Velbert. Auf den peinlichen Ausrutscher der Vorwoche zeigten die Landesliga-Handballer der HSG eine beachtliche Reaktion – sie feierten ein Schützenfest.

Nach dem schwachen Auswärtsspiel der HSG Velbert/Heiligenhaus bei Mülheim/Styrum stand das Heimspiel gegen den TV Ratingen II unter dem Stern der Wiedergutmachung. Schließlich geht es für die Adler um die Vizemeisterschaft.

Schon direkt nach Anwurf im Sporzentrum wurde deutlich, dass sich das Team von Elmar Müller vor heimischem Publikum einiges vorgenommen hatte.

Die Adler zeigen die vom Trainer geforderte Reaktion

Schnell stand es 5:2 für die Hausherren, nach zehn Minuten sogar schon 10:2. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt zumindest schon vorentschieden - die Unsicherheiten der Vorwoche schienen wie weggeblasen. Voller Spielfreude und Effizienz rollte der HSG-Express über die Ratinger Gäste hinweg, die den Adler in keiner Phase des Spiels etwas entgegensetzen konnten. Eine wirklich überzeugende erste Hälfte mündete in einer 23:11-Halbzeitführung, es schien wieder einmal in Richtung der 40-Tore-Marke zu gehen.

In der zweiten Halbzeit knüpften die Hausherren nahtlos an, rotierten personell etwas, ließen den Fuß aber auf dem Gas und bauten den Vorsprung weiter aus. Zehn Minuten vor Ende stand es 38:18 - das Erreichen der in den Vorwochen so oft knapp verfehlten Vierziger-Marke schien nur noch Formsache zu sein. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt erlaubten sich die Adler allerdings einen Bruch im Spiel, wagten einige unnötig riskante Anspiele und zeigten sich unkonzentriert im Abschluss.

Trotzdem wurde die Marke erreicht, der Endstand lautete 41:19. Interessanter Fakt: auch das Hinspiel war genauso geendet, bei diesem außergewöhnlichen Ergebnis ein bemerkenswertes Ereignis. Trainer Elmar Müller zeigte sich nach der Partie größtenteils zufrieden: „Die Jungs haben eine tolle Reaktion gezeigt auf das Spiel der Vorwoche. Von Anfang an stimmte die Einstellung, auch das Tempospiel war deutlich verbessert und ermöglichte uns zahlreiche leichte Tore.“

Zwei Akteure stellte Müller besonders in den Mittelpunkt der Partie: „Christian Wagner hat das als Regisseur heute sehr gut gemacht und die Jungs eingesetzt. Auch Justus Klement hat ein super Spiel gemacht, erst auf Außen, später dann auf Rückraum Mitte. Das hat mir sehr gut gefallen.

Speziell bei Klement wirkte die Partie wie ein Befreiungsschlag, nachdem er in den zurückliegenden Partien nur zu geringen Einsatzzeiten gekommen war. Bei all dem Lob stimmte lediglich die Schlussphase den Coach etwas missmutig: „Die letzten zehn Minuten waren fahrig, sowohl im Abschluss als auch im Spielerischen. Angesichts des sicher bevorstehenden Sieges ist es verständlich, dass die Jungs das Spiel gewissermaßen auslaufen lassen wollen - aber das muss konzentrierter zu Ende gebracht werden.“

Trotz dieser kleinen Kritik machte die HSG mit dem deutlichen Sieg einen wichtigen Schritt in Richtung Vizemeisterschaft. Bei lediglich vier verbleibenden Restpartien und fünf Punkten Vorsprung auf Verfolger Kettwig II sieht die Situation ziemlich komfortabel aus.

Nachholspiel gegen Altendorf bereits am Dienstag

Am Dienstag, 12. April, kann ein weiterer Schritt folgen: Tabellenschlusslicht DJK Altendorf kommt zum Nachholspiel ins Emka Sportzentrum, Anwurf ist um 20 Uhr. Gewinnen die Adler auch diese Partie, so müssen sie aus den verbleibenden drei Spielen nach der zweiwöchigen Osterpause nur noch einen Sieg holen. Dann wären sie auch rechnerisch nicht mehr vom zweiten Platz zu verdrängen. Auch das direkte Duell gegen Kettwig wird dann noch anstehen.

So haben sie gespielt

HSG Velbert/Heiligenhaus: Loose, Jäger - Klaus (2), Kocherscheidt (5), Niemarkt (9), Wagner (2), Klement (9) Püttmann (1), L. Müller (1), M. Müller (1), M. Markowicz (5), A. Markowicz (3),