Niederberg. Frank Böllhoff ist der neue Vorsitzende des Handballkreises Wuppertal/Niederberg. Im Interview verrät er, worauf es ihm ankommt und was er vorhat.
Lange Jahre war Werner Kanetzki Kreisvorsitzender des Handballkreises Wuppertal-Niederberg. Anfang diesen Jahres hat er sich allerdings aus gesundheitlichen Gründen zurückgezogen – der neue Vorsitzende ist mit Frank Böllhoff kein Unbekannter. Er spricht im Interview über seine Verbindung zum Handball, den Weg in dieses Amt und die wichtigsten Ansatzpunkte seiner Arbeit als Vorsitzender.
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Frank Böllhoff, wie würden Sie Ihre Handball-Laufbahn zusammenfassen?
Ich habe im Alter von fünf Jahren angefangen, Handball zu spielen. Das war damals noch beim Nevigeser Turnverein, den es heute so nicht mehr gibt. Ich war dann lange als Spieler aktiv, habe 1978 meinen Schiedsrichterschein gemacht und dann parallel zu der aktiven Karriere gepfiffen. Als Schiedsrichter bin ich weiter gekommen als als Spieler, deswegen habe ich das Spielen für die Karriere als Offizieller aufgegeben. Von 1991 bis 2013 habe ich in der ersten und zweiten Bundesliga gepfiffen, bevor ich dann aus Altersgründen ausgeschieden bin. Seitdem bin ich als Delegierter für die Spielaufsicht bei nationalen und internationalen Spielen zuständig, beispielsweise beim EHF Final-Four in Köln.
Wie kam es dazu, dass Sie Kreisvorsitzender geworden sind?
Seit 2016 war ich zweiter Vorsitzender und wurde schon häufig von Werner Kanetzki und anderen Protagonisten gefragt, ob ich nicht den Vorsitz übernehmen möchte. Als Werner Kanetzki dann dieses Jahr ausgeschieden ist, habe ich mich zur Übernahme bereiterklärt, einfach weil mir der Handballsport wichtig ist. Neben diesem Amt bin ich auch für das bin auch für das DHB-Schiedsrichterportal verantwortlich, sowie als DHB Schiedsrichter-Coach für die Bundesliga-Schiedsrichter und wie vorhin erwähnt als Delegierter tätig.
Wie wollen Sie ihr neues Amt angehen?
Ganz wichtig ist meiner Meinung nach die Zusammenarbeit mit den Vereinen. Der Kreis ist für die Vereine da, und genau so wollen wir unsere Arbeit auch angehen. Das Ziel muss es sein, den Kreis handballerisch zu stärken, dafür müssen der Kreis und die Vereine an einem Strang ziehen. Ich lasse gerne andere Meinungen zu und diskutiere über verschiedene Ansichten. Am Ende muss man alles bestmöglich unter einen Hut bringen, das wird meine Aufgabe werden. Am 9. April wird es eine Sitzung mit den Abteilungsleitern der Vereine geben, um eine gemeinsame Ausrichtung und eventuelle Probleme und Sorgen der Vereine zu besprechen.
Wie bewerten Sie die aktuelle Situation des Handballsports?
Vor allem die Situation rund um den Nachwuchs ist schwierig. Die Kinder müssen immer länger in die Schule, kriegen mehr Druck, haben andere Verpflichtungen. Häufig bleibt da keine Zeit für den Handball, was schädlich für alle Ebenen von der Kreis- bis zur Bundesliga ist. Und was wird in der Ganztagsbetreuung gespielt? Richtig, Fußball. Ich denke, dass wir Handballer die Kinder viel mehr in der Schule abholen müssen, durch AGs oder Ähnliches. Die Schwierigkeit hierbei ist, geeignete Leute zu finden, die sich für diese Aufgabe bereiterklären. Darüber hinaus finde ich den Leistungsdruck in der Jugend schon häufig zu früh zu hoch. Kinder werden weggeschickt, weil sie nicht so gut sind – dadurch verliert man sie für die ganze Sportart. Die Gesamtverantwortung für den Sport sollte hier mehr in den Mittelpunkt rücken.
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