Velbert. Landesligist SC scheidet im Niederrheinpokal gegen Oberligist Ratingen mit 2:4 aus – und schöpft aus der Leistung Hoffnung für die Liga.

In der vergangenen Saison war es noch ein Oberliga-Duell, diesmal trafen sich der SC Velbert und Ratingen 04/19 in der ersten Runde des Niederrheinpokals wieder - unter anderen Vorzeichen. „Diesmal sind wir der Underdog“, betonte Ralf vom Dorp, der Sportliche Leiter der Clubberer, die nicht nur den Abstieg in die Landesliga, sondern auch einen gründlichen personellen Umbruch verkraften mussten.

Sie wollen sich zunächst in der Landesliga zurecht finden, während die Ratinger in der Oberliga die Spitze ins Visier nehmen. Da waren die Rollen verteilt. Außenseiter SC zog sich dabei aber sehr achtbar aus der Affäre, wenngleich er die 2:4-Niederlage in der BLF-Arena nicht verhindern konnte.

SC Velbert lässt gegen den Favoriten zunächst nur wenig zu

Die Clubberer ließen die Ratinger kommen und verließen sich dabei auf eine gute stehende Defensive, die fast nichts zuließ – bis zur 26. Minute, da war sie nach einer weiten Flanke der Ratinger nicht im Bilde: Tom Hirsch konnte den Ball im Strafraum ungestört annehmen und dann unhaltbar für Torwart Tim Höppner in die lange Ecke schießen: 0:1.

Doch die Spieler des SC Velbert hielten sich damit nicht lange auf. Kurz darauf schnappte sich Höppner eine schwach gebrachte Ecke der Ratinger und leitete mit seinem Abwurf einen schnellen Angriff der Clubberer ein, mit dem sie die Gäste überlisteten.

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Pasquale Conti wurde nicht angegriffen und bediente den auf der linken Seite los stürmenden Andri Buzolli, der viel Platz hatte. Der Angreifer nutzte die Freiheit mit einem schönen Schuss über den etwas zu weit vor dem Tor stehenden Ratinger Keeper Dario Ljubic hinweg zum 1:1.

Das hätte den Clubberern Auftrieb geben können, doch stattdessen servierten sie dem Favoiten nur nur drei Minuten später auf dem Silbertablett die nächste Führung. Bei einem Eckball passten sie nicht auf und Simon Busch konnte den Ball unbedrängt im Fünfmeterraum ins Tor schieben – ein laienhafter Abwehrfehler, der an die gegentorreiche Abstiegssaison erinnerte.

Clubberer kommen zweimal zurück

Doch der SC schlug noch einmal zurück, sechs Minuten nach Wiederanpfiff zog wiederum Andri Buzolli aus der Distanz ab und überraschte damit offensichtlich Keeper Lubic.

Und das muntere Torschießen ging weiter. Der frühere Bundesligaspieler Moses Lamidi, der einst auch bei der SSVg Velbert gespielt hatte, fädelte einen gefährlichen Angriff der Ratinger ein, den Samed Yesil abschloss, indem er den Ball per Grätsche zum 2:3 über die Linie beförderte.

Das war’s dann aber auch aus Velberter Sicht – ein drittes Mal kamen sie nicht mehr zurück, wenngleich sie es versuchten. Sie konnten die Ratinger nicht mehr entscheidend unter Druck setzen. Buzolli bot sich eine Viertelstunde vor Schluss auch noch mal eine Chance, sein Volleyschuss ging aber drüber.

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Ein Konter, den Yesil mit Schuss aus spitzem Winkel abschloss, brachte dann in der Nachspielzeit die Entscheidung. „Schade, ein paar Unachtsamkeiten haben ein besseres Ergebnis für uns verhindert. Aber insgesamt können wir zufrieden sein, unsere Mannschaft hat sich sehr gut verkauft – gegen einen starken Gegner, was man nicht vergessen darf“, befand der SC-Vorsitzende Dirk Graedtke.

Das erste Pflichtspiel der neu formierten Mannschaft unter dem neuen Trainer Dennis Czayka habe Mut gemacht. Graedtke: „Darauf können wir am Sonntag aufbauen“. Dann steigt das erste Landesliga-Spiel der neuen Saison, zu Gast in der BLF-Arena ist dann TuSEM Essen.

So haben sie gespielt

SC Velbert: Höppner, Fazilija, Rec, Yaris, Högner, Buzolli, Koyama, Conti, Utku, Lafatan, Kalinci.

Tore: 0:1 Hirsch (26.), 1:1 Buzolli (30.), 1:2 Busch (33.), 2:2 Buzolli (51.), 2:3 Samed Yesil (58.), 2:4 Yesil (90. + 1). - Schiedsrichter: Krisijan Rajkowski.