Velbert. Das letzte Aufgebot auf dem Platz, auf der Bank nur noch zwei Torhüterinnen – dennoch bot die SSVg in der Niederrheinliga ein Torfestival.
Zum Ende der Saison gingen der SSVg Velbert immer mehr die Spielerinnen aus und so hatte Trainer Christian Reinhardt in der letzten Partie gerade noch zwei etatmäßige Torhüterinnen als Wechseloptionen auf der Bank.
Doch davon ließen sich seine Schützlinge nur etwas mehr als eine halbe Stunde lang beeindrucken, bevor sie dann insbesondere in der zweiten Halbzeit noch einmal eine starke Leistung ablieferten und sich mit einem 5:3 Sieg gegen den SV Heißen aus der Spielzeit erfolgreich verabschiedeten.
Velberterinnen lassen sich von 0:2-Rückstand nicht beirren
Noch in der Anfangsphase verloren die Velberterinnen den Ball auf der linken Seite im Aufbau, eine Angreiferin der Gäste wurde im Strafraum angespielt und konnte unbedrängt zum 1:0 abschließen. Beim 2:0 ließ die SSVg eine Flanke aus dem Halbfeld zu und erneut eine Spielerin am Fünfmeterraum freistehen, so dass diese ungehindert einköpfen konnte.
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Danach bewiesen die Gastgeberinnen aber Moral, kämpften sich in die Partie und erarbeiteten sich erste Torchancen. Zunächst scheiterte Sabrina Mütze nach einem Zuspiel von Annabel Vogel aus spitzem Winkel noch an der Torhüterin, aber kurz vor der Pause schaltete Joyce Koch schneller als die Heißener Abwehr und erzielte den Anschlusstreffer.
Nach dem Seitenwechsel wurden die Velberterinnen immer stärker und kamen dann durch Sabrina Mütze auch schnell zum Ausgleich. Auch dass zwei Torhüterinnen dann aufgrund weiterer verletzungsbedingter Ausfälle im Feld spielen mussten, konnte die SSVg-Auswahl nicht bremsen.
Wieder einmal konnte die SV-Defensive das Tempo von Joyce Koch nicht halten und die Hereingabe nur durch ein Handspiel im Strafraum abwehren. Den fälligen Elfmeter verwandelte Celina Klem zum 3:2. Und plötzlich schien dann auch alles wie von selbst zu laufen. Sabrina Mütze setzte sich außen durch, scheiterte zwar noch an der Torhüterin, aber den Abpraller schob Joyce Koch zum 4:2 für die SSVg Velbert über die Linie.
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Nur eine Minute später hätte Saskia Behn in die Tiefe passen können, zog aber aus 35 Metern selbst ab und der Ball senkte sich ins Tor. Das 3:5 eine weitere Zeigerumdrehung später war dann aber nicht mehr als ein Schönheitsfehler.
„Aufgrund der Personalsituation hatte ich keine großen Erwartungen vor dem Spiel, denn wir hatten mehr Ausfälle als Spielerinnen auf dem Platz, aber die Mannschaft hat die Karre nach dem 0:2 Rückstand gemeinsam noch sensationell aus dem Dreck gezogen“, resümierte SSVg-Coach Reinhardt.
So haben sie gespielt
SSVg: Eßer, Frey, Koch, Haarmann, Azigova, Vogel (68. Shilcock), Best, Klem, Behn, Mütze, Klein (68. Erdem).
Tore: 0:1 (2.), 0:2 (27.), 1:2 Koch (45.), 2:2 Mütze (51.), 3:2 Klem (70./Strafstoß), 4:2 Koch (79.), 5:2 Behn (80.), 5:3 (81.)