Velbert. Neu-Trainer Robert Lange hat große Ziele bei Union Velbert. Nur acht Spieler sind geblieben. So stellt sich der Bezirksligist neu auf.
Erst auf den allerletzten Metern schaffte es der SV Union Velbert in der abgelaufenen Spielzeit, doch noch, den Abstieg aus der Bezirksliga zu vermeiden. Erst ein nachträglich erwirktes Nachholspiel gegen den feststehenden Absteiger SC Frintrop, das deutlich mit 6:1 gewonnen werden konnte, verschaffte den Unionern überhaupt die Möglichkeit, nach dem eigentlichen Saisonende noch über den ominösen Strich zu klettern und den VfB Marathon Remscheid in die Kreisliga A zu schicken.
Damit rettete die erste Mannschaft auch die eigene Zweitvertretung, die den Klassenerhalt in der Kreisliga A dank der Relegation zwar auf den letzten Drücker sportlich schaffte, bei einem Abstieg der Ersten aber dennoch runtergemusst hätte. Nachdem es also für Union gerade so gut gegangen ist, sind die Verantwortlichen um den Sportlichen Leiter Bastian Böhnert zum Entschluss gekommen, dass es einen umfassenden Neuanfang geben muss.
Union Velbert: Trainer Robert Lange hat schon in der Jugend von Rot-Weiß Oberhausen gearbeitet
Auch wenn durch die knapp bemessene Sommerpause und die lange unklare Situation um die Ligazugehörigkeit kaum Zeit zur Verfügung stand, um diesen voranzutreiben, ist der Umbau schon weit fortgeschritten.
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In Robert Lange ist ein hungriger B-Lizenz-Inhaber, der trotz jungen Alters (31) bereits sechs Jahre Erfahrung bei Union Wuppertal, dem Cronenberger SC und im Jugendbereich von Rot-Weiß Oberhausen mitbringt, als Trainer verpflichtet worden.
Über eine Empfehlung kam der Kontakt zum ambitionierten Lange zustande, der zu seinem Engagement sagt: „Ich kannte den Verein natürlich und habe viel Gutes gehört, daher waren Bastian Böhner und ich uns schnell einig. Wir wollen hier einiges bewegen und haben sehr ähnliche Ansichten, was den Fußball angeht. Wir brauchen hier Jungs, die richtig Bock haben, leistungsorientiert zu arbeiten und sich mit mir und dem Verein zusammen entwickeln wollen. Denn auf lange Sicht gehört so ein Verein wie Union in die Landesliga.“
Union Velbert: 13 Neuzugänge für die Bezirksliga-Saison
Lange und Böhnert waren in kurzer Zeit auch schon umtriebig. Nur acht Spieler des Vorjahreskaders bleiben, 13 Neuzugänge sind schon vermeldet, weitere sollen folgen. Neben einigen Talenten aus der direkten Umgebung konnten dank Langes Netzwerk auch einige gestandene Bezirksligaspieler wie Max Marker (Heiligenhaus), Jonas Weck (SSVg 02 Velbert U23) oder Darius D’Angelo (VfB Schwelm) vom Projekt überzeugt werden.
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Trotz seiner Ambitionen muss und will Lange kurzfristig kleinere Brötchen backen: „Wir stehen am Anfang, hier etwas aufzubauen und waren aufgrund der unklaren Lage spät dran mit Verpflichtungen und seriöser Planung. Bastian leistet da im Hintergrund aber sehr gute Arbeit und wir kommen voran. Den ein oder anderen starken Spieler würden wir schon gerne noch hinzunehmen, da stehen unsere Türen offen. In der kommenden Saison kann es wegen der Umstände einzig und allein um den Klassenerhalt gehen, da machen wir uns nichts vor. Ich bin aber guter Dinge, dass uns dieser gelingen wird.“
Neuer Leistungsgedanke bei Union Velbert
Gegen Ende der Vorsaison hat sich Lange mit den Bedingungen vertraut gemacht und die Mannschaft beobachtet. Auch auf dem Platz will er einiges verändern: „Bei vielen Mannschaften in der Bezirksliga überspitzt formuliert so, dass zweimal trainiert wird, dann wird sich sonntags getroffen und man kickt dann einfach. Das kommt für mich nicht in Frage. Wir werden drei Mal trainieren und auch die Art des Fußballs hier ändern. Auch lange Bälle gehören zum Spiel, ich bin aber ein Verfechter von Kurzpassspiel und einem gepflegten, taktischen Spielaufbau. Wir wollen schönen Fußball spielen.“