Die Langenberger Vereine LSV, FC und Blau-Weiß spielen beim Benefiz-Turnier von SuS Niederbonsfeld. Der Velberter Stefan Kronen hatte die Idee.

Langenberg/Niederbonsfeld. Das Wasser ist weitgehend weg, die Verluste und die Sorgen für viele in Niederberg bleiben. So auch in Langenberg, wo das Unwetter Menschen um Hab, Gut und Gesundheit gebracht hat. Auch Sportvereine hat das Hochwasser getroffen – aber längst nicht so hart wie viele andere, die nun teilweise gar um ihre Existenz fürchten müssen.

„Als ich die schrecklichen Bilder und die fast unglaublichen Filme auf meinem Smartphone gesehen habe, kam mir sofort der Gedanke, da müssen auch wir Sportler helfen“, berichtet Stefan Kronen, der Trainer des Fußball-A-Kreisligisten SuS Niederbonsfeld.

Das Langenberger Trio LSV, FC und Blau-Weiß ist dabei

Der Velberter wusste auch sogleich wie: Ein Benefiz-Turnier sollte möglichst zügig organisiert werden, um Nachbarschaftshilfe zu leisten, die Einnahmen gehen an Flutopfer in Langenberg.

Ein paar Apps und Anrufe später stand das Projekt bereits fest: Am kommenden Samstag, 24. Juli, richtet SuS Niederbonsfeld ab 13 Uhr ein Turnier für vier Mannschaften auf der Anlage an der Kohlenstraße aus. Der Gastgeber misst sich mit den drei Langenberger Teams LSV, FC und Blau-Weiß.

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„Benefiz-Blitz-Turnier“: Wir für Langenberg“, lautet das Turnier-Motto, ergänzt durch die Devise: „In den Farben getrennt, im Unglück vereint.“ Blitz-Turnier ist tatsächlich die passende Bezeichnung. „Ich finde es toll, dass sich die Langenberger Fußballer so schnell bereiterklärt haben, mitzumachen“, erklärt Stefan Kronen.

Die Blau-Weißen, die schon bei spontanen Hilfsaktionen in der Langenberger Altstadt persönlich mit angepackt hatten, sagten schnell zu, auch der FC Langenberg, obwohl er einen Tag später noch ein Pokalspiel bestreiten muss.

Stefan Kronen, einst Trainer bei SC Velbert II und beim Langenberger SV, schob mit SuS Niederbonsfeld das Solidaritäts-Turnier an
Stefan Kronen, einst Trainer bei SC Velbert II und beim Langenberger SV, schob mit SuS Niederbonsfeld das Solidaritäts-Turnier an © Funke Foto Services GmbH | Fischer

Ebenso wird auch der Langenberger SV trotz einiger Probleme eine Mannschaft aufbieten. Der A-Kreisligist ist selbst betroffen, die Platzanlage wurde überflutet, die Spielfläche ist arg beschädigt -- darum geht es beim samstäglichen Turnier allerdings nicht. „Es ist bei uns ein Selbstverständnis, dass zuerst denen geholfen wird, die bei der Katastrophe große Schäden erlitten oder gar alles verloren haben“, erklärt der Vorstand des LSV auf seiner Vereinshomepage.

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Da Training und Spielbetrieb derzeit nicht möglich sind, hatte der LSV zunächst sein Heimrecht für das Pokalspiel gegen Einigkeit Dornap getauscht, um die Partie dann komplett abzusagen. Fußball sei nun eher nebensächlich.

Wichtiger sei es, möglichst vielen Spielern Gelegenheit zu geben, ihren Familien, Freunden und Bekannten zu helfen. Auch deshalb sei es nicht leicht, für Samstag eine Mannschaft aufzubieten. „Aber es wird klappen, Markus Adolphs, der Sportliche Leiter, hat mir zugesagt, dass der LSV mitspielt“, erklärt Stefan Kronen.

Spontane Hilfe unter Nachbarn in Niederbonsfeld

Der Trainer von SuS Niederbonsfeld hat einst auch selbst den Langenberger SV trainiert. „Auch in meiner jetzigen Mannschaft in Niederbonsfeld sind viele Langenberger“, erklärt Kronen, der nach einem Intermezzo in Hattingen auch wieder in Velbert wohnt.

Er brauchte keine Überredungskünste, um sein Projekt auf den Weg zu bringen. „Die Idee ist in unserem Verein gut angekommen. Hier sind schon viele Feuer und Flamme.“ Beim Kreisligisten laufen bereits die Vorbereitungen.

Einzige Unabwägbarkeit ist noch das grüne Licht der Behörden, denn ein Turnier in Corona-Zeiten bedarf eines Sicherheits- und Hygiene-Checks. „Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir bei solch einem Projekt der Nachbarschaftshilfe Steine in den Weg gelegt bekommen“, ist sich Kronen sicher.