Velbert. Keine Chane hatte Oberligist SC im Niederrheinpokal gegen den Favoriten WSV – dennoch bliesen die Clubberer nicht Trübsal.

Auch wenn er sieben Gegentore hinnehmen musste – SC-Torwart Richard Garweg war einer der besten Spieler auf dem Platz. Die 1:7 (0:4)-Niederlage des SC Velbert im Achtelfinale des Niederrheinpokals gegen den Wuppertaler SV kommentierte der Club-Keeper genauso gut, wie er zuvor gehalten hatte.

Er zeigte sich nämlich gar nicht deprimiert, sondern meinte knapp: „Wir haben gut gekämpft und das Spiel war eine gute Vorbereitung auf den Sonntag.“

SC Velbert setzt gegen den WSV klare Prioritäten

Tatsächlich hatten die Clubberer die Partie gegen das Spitzenteam der Regionalliga keineswegs hergeschenkt. Doch dass sie am Wochenende in der Oberliga ein ganz wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenerhalt gegen Sterkrade-Nord bestreiten, verleugneten sie auch nicht.

Trainer Ralf vom Dorp hatte deshalb zwar einen Teil seines Oberliga-Kaders aufgeboten, aber auch einige wichtige Spieler geschont, so Rene Burczyk, Albin Rec oder Pier Schulz. Dafür hatte er Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance gegeben, darunter auch Talenten aus der A-Jugend und der zweiten Mannschaft.

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„Dafür haben wir uns gut geschlagen, alle haben alles gegeben. Auch die Spieler aus der zweiten Reihe haben ihre Sache gut gemacht“, befand Ralf vom Dorp. Dass sein Team gegen den hohen Favoriten zunächst unter Druck und dann ins Hintertreffen geraten würde – das überraschte weder ihn noch das Velberter Lager sonderlich.

Bereits zur Pause lagen die Clubberer mit 0:4 zurück. „Trotzdem habe ich meine Mannschaft gelobt, dass sie gegen einen starken Gegner viel richtig gemacht hat und ich habe sie für die zweite Halbzeit aufgebaut“, berichtet der Trainer.

Einer der Spieler, die eine Chance in der SC-Startelf bekamen: Hassan Akkan (li.), der hier den Wuppertaler Semir Saric verfolgt.
Einer der Spieler, die eine Chance in der SC-Startelf bekamen: Hassan Akkan (li.), der hier den Wuppertaler Semir Saric verfolgt. © Stefan Rittershaus

Zugleich hatte er seinen Spielern dabei eingeschärft, dass nicht alle Gegentore nur auf die Klasse des Gegners zurückzuführen waren. Beim 0:2 war es Pech, denn der Schuss von Semir Saric wäre auf die Mitte des Tores zugeflogen, wurde aber von einem Abwehrbein abgefälscht und landete im langen Eck.

Beim 0:1 und 0:3 hingegen war es jeweils das fehlerhafte Abwehrverhalten. Einmal kam die Defensive bei einem schnellen Angriff einfach nicht mit, einmal passte sie bei einem Eckball überhaupt nicht auf.

Dennoch gingen die Velberter auch die zweite Halbzeit mit großem Einsatz an. Der wurde belohnt, denn nach einem langen Ball von Samuel Derkum behielt Adolf Otibo alleine vor WSV-Keeper Payam Safarpour-Malekabad die Ruhe und traf zum 1:4.

Auch wenn die Wuppertaler nur zwei Minuten später per Elfmeter auf 5:1 erhöhten – der SC stemmte sich weiter bis zur Schlussminute den Angriffen entgegen und versuchte, das Ergebnis in Grenzen zu halten. Zweimal kamen die Wuppertaler noch durch, ansonsten wehrte Torwart Richard Garweg alles ab.

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Wuppertals Trainer Björn Mehnert meinte: „Es war klar, dass wir gegen einen tiefstehenden Gegner spielen müssen. Das hat meine Mannschaft gut gelöst, sie hat Spielfreude gezeigt und viele Chancen heraus gespielt.“

Sein Kollege Ralf vom Dorp gab ihm Recht und nannte den Sieg auch in der Höhe verdient. Aber damit konnte er leben: „Wichtig ist mir: Bei uns hat die Einstellung gestimmt. Wir haben dann auch unser Tor gemacht und unser Torwart hat noch mehrere Gegentore verhindert. Jetzt gilt die volle Konzentration dem Spiel gegen Starkrade-Nord.“

So haben sie gespielt

SC Velbert: Garweg, Derkum, Akkan (76. Bruns), Stöber, Simic, Lafatan, Spazier, Fritsch (63. Hilger), Gülmez (46. Bayraktar), Duran (63. Bühring), Otibo (63. Buzolli)

Tore: 0:1 Saric (7.), 0:2 Saric (21.), 0:3 Schweers (25.), 0:4 Schweers (43.), 1:4 Otibo (50.), 1:5 Pires-Rodrigues (53. Foulelfmeter), 1:6 Sarpei (76.), 1:7 Kübler (90.).

Schiedsrichter: Marvin Dominik Szlapa. - Zuschauer: keine erlaubt.