Velbert. Es ist das allerletzte Spiel. Eine Woche nach Saisonschluss hat Bezirksligist Union gegen Frintrop die unverhoffte Chance auf den Klassenerhalt.

„Es geht um Leben und Tod“, nutzen Peter Kurka, Abteilungsleiter Fußball des SV Union Velbert, und der scheidende Trainer Mesut Güngör unabhängig voneinander die identische martialische Wortwahl, wenn sie an das Wiederholungsspiel am Sonntag (Anstoß 15 Uhr in Tönisheide) gegen die Essener denken.

Genauer betrachtet handelt es sich für die Velberter um die allerletzte Chance, den Abstieg in die Kreisliga A, der eigentlich schon feststand, doch noch zu verhindern. Bekanntlich hatte die Verbandsspruchkammer das Urteil der ersten Instanz aufgehoben, deren Sportrichter den Frintropern die Punkte aus dem abgebrochenen Spiel zugesprochen hatten.

Union Velbert kann sich nun doch aus eigener Kraft retten

Nun können die Unioner den Klassenerhalt doch noch aus eigener Kraft schaffen, denn dazu reicht ihnen schon ein Unentschieden gegen die Ruhrstädter, deren Abstieg schon seit einigen Wochen feststeht.

Zudem waren die Frintroper am regulär letzten Spieltag vor Wochenfrist spielfrei, so dass die Mannschaft bereits vor zwei Wochen in die Sommerpause geschickt wurde.

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„Der 1. Vorsitzende des SC war sich am Dienstag noch nicht sicher, ob sie überhaupt noch einmal antreten können“, teilte Kurka mit. Güngör ist sich jedoch sicher, dass die Essener eine Mannschaft an den Start bringen werden. „Eine neue Regelung der Spielordnung besagt ja, dass eine Mannschaft, die nach dem 1. Mai zu einem Spiel nicht antritt, in der Folgesaison mit dem Abzug von drei Punkten bestraft wird“, erläutert er.

Zudem hält er es nicht für ausgeschlossen, dass es einen Motivationsanreiz für die Essener durch den TSV Marathon Remscheid geben könnte, denn letztlich werden die Bergischen absteigen, wenn die Velberter zumindest einen Punkt holen.

Den Union-Coach erreichte die Nachricht über die Neuansetzung auf der Urlaubsinsel Mallorca, wo er mit seinem Co-Trainer Dominik Jung und einigen Spielern vom Fußball abschalten wollte, nun aber von dort die Partie vorbereiten muss.

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Da der Rückflug ohnehin für Samstag geplant war, kann er die Truppe ein wirklich allerletztes Mal von der Seitenlinie aus unterstützen. „Bis auf Torhüter Leon Wolf und Robin Götze müssten alle Spieler zur Verfügung stehen“, hofft Güngör auf ein gut besetztes Aufgebot.

„Ich habe jetzt noch einmal die Chance, mich vernünftig zu verabschieden und dafür zu sorgen, dass der Verein Planungssicherheit hat. Dafür werde ich alles tun, aber das erwarte ich auch von der Mannschaft“, stellt der 50-Jährige klar.

Union will Trainerfrage zügig nach der Partie beantworten

„Wir werden den Gegner richtig unter Druck setzen, zu Fehlern zwingen und hinten absolut nichts zulassen“, kündigt er zuversichtlich an. Ein Nachfolger für Güngör steht momentan noch nicht fest.

„Wir wissen ja momentan immer noch nicht, in welcher Liga wir spielen werden. Und es gibt Kandidaten, die nicht in die Kreisliga wollen“, gewährt Kurka Einblick in die Problematik. Eine Entscheidung könnte nach Sonntag dann aber recht zeitnahe fallen.