Velbert. Welch ein Finale: Die Damen des NBV lassen es am Kostenberg krachen und steigen nach dem 8:1 über den Rochusclub in die Regionalliga auf

Es ist keine zehn Jahre her, da spielten die 1. Damen des Netzballvereins Velbert noch in der Bezirksliga. im kommenden Jahr schlagen die NBV-Asse in der dritthöchsten nationalen Liga auf.

Denn mit dem Sieg im Top-Spiel gegen den renommierten Rochusclub Düsseldorf schaffte das Team um Mannschaftsführerin Laureen Wagenaar den Aufstieg von der Niederrheinliga in die Regionalliga. Es war ein Coup: Denn der Sieg über den hoch gehandelten Tabellenzweiten fiel mit 8:1 überraschend deutlich aus und er brachte zudem die vorzeitige Meisterschaft.

Erfolg für den Netzballverein auch ohne die Numero eins

Denn nach sechs von sieben Spielen ist der NBV nicht mehr einzuholen, er hat alle sechs Matches gewonnen, Düsseldorf hat hingegen nach der Niederlage am Kostenberg bereits zwei Verlustspiele aufzuweisen.

Es war um 2013, als die ersten Mannschaften des NBV unter dem neue Cheftrainer Mark Joachim durchstarteten, die Damen etablierten sich nach einigen Aufstiegen in der Niederrheinliga. Nun wollten sie mehr: „Wir haben uns zu Beginn der Saison gesagt, dass wir nach vier Jahren in der Niederrheinliga dieses Mal den Aufstieg schaffen wollen. Wir haben alle daran geglaubt und es hat geklappt“, erzählt Mannschaftsführerin Wagenaar stolz.

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Dabei mussten die Velberterinnen im entscheidenden Spiel auf ihre Nummer eins verzichten: Profi-Spielerin Marina Bassols. Sie ist bereits in New York. „Sie hat so erfolgreich bei mehreren großen Turnieren gespielt, dass sie den Sprung unter die Top 200 in der Weltrangliste geschafft hat und nun die Qualifikation für die US Open spielen darf“, erklärt der Team-Manager der NBV-Damen, Thomas Ihlo. „Wir drücken ihr alle fest die Daumen.“

Die Spanierin fiel zwar aus, dafür war aber die komplette niederländische Fraktion mit Cindy Burger, Shura Poppe und Bernice van de Velde angereist. Auf der Gegenseite standen zwar die beste Düsseldorferin Annemarie Lazar und die starken Litauerin Ksenia Pronina als Nummer zwei, aber an den hinteren Positionen hatte der Rochusclub einige Ersatzspielerinnen aufgestellt.

Shura Poppe lieferte sich an Position zwei ein heiß umkämpftes Match mit der Litauerin Ksenia Pronina, sie siegte  7:6, 6:1
Shura Poppe lieferte sich an Position zwei ein heiß umkämpftes Match mit der Litauerin Ksenia Pronina, sie siegte 7:6, 6:1 © NBV | Ihlo

Da zahlreiche Zuschauer auf die Anlage gekommen waren und der NBV für sie 100 Liter Freibier und einige Flaschen Prosecco bereit gestellt hatte – zur Feier des Tages und zur Abkühlung bei 30 Grad Hitze – konnte das große Aufstiegsfinale steigen. „Es wurde eine tolle Sache, unsere Damen haben wirklich stark gespielt“, fand NBV-Sprecherin Katja Ihlo. Das belegen die Zahlen: Die Netzballerinnen gewannen alle sechs Einzel und gaben dabei keinen Satz ab.

Zunächst legten Evelyn Altmeier (6:1, 6:4 gegen Francesca Bodea), Bernice van de Velde (6:2, 6:2 gegen Anna Catharina Zoske) sowie Shura Poppe, die sich mit 7:6, 6:1 gegen die starke Litauerin behauptete, ein 3:0 vor.

Im zweiten Durchgang bestätigte Laureen Wagenaar ihre derzeitige Topform: Die Mannschaftsführerin ist derzeit Nummer zwei der Damen 30 ITF-Weltrangliste. Mit dem 6:2, 6:3 gegen Isabel Busch fuhr sie Punkt vier ein. Somit hatte Anna Schubries, die an Nummer drei gerade den ersten Satz gegen Ruth Braikmann gewonnen hatte, bereits den Velberter Sieg über den Rochusclub und damit die Meisterschaft auf dem Schläger: Sie nutzte die Chance souverän mit dem 6:0 im zweiten Satz, damit war der entscheidende fünfte Punkt geholt.

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Bevor dann die Siegesfeier losbrach unterstützte das Team noch seine Nummer eins, Cindy Burger, die dann das Spitzeneinzel gegen Annemarie Lazar mit 6:3, 6:2 gewann. Danach einigten sich die Mannschaftsführerinnen darauf, die bedeutungslosen Doppel mit 2:1 für den NBV aufzuteilen – zum 8:1-Gesamtsieg, mit dem die NBV-Damen die Niederrheinmeisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga perfekt machten. NBV-Gastronom Domenico verpasste ihnen sogleich eine Prosecco-Dusche.

Lareen Wagenaar genoss zwar den Moment: „Wir haben unser großes Ziel erreicht und sind überglücklich“, dachte aber auch schon voraus: „Es wird eine tolle Herausforderung, den Netzballverein Velbert im nächsten Jahr über die Niederrhein-Grenzen hinaus zu vertreten“.

Allerdings: Die Sommersaison 2022 ist noch nicht zu Ende. Zuvor steht am kommenden Samstag das abschließenden Spiel bei Stadtwald Hilden auf dem Plan. Auch wenn der Ausgang für die NBV-Damen nicht mehr relevant ist, wollen sie in ähnlicher Besetzung wie gegen den Rochusclub antreten und die Saison mit einem Erfolg abschließen – auch als Mittel zur Stimmungssteigerung: „Eine anschließende Siegesfeier in der Düsseldorfer Altstadt ist auch schon in Planung“, verrät Wagenaar.