Velbert. Das abgebrochene Spiel gegen den SC Frintrop verliert die Union nun nach Spruchkammer-Urteil – warum der Bezirksligist wohl Einspruch einlegt.
Die beim Stand von 0:1 abgebrochene Fußball-Bezirksligapartie vom 20. März zwischen dem SV Union Velbert und dem SC Frintrop wurde am Montagabend von der Bezirksspruchkammer mit einem 2:0-Sieg für die Essener gewertet.
Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig, denn die Velberter haben noch die Möglichkeit Einspruch zu erheben, so dass dann die nächsthöhere Instanz, die Verbandsspruchkammer des Fußballverbands Niederrhein, die Angelegenheit erneut verhandeln muss.
Union sieht widersprüchliche und unglaubwürdige Zeugenaussagen
„Wir warten ab, bis uns das Urteil samt Begründung zugestellt wird, und dann werden wir nach der Auswertung wohl tatsächlich in die Berufung gehen“, kündigt der Union-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Dielschneider an, denn mit der Entscheidung kann er sich überhaupt nicht abfinden.
Nach der Befragung der Vereinsvertreter und Spieler beider Vereine las der Spruchkammervorsitzender eine Erklärung vor, die bei den Unionern für großes Erstaunen sorgte. Nach den Veröffentlichungen in der Essener Presse über die Vorkommnisse in Tönisheide wandten sich zwei Besucher der Partie per Facebook an die Frintroper.
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„Dort schilderten sie eine deutlich schlimmere Version der Vorkommnisse als alle anderen direkt Beteiligten. So wollen sie einen Faustschlag gesehen haben, den kein Frintroper wahrgenommen hat, und ein Frintroper soll am Boden liegend gegen den Kopf getreten worden sein, was aber auch kein Essener ausgesagt hat. Angeblich sollen Velberter Zuschauer auf den Platz gelaufen sein und körperliche Auseinandersetzungen gesucht haben“, berichtete Dielschneider.
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„Ich habe dem Vorsitzenden der Spruchkammer erklärt, dass so etwas nicht von Relevanz sein kann, denn keiner kennt diese Leute, die wohl der Fanszene von Rot-Weiß Essen angehören sollen und als sogenannte Soccerhopper wohl immer irgendwelche Amateurspiele besuchen. Auch kein Frintroper hat das bestätigt, trotzdem ließ die Spruchkammer das als relevant in das Urteil einfließen“, zeigte sich der Vereinsvorsitzende verständnislos.
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„Das Verfahren war nicht fair“, befand auch Trainer Mesut Güngör. „Ich habe noch nie erlebt, dass Veröffentlichungen in sozialen Medien mehr Gewichtung beigemessen werden als den Aussagen der Beteiligten vor Ort“, teilte er mit.
Auf Union-Seite ist man sich einig, dass auch der Abbruch nicht zwingend notwendig war. „Nach drei Minuten war die Ordnung auf dem Platz wieder hergestellt und Ruhe eingekehrt. Es gab keinerlei Bedrohung mehr für irgendjemand. Beide Mannschaften standen bereit, weiterzuspielen“, stellte der Coach klar.
So hat die Angelegenheit wohl noch kein Ende gefunden und wird aller Wahrscheinlichkeit noch einmal neu verhandelt. „Das Urteil beruht auf völlig widersprüchlichen Aussagen vor der Spruchkammer und wird auch durch die Nachricht auf Facebook gestützt, das können wir nicht so stehenlassen“, findet Dielschneider.