Velbert. Es war nicht unbedingt das schönste Spiel, doch Oberligist SSVg Velbert zieht aus dem zähen 1:0 über die SpVg Schonnebeck viel Positives.
Die SSVg Velbert hat sich den ersten Tabellenplatz in der Fußball-Oberliga zurück erkämpft – zumindest bis Sonntagnachmittag. Mit dem 1:0 (1:0)-Erfolg in der IMS-Arena über die kampfstarke SpVg Schonnebeck verdrängte das Team von Trainer Hüzeyfe Dogan den härtesten Rivalen im Aufstiegskampf, den 1. FC Bocholt, wieder vom Thron.
Das Tor des Abends hatte Oguzhan Coruk bereits nach zwölf Minuten erzielt. Er profitierte von einem Fehler des erfahrenen Schonnebeckers Georgios Ketsiatis, der nach einer Flanke von der linken Seite im Abwehrzentrum am Ball vorbei schlug. Coruk erfasste die Situation sofort und ließ dem früheren Velberter im Essener Tor, Philipp Sprenger, keine Chance.
Oguzhan Coruk trifft gegen den ehemaligen SSVg-Torwart Sprenger
Dieser etwas glückliche Treffer passte durchaus zum Spiel, das über weite Strecken ziemlich zerfahren aussah. Beide Seiten schenkten sich nichts, hatten dabei aber Mühe, konstruktive Angriffe aufzuziehen.
Am Ende stand aber für die Velberter der schmucklose Arbeitssieg. „Hauptsache gewonnen – und am Mittwoch geht es gleich weiter“, fasste es Coruk treffend zusammen. Denn der Sieg war für sein Team sehr wichtig, musste es doch zuletzt zwei Pflichtspielniederlagen in Folge hinnehmen.
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Und am Mittwoch geht es bereits weiter, wenn das Stadtderby beim SC Velbert nachgeholt wird. Da wollen die SSVg-Spieler nachlegen und sich den Vorsprung gegenüber Konkurrent Bocholt wieder zurück holen.
Auch Trainer Hüzeyfe Dogan war erleichtert: „Diese drei Punkte haben wir gebraucht.“ Dass sein Team nicht so souverän wie in etlichen Spielen vor der Winterpause gespielt hatte, war ihm auch nicht entgangen. Die vergangenen beiden Niederlagen waren nicht ganz ohne Spuren geblieben.
Dogans Schonnebecker Kollege Dirk Tönnies befand sogar, die Gäste hätten durchaus ein Unentschieden verdient gehabt. Dem widersprach allerdings das Velberter Lager. „Schonnebeck hat fast nur mit langen Bällen gearbeitet und eigentlich keine zwingende Torchance gehabt“, meinte Oguzhan Coruk.
Trainer Hüzeyfe Dogan machte zudem geltend: „Die klaren Chancen hatten wir, gleich zwei Hundertprozentige für Yasin Cemal Kaya.“ Da war was dran, der Mittelfeldspieler hätte alles klar machen können, besonders in der zweiten Halbzeit nach einer schöne Flanke von Coruk. Doch Kaya traf fünf Meter vor dem Essener Tor den Ball nicht optimal, die SSVg-Bank hatte schon zum Torjubel angesetzt.
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Am Ende konnten die Velberter dann aber doch jubeln, sie hatten die eine oder andere knifflige Situation gegen die nie aufsteckenden Schonnebecker überstanden. Womit Dirk Tönnies dann auf jeden Fall Recht hatte, war seine Beobachtung: „Immerhin hatten wir die Velberter so weit, dass sie froh waren, als das Spiel abgepfiffen wurde. Das haben in dieser Saison nicht viele Mannschaften geschafft.“
Aber damit können die Velberter gut leben, für sie überwog das Positive. Nicht nur wegen des Ergebnisses sieht es nach dem jüngsten Rückschlägen wieder besser aus: Zwar waren in Person von Cellou Diallo und Jonas Erwig-Drüppel wie befürchtet zwei wichtige Spieler ausgefallen, doch in Gestalt des Defensiv-Strategen Robin Urban und des Torjägers Robin Hilger meldeten sich zwei Asse zurück in der Startelf.
Hilger musste am Sonntag bei der Partie in Hiesfeld verletzt ausgewechselt werden. Gegen die Schonnebecker spielt er nun fast 70 Minuten. „Es geht wieder. Keine Probleme“, meinte er nach dem Abpfiff. Damit dürfte seinem Einsatz am nächsten Mittwoch nichts im Wege stehen, gerade dieses Spiel nimmt er gerne mit: Es geht schließlich an seiner alten Wirkungsstätte auf der Böttinger-Anlage gegen seinen Ex-Verein SC.
So haben sie gespielt
SSVg Velbert: Lenz - Schiebener, Urban, Abdel Hamid, Dorda (90+ 2 Mondello) - Geisler (64. Zent), Machtemes - Coruk (83. Ülker), Aydin (87. Sealiti), Kaya - Hilger (68. Weißenfels).
Tor: 1:0 Coruk (12.). - Schiedsrichter: Alexander Schuh. - Zuschauer: 425.