Niederberg. Die HSG Velbert/Heiligenhaus kassiert im Topspiel gegen die DJK VfR Mülheim Saarn eine bittere Pleite. Dabei waren die äußeren Bedingungen stark.

Alles war angerichtet für das Spitzenspiel der HSG Velbert/Heiligenhaus gegen die DJK VfR Mülheim Saarn: eine extra Tribüne wurde von den Spielern der HSG am Spielfeldrand aufgebaut, um eine bessere Verbindung zu den Zuschauern und eine bessere Stimmung zu ermöglichen. Die Halle wurde professionell dekoriert mit Werbebannern und Aufstellern, die sämtliche Spieler zeigten.

Die verletzten Spieler Sascha Wichelhaus und Florian Jung kümmerten sich um das Amt des Hallensprechers und sorgten für die musikalische Untermalung. So weit, so gut - doch was dann für eine handballerische Leistung der Ersten folgte, hatte mit der Professionalität der Hallen-Vorbereitung wenig bis gar nichts zu tun.

Von Anfang bis Ende zog sich ein klares Bild durch das Spiel: die HSG machte Fehler, häufig technischer und unnötiger Natur, Mülheim nutzte diese durch ein überfallartiges Umschaltspiel und einen humorlosen Positionsangriff. Die HSG rettete sich mit einem Fünf-Tore-Rückstand in die Kabine und nutzte die Halbzeit, um sich auf alte Stärken zu besinnen: gemeinsam, geduldig und fokussiert spielen. Diese Attribute haben das Spiel der Velberter in den fünf Auftaktsiegen bestimmt und so stark gemacht - auch am Sonntag sollte die zweite Halbzeit ganz anders aussehen als die erste, man wollte sich nicht so einfach geschlagen geben.

HSG Velbert/Heiligenhaus: Aufschwung dauert nur kurz

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In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel sah es allerdings so aus, als wäre Saarn unaufhaltsam auf der Siegerstraße: Aus dem 12:17-Pausenrückstand wurde schnell ein 12:19 – die Partie drohte, auch von der Höhe des Ergebnisses aus dem Ruder zu laufen. Doch dann bäumte sich die HSG nochmal auf: Mit einer starken Quote von Außen und einer verbesserten Abwehrleistung kamen die Velberter auf wieder vier Tore heran - fielen dann jedoch wieder abrupt in die Muster der ersten Halbzeit zurück: Ein technischer Fehler folgte dem anderen, vor allem der gegnerische Linksaußen bedankte sich ein ums andere Mal mit einem ein Kontertor.

Zehn Minuten vor Schluss war die Messe eigentlich schon gelesen – doch die HSG probierte, durch eine 4:2-Deckung und einer kurz darauf folgenden Umstellung auf eine offene Manndeckung das unmögliche möglich zu machen. Die Maßnahmen fruchteten leider nicht, im Gegenteil: Am Ende stand eine 24:35-Niederlage zu Buche, die zwar verdient, aber in der Höhe letztendlich etwas zu drastisch ausgefallen ist.

Simon Klaus und die HSG Velbert/Heiligenhaus mussten sich im Spitzenspiel geschlagen geben.
Simon Klaus und die HSG Velbert/Heiligenhaus mussten sich im Spitzenspiel geschlagen geben. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Kapitän Alexander Hahne nimmt bei der Einordnung des Spiels kein Blatt vor den Mund: „Unsere Leistung hat einfach nicht gereicht, um heute irgendwie mitspielen zu können. Mit Ausnahme der Außen, die uns durch gute Quoten im Spiel gehalten haben, haben wir kollektiv versagt. Wir sind enttäuscht und ärgern uns vor allem über die vielen einfachen und dummen Fehler.“

Doch es bringe nichts, den Kopf in den Sand zu stecken: „Wir müssen nach vorne schauen und in der kommenden Trainingswoche Vollgas geben, um am nächsten Wochenende in Überruhr ein ganz anderes Gesicht zu zeigen. Die Mannschaft muss jetzt Charakter zeigen!“

HSG Velbert/Heiligenhaus - DJK VfR Mülheim Saarn 24:35

Vom Schemm, Loose/ Bergfeld, Klaus (1), Kocherscheidt, Niemarkt (2), Wagner (2), Engnath, Klement (4), Püttmann (1), M. Müller (3), Markowicz (1), Köhler (8), Hahne (2)

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