Velbert. Oberligist SSVg sieht den Sturz von der Spitze unaufgeregt, nimmt ihn aber auch nicht leicht. Sorgen bereiten die beiden verletzten Sturm-Asse.
Der Tabellenführer ist gestürzt. 17 Spiele war die SSVg Velbert in der Oberliga ungeschlagen geblieben, dann setzte es ausgerechnet bei der Numero 15 der Tabelle, beim TV Jahn Hiesfeld, die erste Saison-Niederlage.
0:1 hieß es im Stadion am Freibad in Dinslaken, damit waren die Velberter auch gleich den ersten Platz, den sie mehrere Monate lang verteidigt hatten, los.
SSVg Velbert steht in der Tabelle immer noch hervorragend da
Die SSVg reagierte darauf zunächst einmal ganz unaufgeregt. „Jede Serie geht einmal zu Ende“, hieß auf auf der Vereinshomepage und der erste Vorsitzende Oliver Kuhn sagt kurz nach Spielschluss: „Irgendwann musste es auch uns mal erwischen.“
Warum sollten sie die unnötige Niederlage, bei der sie ein halbes Dutzend bester Chancen ausließen und dreimal am Torgestänge scheiterten, auch dramatisieren? Es gibt Schlimmeres, als 17 Mal in Serie ungeschlagen geblieben zu sein. Zudem ist in der Tabelle nichts Furchterregendes passiert.
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Der 1. FC Bocholt ist jetzt zwar vorbei gezogen, hat aber lediglich einen Zähler Vorsprung und dabei schon ein Spiel mehr bestritten. Die SSVg Velbert hingegen hat noch das Nachholspiel gegen den Nachbarn SC in der Hinterhand. Hier könnte das Team von Trainer Hüzeyfe Dogan am 16. März in der BLF-Arena wieder alles gerade rücken.
Dennoch: Eine „Schwamm-Drüber“-Haltung wollen sich die Velberter auch nicht leisten, denn es gibt derzeit doch Dinge, die Sorgen bereiten. Vor allem das Bangen um den Paradesturm. Cellou Diallo, der in dieser Saison in großartiger Form auftrumpft und bereits zehn Tor erzielt hat, konnte wegen einer Verletzung aus dem Spiel gegen den MSV Duisburg erst gar nicht in Hiesfeld auflaufen, Mittelstürmer Robin Hilger, der bereits 14 Mal in dieser Saison zugeschlagen hat, ging bereits in der ersten Halbzeit nach einem Kopfballduell zu Boden und musste ausgewechselt werden.
„Diallo war gegen Duisburg umgeknickt, etwas Ähnliches könnte auch Hilger passiert sein. Wir lassen jetzt beide gründlich ärztlich untersuchen und hoffen, dass es nichts Ernstes ist“, sagt der Vorsitzende Oliver Kuhn. Bereits einer von beiden ist schwer zu ersetzen, sollten gar beide ausfallen, wird es für die Velberter eng. „Das wäre in etwa so, als würde bei Bocholt Torjäger Platzek ausfallen“, sagt der SSVg- Boss.
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Allerdings fehlten zuletzt nicht nur die beide Sturm-Asse. Kapitän Tristan Duschke wird nach schwerer Verletzung noch die eine oder andere Woche brauchen, bis er sein Comeback geben kann. Genau das gab immerhin Robin Urban in Hiesfeld, allerdings erst in der zweiten Halbzeit. Auch der Ex-RWE-Spieler braucht noch etwas Zeit, um wieder in Topform zu kommen. Weiter längere Zeit ausfallen werden zudem noch die verletzten Yusa Alabas und Endrit Gojnovci.
„Natürlich haben wir einen gut besetzten Kader, aber zuletzt fiel schon reichlich Qualität aus. Wichtig ist, dass wir trotzdem im nächsten Spiel wieder ein Erfolgserlebnis feiern, um nicht in eine Negativ-Spirale zu geraten“, betont Oliver Kuhn. Zwei Spiele in Folge hat die in dieser Saison so erfolgsgewohnte SSVg nun verloren. Sicher – eine der beiden Niederlagen musste einkalkuliert werden, nämlich im Pokal gegen die Drittliga-Profis des MSV Duisburg. Dennoch wollen sie sich ein drittes erfolgloses Spiel in Folge keineswegs leisten.
Immerhin: Die Chance, wieder in die Spurt zu finden, ist groß, denn am kommenden Freitag haben die Velberter Heimrecht gegen die Spvgg Schonnebeck. Im neu erbauten Stadion hat bislang die Serie gehalten, hier haben die Velberter noch keinen einzigen Punkt abgegeben.