Damen des NBV starten mit 8:1-Auswärtserfolg bei Bayer Wuppertal. Herren verlieren nach dem Weggang von zwei Top-Spielern mit 3:6 in Oberhausen.

Wuppertal/Oberhausen. Traumstart für die Damen, tapferer aber vergeblicher Kampf der Herren. Mit dieser Bilanz eröffneten die beiden Niederrheinliga-Teams des Netzballverein Velbert die Saison. Die 1. Damen gewannen bei Bayer Wuppertal unerwartet klar mit 8:1, die 1. Herren unterlagen beim Oberhausener HTC mit 3:6.

Ohne ihre spanische Nummer eins, Marina Bassols Ribera, die zur Zeit erfolgreich von einem ITF-Turnier zum nächsten eilt, gingen die Netzballerinnen bei den Bergischen an den Start. Auf den Spitzenplatz rückte somit die einzige internationale Verstärkung: Die Niederländerin Cindy Burger, die bereits seit vielen Jahren für den NBV aufschlägt.

Cindy Burger triumphiert im niederländischen Spitzeneinzel

Sie lieferte sich ein hochklassiges Spitzeneinzel mit ihrer Landsfrau Romana Huigen-Janshen. Dabei hatte sie eine siebenmonatige Zwangspause hinter sich. Zuerst war sie an Corona erkrankt, und frisch genesen hatte sie dann noch einen Fingerbruch erlitten. Dennoch zeigte sich Burger in Topform und gewann mit 6:2, 6:4.

„Das ist auch die internationale Erfahrung“ meinte sie schmunzelnd. Nach ihrem Sieg erzählte die 28-jährige ihren beeindruckten Teamkolleginnen nämlich so ganz nebenbei, dass sie in ihrer recht langen Laufbahn schon etliche starke Gegnerinnen geschlagen habe – von den vier Halbfinalistinnen der aktuellen French Open gleich drei. Darunter auch die Siegerin von Paris, Barbora Krejikova. Bei einem ITF Turnier 2016 in Italien hatte Burger die Tschechin im Viertelfinale mit 6:1, 6:1 besiegt.

Eine herausragende Leistung zeigte auch Isabel Heupgen an Position zwei: Sie traf auf Ana-Lena Toto, gegen die sie bisher noch nie gewonnen hatte. Nun fertigte sie die Wuppertalerin mit 6:2, 6:0 ab.

Heupgen belohnte sich dafür, dass sie in den vergangenen Monaten sehr viel trainiert hatte. Auch im Winter durfte sie trotz Lockdowns dank einer Ausnahmegenehmigung in der Halle spielen und in der Woche vor dem Start in die Punktspielrunde schlug sie beim Ostermann-Cup in Witten auf. „Alles lief glatt, ich war sehr zufrieden mit meinem Spiel“, sagte Heupgen.

Lauren Wagenaar legte mit viel Energie den nächsten Zweisatzsieg (6:2, 6:0) nach. Die Mannschaftsführerin, die seit ihrer frühesten Kindheit für den Netzballverein Velbert aufschlägt, verriet: „Vorher war im Team wegen der langen Pause auch ein bisschen Unsicherheit zu spüren, aber die Vorfreude, endlich wieder ein richtiges Match bestreiten zu dürfen, hat bei weitem überwogen.“

NBV-Damen mit Rückenwind vor dem Gastspiel des TC Bredeney

Ebenfalls ohne Satzverlust blieben Anna Schubries (7:5, 6:4), Ana Sovilj (6:3, 7:6) und Miriam Jeuck (6:4, 6:3). Nach der 6:0-Führung ging es ebenso schwungvoll im Doppel weiter: Burger mit Schubries (6:0, 6:3) und Sovilj mit Jeuck (7;5, 6:4) holten zwei weitere Punkte, lediglich Heupgen/Wagenaar hatten im zweiten Doppel mit 2:6, 6:7 das Nachsehen gegen die starke niederländische Nummer eins und ihre schwedische Doppel-Partnerin.

Mit dem Rückenwind des 8:1-Auswärtserfolgs gehen die Netzballerinnen nun in die Heimpremiere, die ihnen einen harten Brocken beschert. Am 19. Juni stellt sich der TC Bredeney am Kostenberg vor. Die Essenerinnen haben ihre Auftaktpartie ebenfalls gewonnen, mit 6:3 gegen den TC Rheinstadion.

Ohne zwei heißt es künftig für die ersten NBV-Herren Denn die frühere Nummer eins, Tom Schönenberg, und Stammspieler Tom Tillger wechselten zu Bundesligisten. Beim Oberhausener THC ging es dann auch noch gegen ein Team, das nicht weniger als vier niederländischen Verstärkungen aufbot.

„Dem hatten die Netzballer aber viel Kampfgeist und ihre Geheimwaffe, den Cheftrainer und 20-fachen Deutschen Meister, Mark Joachim entgegenzusetzen“, berichtet NBV-Sprecherin Katja Ihlo.

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Joachim setzte sich dann auch an Position drei in einem harten Match nach langem Kampf und vier abgewehrten Matchbällen mit 7:5, 1:6 und 11:9 im Match Tie Break durch. Auch NBV-Urgestein Oliver Bodenröder gelang der Sieg im Match Tie Breakt( 6:4, 0:6 und 10:8). Als einziger Niederländer im NBV-Team siegte Tim van den Dijssel an Position vier mit 6:3, 0:6 und 10:8 ebenfalls im Match Tie Break.

Einen weiteren Siegpunkt verfehlte Fyn Franke an Position zwei beim 6:7, 6:2 und 9:11. An Position eins unterlag der 20-jährige Netzballer Louis Kaun dem stark aufspielenden Niederländer Guy Den Heijer mit 2:6, 0:6. Und auch Nick Franke verlor mit 0:6, 2:6.

In den Doppeln erweisen sich die Niederländer als stärker

Nach dem 3:3-Gleichstand mussten sich die Velberter im Doppel den sehr starken Niederländern geschlagen geben. Sehr eng wurde es im ersten Doppel, bei dem Joachim und Fyn Franke erst im Match Tie Break (3:6, 6:0 und 8:10 ) verloren. Kaun/Bodenröder unterlagen mit 2:6, 6:7 und van den Dijssel mit Nick Franke mit 3:6, 1:6. „Wir haben uns insgesamt sehr gut geschlagen und hatten immer unsere Chancen“, resümiert Mark Joachim. „Wir freuen uns auf jeden Fall auf die nächsten Partien.“

Die nächste steigt am 19. Juni beim TC Ohligs ebenfalls auswärts. Am 26. Juni folgt dann die Heimpremiere gegen den Viersener THC.