Velbert. Der TVD Velbert und der Cronenberger SC boten sich ein launiges Spiel mit zahlreichen Toren. Große Sorgen gibt es beim TVD Velbert aber dennoch.
Die Möglichkeit der Ausrede eines sogenannten Sommerkicks, in dem es um nichts mehr gehe, nahmen Trainer Marcel Bastians und der Sportliche Leiter Michael Kirschner den Oberliga-Fußballern des TVD Velbert schon vor Anpfiff der Partie gegen den Cronenberger SC.
Jeder Punkt zähle beim Ziel der Top-Fünf in der bald startenden Aufstiegsrunde. Zu Beginn des Spiels gegen die Wuppertaler hatte man dann aber doch den Eindruck, dass die letzten Prozente Wachsamkeit fehlten. Zwar spielte sich der TVD den Ball ordentlich hin und her und setzte dabei auf die vier oft rochierenden Offensivkräfte Julian Kray, Björn Kluft, Fabio di Gaetano und Ishmael Schubert-Abubakari, gefährlich wurden aber nur die in der Abstiegsrunde weiterspielenden Cronenberger.
TVD Velbert lässt zu Beginn die nötige Konzentration vermissen
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Gleich drei Mal hatte der TVD in der Anfangsviertelstunde Glück, dass er nicht in Rückstand geriet, einmal davon parierte Max Nawrath im Tor – der wie der spät eingewechselte Cengiz Saral sein Oberliga-Debüt feierte – hervorragend. In der 18. Minute war es dann aber doch soweit. Cronenbergs Offensive brach wie bei den Chancen zuvor über die linke Seite durch, der Ball wurde allein vor Nawrath noch einmal quergelegt, wo Aaron Thomas den Fuß zur Führung hinhielt.
Plötzlich änderte sich die Körpersprache der Birther, der Rückstand forderte eine Reaktion und die sollte kommen. Leon Bachmann zog das Tempo aus dem Mittelfeld an, bediente den auf links ausgewichenen Björn Kluft, der den Ball mit viel Kraft flach Richtung kurzen Pfosten legte. Dort war Bachmann mittlerweile perfekt eingelaufen und sorgte für das 1:1.
Vor allem die rechte Velberter Abwehrseite nutzt der Cronenberger SC, Sorgen um Schwertfeger
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Genauso schnell, wie der Ausgleich gelang, lagen die Velberter aber auch schon wieder hinten. Kapitän Justin Härtel unterlief im Aufbauspiel aus der Viererkette hinaus ein übler Fehlpass in die Füße von Tobias Orth – typisch für einen Sommerkick.
Orth zog von rechts nach innen, wartete auf das Herausrücken der TVD-Abwehr und steckte dann auf Gianluca Giuseppe Cirillo durch, der Nawrath aus acht Metern überwand (23.).
Der TVD verpasste diesmal die direkte Reaktion, Julian Krays Lupfer aus spitzem Winkel verfehlte das Tor seines Ex-Vereins, danach nahm sich die Partie eine kurze Pause – auch weil Kai Schwertfeger sich das Knie verdrehte und nach einer Behandlungspause für Nozomu Nonaka ausgewechselt wurde, di Gaetano rückte dafür ins Mittelfeld neben Bachmann.
Dies änderte aber auch nichts daran, dass der TVD gerade über die eigene rechte Defensivseite, wo Jeffrey Tumanan oft sehr offensiv stand und in der Rückwärtsbewegung zudem nicht genug unterstützt wurde, große Lücken offenbarte, die der CSC in Person von Luka Sola nach einem starken Alleingang und platziertem Schuss zum 3:1 ausnutzte.
Elfmeter-Fehlschuss kurz vor der Pause ist ein Symbol der ersten Hälfte
Derjenige, der sich am meisten darüber aufregte, war Stürmer Julian Kray, der seinem Ärger über das Abwehrverhalten der Bäumer lautstark freien Lauf ließ und genau diese Emotionen noch vor der Pause mit einem druckvollen Kopfball nach Freistoßflanke auf den kurzen Pfosten zum 2:3-Anschlusstreffer nutzte.
Beinahe wäre sogar noch das sechste Tor in den ersten 45 Minuten gefallen, nachdem der TVD einen etwas glücklichen Strafstoß zugesprochen bekommen bekam: Nonaka fiel im Strafraum zwar, der Cronenberger traf bei seiner Grätsche aber klar den Ball. Da das Einsteigen jedoch von hinten kam, keine komplette Fehlentscheidung. Di Gaetano nahm sich der Sache an, schob den Ball aber in die Arme von Cronenbergs Keeper Yannik Radojewski.
Die Kombination Kluft/Bachmann funktioniert erneut
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Dass der zweite Spielabschnitt mit dem ersten in Sachen Toren und Aufregung nicht mithalten konnte, war nach diesen 45 Minuten keine Überraschung. Beide Teams waren sichtlich bemüht, die Partie erst einmal zu beruhigen und mit mehr Contenance die Kontrolle innezuhaben. Dies gelang dem TVD im Vergleich deutlich besser.
Beinahe eine Kopie des 1:1 war der erneute Ausgleich zum 3:3. Erneut gab Bachmann den Ball an Kluft und überforderte die Cronenberger Abwehr mit einem tiefen Lauf hinter die Kette, erneut fand Kluft Bachmann wieder, erneut schoss er ein. Nur ein paar Minuten später hatte der TVD die Partie dann komplett gedreht. Di Gaetano wurde beim Abschluss klar im Strafraum gefoult, den zweiten Velberter Elfmeter verwandelte Tumanan.
Eigentor zum Abschluss passt sehr gut in diese Partie
Das Spiel plätscherte trotz ein paar Halbchancen nun auf das Ende hin. Eine Sache fehlte aber noch, um diese Art von Spiel abzurunden: Ein Eigentor. Dies steuerte Cronenberg in der 86. Minute dann aber auch noch bei. EIne Hereingabe von Nonaka wurde ins eigene Netz zum 5:3-Endstand für den TVD abgefälscht.
Schlussendlich also doch ein Sommerkick
„Die Einstellung in der ersten Halbzeit, die Laufbereitschaft, die Motivation, geile Spiele zu haben, den Ball laufen zu lassen und Fußball zu spielen, waren nicht da. Dann wird es schwerer, wenn du den Gegner immer wieder so aufbaust. Das macht kein Spaß und muss auch nicht sein, wenn man mit einer anderen Einstellung ins Spiel geht“, ärgerte sich TVD-Trainer Marcel Bastians über die ersten 45 Minuten, war mit der zweiten Hälfte aber einverstanden: „Da waren wir deutlich stabiler, haben die Räume besser zubekommen. Es war verbessert, es hat aber auch noch deutlich Luft nach oben.“
TVD Velbert - Cronenberger SC 5:3 (2:3)
TVD Velbert: Nawrath - Lange, Hollstein, Härtel, Tumanan - Schwertfeger (30. Nonaka), Bachmann - Di Gaetano, Kray (86. Bleckmann), Schubert-Abubakari (68. Raudino) - Kluft (89. Saral)
Tore: 0:1 (18. Minute), 1:1 Bachmann (20.), 2:1 (23.), 3:1 (36.), 3:2 Kray (42.), 3:3 Bachmann (55.), 4:3 Tumanan (Foulelfmeter/66.), 5:3 Eigentor (86.)
Besondere Vorkommnisse: Di Gaetano verschießt Foulelfmeter (45.).
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