Velbert. Die SSVg Velbert ist gegen Teutonia St. Tönis Favorit – Trainer Hüzeyfe Dogan schärft vor der Partie am Freitagabend aber noch einmal die Sinne.

Es ist eine makellose Bilanz, die die SSVg Velbert bisher in der heimischen Arena vorzuweisen hat: Vier Spiele, vier Siege, 15:6 Tore. Keinen einzigen Zähler haben die Blau-Weißen an der Bahnhofstraße abgegeben – dabei soll es auch am Freitagabend gegen die DKL Teutonia St. Tönis (Anstoß 19.30 Uhr) bleiben.

Die Ausgangslage ist klar: Alles andere als ein Sieg des Klassenprimus gegen den Tabellenachtzehnten wäre eine sehr große Überraschung. Velberts Trainer Hüzeyfe Dogan warnt aber dennoch: „Ich muss schon sagen, St. Tönis steht zwar unten mit drin, aber das spiegelt nicht deren Qualität wieder. Ich glaube schon, dass sie eine gute Mannschaft und starke Spieler haben. Es wird keine leichte Aufgabe, dem sind wir uns bewusst.“

SSVg Velbert trifft auf ein ehemaliges Top-Talent von Bayer Leverkusen

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Als Beispiele nennt der ehemalige Zweitligaspieler unter anderem Kevin Breuer, den Kapitän der Teutonia, sowie Daniel Neustädter und Leonard Bajraktari. Breuer – bei Borussia Mönchengladbach ausgebildet – sei ein Spieler, „der eine Mannschaft führen und ein Spiel lenken kann“, so Dogan.

Neustädter bringt indes Erfahrung aus der Regionalliga mit, spielte einst für Fortuna Düsseldorf II, den TuS Koblenz, Rot-Weiß Oberhausen und Wattenscheid 09. Bajraktari fällt mit seinen 20 Jahren eher in die Kategorie Talent. Über Fortuna Düsseldorf, den 1. FC Mönchengladbach und den Wuppertaler SV fand er den Weg nach St. Tönis und überzeugt dort aktuell mit bereits vier Treffern nach zehn Spielen.

Beim VfB Homberg wurde Samed Yesil (rechts) nicht glücklch. Nun versucht er sein Glück bei Teutonia St. Tönis.
Beim VfB Homberg wurde Samed Yesil (rechts) nicht glücklch. Nun versucht er sein Glück bei Teutonia St. Tönis. © FUNKE Foto Services | Thorsten Tillmann

Der größte aller Namen im Kader der Apfelstädter vom Niederrhein ist aber ganz klar Samed Yesil: Einst wurde der heute 27-Jährige als eines der größten Sturm-Talente Deutschlands gehandelt, gab für Bayer Leverkusen in der Saison 2011/2012 sein Bundesliga-Debüt, schoss in der A-Junioren-Bundesliga in 23 Spielen satte 19 Tore und suchte dann die noch größere Bühne beim FC Liverpool.

Ein Kreuzbandriss zerschnitt die verheißungsvolle Karriere. Yesil fand nie wieder zurück zu seinem alten Niveau. Der gebürtige Düsseldorfer versuchte es beim FC Luzern, bei Panionios Athen, beim KFC Uerdingen, bei Ankara Demir und beim VfB Homberg, ehe es nach St. Tönis ging. Dort wartet er nach sieben Spielen immer noch auf den ersten Treffer, bereitete aber immerhin drei vor. Zuletzt fiel Yesil verletzt aus, gegen die SSVg könnte er aber in den Kader zurückkehren.

Die Einstellung ist entscheidend

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Für die SSVg wird dennoch bei allem Respekt vor dem Gegner vor allem ein Kampf gegen den eigenen Schweinehund. Stimmt die Einstellung, sind die nächsten drei Punkte nicht allzu fern. „Wir haben den Jungs ab dem ersten Tag der Vorbereitung auf St. Tönis gesagt, dass wir von Anfang an wach sein müssen. Ich hoffe, dass die Mannschaft so auch in das Spiel reingeht“, sagt Dogan. Verzichten muss der Velberter Coach weiterhin auf den Langzeitverletzten Jonas Erwig-Drüppel und auf Jesse Weißenfels.

Gerade der Ausfall Weißenfels ist schade, hat er beim einzigen Duell der beiden Teams – am 16. Oktober 2020 – doch ein wichtiges Tor gemacht und so entscheidenden Anteil am 3:2-Sieg gehabt.

Dogan: Das Spiel ist uns allerdings in Erinnerung geblieben. Denn damals war St. Tönis eigentlich die bessere Mannschaft.“ Das soll am Freitagabend freilich nicht der Fall sein – damit die SSVg sich selbst weiterhin als absolute Heimmacht bezeichnen kann.

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