Duisburg. In der fünften Minuten der Nachspielzeit schafft die SSVg noch das 2:2 in Homberg, Platz eins konnte der Oberligist damit aber nicht halten.

Die SSVg Velbert hat die Tabellenführung in der Fußball-Oberliga wieder abgegeben. Im Auswärtsspiel beim VfB Homberg kamen die Velberter nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus.

Nutznießer ist der VfB Hilden, der nun punktgleich mit den Velbertern dank des hauchdünn besseren Torverhältnisses auf Platz eins steht. Allerdings hat die SSVg bisher ein Spiel weniger ausgetragen.

Die besten vier Teams der Tabelle liegen ganz dicht beieinander

Mit einem Punkt Abstand auf die Velberter folgen der KFC Uerdingen und der ETB-Schwarz-Weiß, den die SSVg am kommenden Samstag zum Schlagerspiel empfängt, während sich am Sonntag Uerdingen und Hilden duellieren. Es bliebt hochspannend im Spitzenkampf.

Ungewollt spannend hatte die SSVg Velbert auch die Partie im PCC-Stadion gemacht. Denn ausgerechnet in den Phasen, in denen sie am Drücker war, handelte sie sich zweimal einen Rückstand ein, dem sie allerdings auch zweimal erfolgreich hinterher rannte.

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Trainer Dimitrios Pappas hatte auf zwei Positionen gewechselt. Angreifer Cemal Yasin Kaya und Mittelfeldspieler Manuel Schiebener erhielten zunächst eine Pause, für sie kamen Patrick Schikowski sowie Mittelfeldstratege Yannick Geisler, der sich sogleich bemühte, das SSVg-Spiel mit seinen Pässen und seinem Stellungsspiel zu ordnen.

Das klappte auch ganz gut, die Velberter hatten ein Übergewicht, wenngleich sie im Angriff wenig durchschlagskräftig wirkten. Hinten ließen sie aber nichts zu – bis Jonas Erwig-Drüppel sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff den Ball unbedrängt dem Homberger Justin Walker in die Füße spielte. Der nahm das Geschenk sofort an und bezwang SSVg-Keeper Marcel Lenz mit einem Schuss ins lange Eck.

Nach Wiederanpfiff starteten die Velberter die Aufholjagd und erhöhten den Druck. Der inzwischen eingewechselte Yasin Cemal Kaya kam auf der linken Seite in gute Position, trickste seinen Gegenspieler aus und überwand Hombergs Keeper Philipp Gutkowski mit einem Schuss aus spitzem Winkel.

Der Pechvogel: Ismael Remmo (re.), in den letzten Wochen ein Aktivposten des SSVg-Spiels, sah in der Nachspielzeit die Rote Karte – da war er schon ausgewechselt.
Der Pechvogel: Ismael Remmo (re.), in den letzten Wochen ein Aktivposten des SSVg-Spiels, sah in der Nachspielzeit die Rote Karte – da war er schon ausgewechselt. © FUNKE Foto Services | horsten Tillmann

Jetzt hatte die SSVg die Homberger da, wo sie sie haben wollte. Nur wenige Minuten später war Cellou Diallo nach schönem Pass von Ismael Remmo war frei durch, spitzelte den Ball jedoch knapp am Pfosten vorbei. Stattdessen trafen fast im Gegenzug die Homberger, die bei ihrem Angriff nicht richtig gestört wurden, zum 2:1. Samuel Owusa Addai schlenzte den Ball ins Eck und so lagen die Velberter mit 1:2 in Rückstand statt 2:1 in Führung.

Doch sie gaben nicht auf und warfen alles nach vorne. Trainer Dimitrios Pappas wechselte kurz vor Schluss noch den kopfballstarken Routinier Robin Urban ein – das sollte sich bezahlt machen. Max Machtemes brachte mit letzter Kraft noch mal eine Flanke vor das Homberger Tor, Urban stieg hoch und erzielte in der fünften Minute der Nachspielzeit tatsächlich mit seinem Schädel den umjubelten Ausgleich.

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Nur: Dieser Jubel sollte ein unschönes Nachspiel für die SSVg haben, nämlich die Rote Karte für Remmo, der für Urban ausgewechselt worden war. „Die Homberger Bank hatte nach dem 2:1 etwas provozierend in unsere Richtung gejubelt, das kam dann beim 2:2 von unserer Bank zurück. Der Linienrichter hat dann angezeigt, dass Remmo zu unsportlich gejubelt habe. Daraufhin bekam er die Rote Karte“, berichtet der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn.

Er betont: „Sicher, vielleicht hätte er etwas defensiver jubeln können, vielleicht hätte der Unparteiische aber auch darüber hinwegsehen können. Remmo hat jedenfalls niemanden beleidigt oder Ähnliches gemacht. Wir hoffen, dass er mit einer kurzen Sperre, vielleicht zwei Wochen, davon kommt“, so Kuhn.

So haben sie gespielt

SSVg Velbert: Lenz - Erwig-Drüppel, Duschke, Abdel Hamid, Machtemes - Remmo (89. Urban), Geisler (80. Schiebener) - Diallo, Mehlich (64. Kaya), Schikowski (75. Coruk) - Hilger.

Tore: 1:0 Walker (39.), 1:1 Kaya (73.), 2:1 Addai (78.), 2:2 Urban (90. + 5). - Rote Karte: Remmo (90. + 5). - Schiedsrichter: Leon Thiemer. - Zuschauer: 300.

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