Velbert. Großer Umbruch beim SC Velbert in der Landesliga: Trainer Dennis Czayka spricht über die Herausforderungen, seine Ideen und die Ziele des Klubs.

Schon seit Jahresbeginn steht beim Oberliga-Absteiger SC Velbert der Nachfolger von Interimstrainer Ralf vom Dorp fest. In Dennis Czayka kommt ein junger Übungsleiter in die BLF-Arena, der dank seiner bisher gesammelten Erfahrungen im Nachwuchsbereich von den SC-Verantwortlichen auserkoren wurde, um den massiven Umbruch mit einer extrem jungen Mannschaft bewerkstelligen soll.

Der 39-Jährige Physiotherapeut arbeitete seit 2008 als Jugendtrainer und war dabei in den Nachwuchszentren von Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen und zuletzt beim ETB Schwarz-Weiß Essen durchaus erfolgreich. Zuletzt scheiterte er mit der ETB-U19 nur haarscharf am Aufstieg in die U19-Bundesliga.

SC Velbert ist Dennis Czaykas erste Station im Seniorenbereich

An der Seite von bekannten Größen wie Sven Demandt, Mike Terranova oder Mike Tullberg reifte er, nun ist es Zeit für den ersten Schritt im Senioren-Bereich. Im Interview gibt Czayka Einblicke, wie er sich der Aufgabe in Velbert stellt, welchen Fußball er spielen lassen möchte und wohin es mit seiner Youngster-Truppe gehen soll.

Herr Czayka, wieso ist jetzt der richtige Zeitpunkt, in den Seniorenbereich zu wechseln?

Czayka: Es waren bisher sehr interessante Jahre, in denen ich mit sehr guten Trainern enorm viel lernen und meine eigenen Erfahrungen sammeln konnte. Ich denke auch, dass der Unterschied zwischen Junioren und Senioren nicht so gravierend ist. In der Mannschaftsführung ist es natürlich schon etwas anderes, wenn man mit Erwachsenen arbeitet. Aber da hilft mir mein Beruf als Physiotherapeut, wo man sich auch die verschiedensten Menschen einlassen muss, auch weiter. Und beim SC Velbert sind die Voraussetzungen für beide Seiten ideal, so dass ich mich sehr auf diese Aufgabe freue.

Was hat Sie vom SC Velbert überzeugt?

Ein wichtiger Punkt ist die Vereinsstruktur. Es ist ein familiär geführter Verein, der großen Wert auf seinen Unterbau legt und viele Eigengewächse in den Kader der ersten Mannschaft integrieren möchte. Die Verantwortlichen haben nun den Zeitpunkt für einen größeren Umbruch erkannt, die Mannschaft soll deutlich verjüngt werden und ein neues Gesicht erhalten. Und das passt perfekt zu meinen Voraussetzungen, da ich schon viel mit jungen Spielern gearbeitet habe. Den SC-Weg wollen wir zusammen weitergehen und ausbauen.

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Welche Philosophie bringen Sie mit zum Böttinger?

Die Spielphilosophie fasse ich mal mit drei Schlagworten zusammen: aktiv, attraktiv und dynamisch. Eine hohe Intensität in allen Bereichen, ob mit oder gegen den Ball, ist mir sehr wichtig. Das muss man bei einer so jungen Mannschaft auch ein wenig lenken, um dabei kontrolliert zu bleiben. Und Kontrolle wollen wir in allen Spielphasen, das wäre das Optimum. Die Zuschauer sollen erkennen, wofür der Club und die Mannschaft stehen, eine Handschrift und Wiedererkennungswert sehen.

Sie sagten es bereits, der Kader ist extrem jung. Worauf wurde in der Kaderzusammenstellung neben dem Alter noch geachtet?

Wenn man etwas Gutes am Abstieg erkennen will, ist es, dass dieser klare Umbruch in der Landesliga besser zu forcieren ist als in der Oberliga. Und da haben wir auf entwicklungsfähige sowie -willige Spieler gesetzt, die perspektivisch denken und mit Ambitionen mehr als nur das Nötigste leisten wollen. Es ist beinahe eine U23 und all unsere Pläne umzusetzen, wird mehr Zeit in Anspruch nehmen als wir in der Vorbereitung haben. Bei zwölf Neuen wollen wir uns Schritt für Schritt entwickeln, dabei aber auch viele Spiele gewinnen. Ein wenig Erfahrung in Ober- und Landesliga haben wir ja auch im Kader.

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Was sind die gesteckten Ziele für die kommende Saison in der Landesliga?

Wir haben schon den Anspruch, im oberen Drittel mitzuspielen, da sehen wir uns. Wir sind jedoch weit entfernt von irgendwelchen Kampfansagen, die Top-Favoriten sind für mich andere Mannschaften. Es ist ein stetiger Prozess und wir geben der Mannschaft die nötige Zeit, auch mal gegen die Wand zu laufen. Denn diese wird sie auch brauchen. Arbeiten wir hart an unserer Entwicklung, sehe ich eine gute Basis für eine erfolgreiche Saison.