wegen Corona bereits drei Jahre zurück liegt, bezwang der Oberligist den Titelverteidiger SC Velbert in einem temperamentvollen Finale mit 3:1.
2019 hatte der SC noch mit 4:2 triumphiert. Nun schlug die SSVg zurück und sicherte sich damit zum 16. Mal den begehrten Pokal beim Traditionsturnier, das die Wände im Zitronenbunker wieder beben ließ.
Stadtmeisterschaft: Erst Schweigeminute für Pele, dann tolle Hallenstimmung
Vor dem ersten Spiel des Finaltages herrscht in der restlos ausverkauften Halle allerdings Ruhe. Eine Schweigeminute für die verstorbene Fußball-Legende Pele verfehlte ihre Wirkung auf die gut 700 Menschen in der Halle an der Langenberger Straße nicht.
Der Name des Brasilianers steht für kunstvollen und gleichzeitig erfolgreichen Fußball. Erfolgreichen Hallenfußball hatten die beiden Finalisten über das gesamte Turnier gezeigt. Sowohl die SSVg, als auch der SC gewannen auf dem Weg ins Endspiel jedes Spiel. Jeweils neun Siege mit dem Torverhältnis von 23:2 (SSVg) bzw. 23:3 (SC) sprechen eine klare Sprache.
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Dazu passt, dass sich zwei Spieler der Top-Teams die Torjägerkanone teilen durften. Axel Glowacki von der SSVg und Andri Buzolli vom SC kamen auf jeweils sieben Treffer, beide schlugen auch im Finale zu.
„Die beiden besten Mannschaften kamen ins Endspiel – in welchen wir wiederum besser waren. Deshalb haben wir den Turniersieg verdient“, befand SSVg U 23-Trainer Joscha Weber, der das junge Team durch die Stadtmeisterschaft geführt hatte.
SSVg Velbert gewinnt sämtliche zehn Spiele
Denn der Oberligist hatte seine Asse der ersten Mannschaft mit Blick auf die Liga geschont und überwiegend Spieler aus der Bezirksliga-Mannschaft aufgeboten.
Der SC kam mit seiner Landesliga-Mannschaft, die manche Zuschauer auch im Finale leicht favorisierten. Doch in diesem Spiel wirkte die SSVg einen Tick entschlossener und war zudem vor dem Tor abgebrühter. Arbnor Ejupi, der erfahrene Oguzhan Coruk und Axel Glowacki schossen bei einem Gegentreffer von Andri Buzolli den Sieg heraus.
„Das war knapp, aber das war typisch Hallenfußball. Wir sind mit unserer Mannschaft jedenfalls sehr zufrieden“, befand Ralf vom Dorp, der Sportliche Leiter des SC. Als Trainer der Clubberer hatte er einst dreimal in Folge den Hallenpokal geholt.
„Diesmal hatten wir eine junge Mannschaft, bei der fast alle noch nie bei Hallenstadtmeisterschaft gespielt haben. Dafür hat sie ein tolles Turnier gespielt und hat auch im Finale eine gute Figur gemacht.“
Einen guten Eindruck hinterließen auch die Teams, die das kleine Finale um Platz drei erreicht hatten. Hier sicherte sich A-Ligist Langenberger SV mit dem 4:3 über Stella Azzurra den Bronzeplatz und wiederholte damit den Überraschungserfolg des vergangenen Turniers. Im Halbfinale war der LSV mit 0:2 am SC Velbert gescheiterte.
Ein Wiedersehen der besonderen Art feierte Stella Azzurra-Trainer Rosario Sparacio im andere Halbfinale. Schon dreimal hatte er es als Trainer mit verschiedenen Mannschaften bis ins Halbfinale gebracht – dort war jedes mal Endstation gegen denselben Gegner: Die SSVg Velbert. Und die war auch diesmal zu stark. Mit 2:1 setzte sich der Favorit durch. Kein Grund für Sparacio, sich zu grämen. „Ich war überrascht, wie gut wir uns gegen die SSVg gehalten haben. Ich finde, wir hatten sogar die besseren Chancen. Egal, es war ein tolles Turnier für uns.“
TVD Velbert zieht eine zwiespältige Bilanz
Weniger toll fiel die sportliche Bilanz für Gastgeber TVD Velbert aus. Der Oberligist, der wie die SSVg eher auf den zweiten Anzug gesetzt hatte, verpasste das Halbfinale und verlor dann auch noch das Spiel um Platz fünf mit 0:3 gegen den A-Ligisten Türkgücü Velbert, dessen Keeper Daniel Grell als bester Torwart des Turniers geehrt wurde.
Als Ausrichter hatten die Dalbecksbäumer hingegen eine starke Bilanz. Sie organisierten das Großturnier sehr umsichtig, was die Fans honorierten. An allen vier Tagen war die Halle voll, am zweiten und am letzten Wettkampftag war sie sogar ausverkauft.