Velbert. Prestigeduell statt Aufstiegskampf heißt es am Freitag, wenn die SSVg Velbert im Oberliga-Spitzenspiel Meister 1. FC Bocholt erwartet.
Es hätte so schön sein können: Das letzte Saisonspiel sollte das Finale um den Regionalliga-Aufstieg sein. Denn der letzte Spieltag der Oberliga-Aufstiegsrunde bescherte den beiden Top-Teams das direkte Duell.
Wenn nun die SSVg Velbert am heutigen Freitag um 19.30 Uhr in der IMS-Arena den 1. FC Bocholt empfängt, dann haben die Terminplaner alles richtig gemacht, dann erwartet der Tabellenzweite den Spitzenreiter. Aber das Topspiel hat seinen Finalcharakter verloren, denn die SSVg hat in der Aufstiegsrunde einiges falsch gemacht, weshalb der Kampf um den Aufstieg bereits entschieden ist.
SSVg-Fans wollen trotz des verpassten Aufstiegs einen würdigen Rahmen
Der 1. FC Bocholt sicherte sich bereits vor knapp zwei Wochen Meisterschaft und Aufstieg – völlig verdient übrigens, wie die Velberter selbst fair verlauten ließen. Somit geht es für beide Mannschaften in erster Linie ums Prestige und vor allem darum, die Zuschauer, die sich auf das vermeintliche Finale gefreut hatten, trotz der neuen Konstellation nicht zu enttäuschen.
Die Fans der SSVg Velbert jedenfalls haben bereits angekündigt, dass sie sich ohne Wenn und Aber auf ein tolles Saisonfinale freuen. „Auch wenn es nicht klappen wollte mit dem Aufstieg, ist die Vorfreude riesig“, bekräftigt der Fan-Club „Blaue Löwen“ und kündigt auch gleich eine entsprechende Aktion an. „Wir wollen gemeinsam mit Euch dem Stadion ein bisschen Farbe verleihen und dieses am letzten Spieltag in Blau erstrahlen lassen.“
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Das bedeutet: Die Blauen Löwen appellieren an alle Zuschauer, die am Freitag in die IMS-Arena gehen: Jeder möge irgendwie in der Vereinsfarbe blau erscheinen.
Damit setzen sie ein klares Zeichen: Der Saisonabschluss der eigenen Mannschaft hat einen würdigen Rahmen verdient, auch wenn sie ausgerechnet zum Start der Aufstiegsrunde nachgelassen hatte. Zuvor – und das waren gut zwei Drittel der Saison, war sie die beste Mannschaft der Liga.
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Nun steht sie als zweitbeste fest, der punktgleiche VfB Hilden hat zwar das bessere Torverhältnis, aber er ist nun spielfrei und steht außerdem im direkten Verglich schlechter da – und der zählt in dieser etwas außergewöhnlichen Saison wegen des geänderten Spielmodus an Stelle des Torverhältnisses.
Auch wenn alles klar ist, nicht nur die SSVg-Fans, auch Trainer Timo Achenbach bekräftigt, dass es keinen Grund gibt, im letzten Spiel nachzulassen. Im direkten Vergleich mit den Bocholtern, mit denen sie sich bereits in der vergangenen Saison ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatten, schon gar nicht.
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„Es ist eine Frage des Anstandes und des Charakters, die Saison so gut wie möglich durchzuziehen“, hatte er bereits vor einer Woche vor der Partie beim TSV Meerbusch betont. Sein Team erhörte ihn und gewann mit 3:1. Hervor stach dabei Mittelstürmer Jesse Weißenfels, der ein Tor selbst erzielte und zwei weitere vorbereitete – dabei steht bereits fest, dass er den Verein verlässt.
„So gehört sich das, so verschafft man sich einen guten Ausstand“, befand Achenbach, was er aber nicht nur auf diesen einen Spieler beziehen wollte. „Die ganze Mannschaft hat nach der großen Enttäuschung des verpassten Aufstiegs gute Moral gezeigt.“
Auch Ex-SSVg-Keeper Sebastian Wickl freut sich mit Bocholt auf die Partie
Das soll sie nun noch einmal, ehe es in die Pause geht – das kündigen aber auch die Bocholter an. So Torwart Sebastian Wickl, der auch mal für die SSVg Velbert in der Oberliga im Tor stand. Kurz nach dem perfekt gemachten Aufstieg am Hünting erklärte er: „Wir freuen uns jetzt auf das Spiel in Velbert, dass wir da auch drei Punkte holen. Dann geht es nach Malle.“