Velbert. Einen Tag nach dem Fußballfest im Stadion mit Bayer Leverkusen bestritt Oberligist SSVg den ersten Test – zwei Minuten fehlten zum Sieg.

Ein attraktives Doppelprogramm bot die SSVg Velbert ihren Fans und auch den Fußballfreunden der Region zum Start in die Vorbereitung auf die neue Saison: die erste Partie im Velberter Stadion mit prominenter Profi-Besetzung und das erste Testspiel des SSVg-Oberliga-Teams.

Zunächst ging es am Samstag gleich spektakulär los: Das Testspiel des Bundesliga-Spitzenteams Bayer Leverkusen gegen den Drittligisten MSV Duisburg lockte 2000 Zuschauer. Volle Tribünen und gute Stimmung – sofern die Zuschauer nicht Sympathisanten des MSV waren. Denn die Zebras konnten den Zwei-Klassen-Unterschied nicht verleugnen und unterlagen in der IMS-Arena mit 1:6.

2000 sehen Bayer Leverkusen und MSV in Velbert

Ansonsten gab es nichts zu meckern. „Das war ein schönes Fußballfest mit einem munteren Spiel und sieben Toren“, war die einhellige Meinung im SSVg-Lager. Das Velberter Stadion hatte sich wieder als gute Veranstaltungsstätte empfohlen. „Die Leverkusener haben sich hier gut aufgehoben gefühlt“, betonte der SSVg-Vorsitzende Oliver Kuhn.

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Einen Tag später ging es in kleinerem Rahmen weiter. Unweit des Stadions, nämlich auf dem Rasen es Emka-Sportzentrums, bestritt die SSVg Velbert ihr erstes Testspiel. Zu Gast war die SpVgg Vreden. Auch hier gab es sportlich wenig auszusetzen: Das Duell zwischen den Teams aus den Oberligen Niederrhein und Westfalen endete nach einem intensiven Kampfspiel 2:2 (1:1), wobei den Velbertern nur zwei Minuten zum Sieg fehlten, denn sie führten mit 2:1 und wirkten spielbestimmend.

„Aber dann versuchen wir im gegnerischen Drittel einen Doppelpass, verlieren dabei den Ball und unterbinden dann den Konter nicht. Da hätten wir ein taktisches Foul ziehen müssen“, meinte SSVg-Trainer Dimitrios Pappas. Abgesehen von dem unnötige Ausgleichstor kurz vor Schluss zeigte sich Pappas allerdings zufrieden. Er hatte einen vielversprechenden Auftritt seines Teams gesehen.

Erstes Spiel im Velberter Stadion mit Promi-Profis: Leverkusens Ilker Bravo bejubelt eines seiner drei Tore für Leverkusen gegen Duisburg. Einen Tag später gab die SSVg ihr Testspieldebüt nebenan im Emka-Sportzentrum.
Erstes Spiel im Velberter Stadion mit Promi-Profis: Leverkusens Ilker Bravo bejubelt eines seiner drei Tore für Leverkusen gegen Duisburg. Einen Tag später gab die SSVg ihr Testspieldebüt nebenan im Emka-Sportzentrum. © Stefan Rittershaus | Stefan Rittershaus / FUNKE Foto Services

Für das erste Spiel nach der ersten Trainingswoche – in der Pappas seine Spieler nicht geschont hatte – sah es schon recht gut aus. „Da waren viele gute Ansätze, da war Einsatz und ein gutes Tempo. Wichtig ist dabei, dass die Mannschaft gezeigt hat, was wir sehen wollten“, lobte der Ex-Profi.

Er hatte seinem Team frühes Anlaufen verordnet, der Gegner sollte so früh wie möglich unter Druck gesetzt werden. Das funktionierte besonders beim Tor zum 2:1 hervorragend: Da setzten die Velberter im Strafraum der Gäste energisch nach, Max Machtemes schaffte es dabei dann, den gegnerischen Abwehrspieler wenige Meter vor dem eigenen Tor zu einem Fehler zu zwingen – SSVg-Stürmer Axel Glowacki war zur Stelle und schob locker ein.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Pappas bereits achtmal ausgewechselt. Er wollte allen die Möglichkeit geben, im ersten Spiel zumindest eine Halbzeit lang auf dem Platz zu stehen – so kamen denn auch gleich vier Zugänge zu ihrem Debüt: In der ersten Halbzeit Patrick Schikowski und Timo Mehlich, in der zweiten Hälfte Ismail Remmo und Calvin Minewitsch.

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Alle vier hatten auch schon einige gute Szenen – die schönste des Spiels durfte allerdings ein Stammspieler der vorangegangenen Saison für sich reklamieren: Yasin-Cemal Kaya. Sein Tor zum 1:1 in der 41. Minute hatte hohen künstlerischen Wert: Auf der rechten Seite ließ er seinen Gegenspieler mit einem schönen Trick aussteigen und kombinierte die Eleganz mit Wucht. Die frei Bahn, die er sich erspielt hatte, nutzte er zu einem satten Schuss ins lange Eck – unhaltbar für den wackeren Gästekeeper Tom Breuers, der ansonsten einige weitere Tore verhinderte. So zum Beispiel aus kurzer Distanz gegen Robin Hilger und bei einem Weitschuss von Yannick Geisler.

Überhaupt hatten die Akteure des Velberter Oberligisten insgesamt mehr vom Spiel und auch mehr Torchancen. Dass es wegen zweier Kontergegentore dennoch nicht zum Sieg reichte – damit können sie leben. „Wir haben noch rund vier Wochen, uns zu verbessern. Und das gedenken wir zu tun“, verspricht Trainer Dimitrios Pappas.

So spielten sie

SSVg Velbert 1. Hz: Lenz - Alabas, Duschke, Urban, Abdel Hamid - Mehlich, Geisler, Mondello - Kaya, Hilger, Schikowski.
2. Hz.: Gomoluch - Remmo, Duschke, Urban, Abdel Hamid - Schiebener, Machtemes, Coruk - Diallo, Glowacki, Minewitsch.

Tore: 0:1 Ostenkötter (35.), 1:1 Kaya (41.), 2:1 Glowacki (71.), 2:2 Ülütas (88.). - Schiedsrichter: Rolf Kramer.