Velbert. Der Velberter Box-Bundesligist bringt in der langen Zwangspause ihre Anlage in Birth in Schuss und vergrößert das Angebot für Frauen
Wenn der Frühling anbricht, dann bricht traditionell auch die Zeit der Entscheidung in der Box-Bundesliga an. Seit einem Jahr aber nicht mehr. Zuletzt ließen die besten Ligakämpfer der Republik im Frühling 2020 die Fäuste fliegen.
Gerade, als es im Kampf um den Titel ernst wurde, musste die Saison wegen Corona abgebrochen werden. Das Halbfinale der besten vier Teams der Tabelle wurde abgeblasen, ein Deutscher Meister allerdings dennoch gekürt: Traditionsverein Traktor Schwerin.
Noch kein Nachfolger für Meister Traktor Schwerin
Die Entscheidung des Deutschen Box-Verbandes ergab durchaus Sinn, schließlich hatten die Schweriner als einziges ungeschlagenes Team der Saison die Tabelle deutlich angeführt. Ein anderer Traditionsverein, der Velberter BC, war im Feld der sieben Teams auf Platz sechs gelandet.
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Es war für den VBC, der ein halbes Jahrzehnt Pause vom Ligabetrieb gemacht hatte, ein vielversprechender Wiederanfang. Zwar lief längst nicht alles glatt – besonders die Auswärtsauftritte des VBC ließen zu wünschen übrig –, doch die drei Heimkämpfe in Birth wehten wieder erfrischenden Bundesliga-Wind in die Velberter Sportszene.
Das ist nun aber länger als ein Jahr her, denn die Hoffnungen, eine Bundesliga-Saison 2020/21 auf die Beine zu stellen, haben sich nicht erfüllt. Nicht nur die Ligenbetriebe, auch etliche Einzelmeisterschaften mussten abgeblasen werden.
Abgesehen von den Kader-Athleten – so bei der Olympia-Qualifikation – steigt derzeit kaum ein Boxer in den Ring.
Wann und wie es mit der Bundesliga weitergeht, ist noch offen. „Womöglich wird es eine Saison 2021/22 geben, die würde dann aber später als gewohnt beginnen. Wahrscheinlich gegen Ende des Jahres“, sagt Hans-Werner Mundt, der langjährige Geschäftsführer des Velberter BC.
Was er aber ziemlich sicher sagen kann: Sollte die Ausschreibung rausgehen – eventuell im Sommer –, werde der VBC wieder eine Mannschaft für die Bundesliga melden. Für den Fall, dass wieder um Punkte geboxt wird, haben die Velberter derweil die lange Zwangspause jedenfalls genutzt.
In der Halle Birth wurde fleißig renoviert. „Wir hatten 1997 Eröffnung, da wurde es eh Zeit, dass was getan wird. Um in der Bundesliga und im Jugendbereich weiterhin ein Aushängeschild des deutschen Boxens zu bleiben, braucht es gute Trainingsbedingungen.“, sagt Mundt.
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So wurden die Trainingsräume und die Duschen in Schuss gebracht, der Sparring-Ring bekam einen neuen Ringboden und neue Ringseile. Verantwortlich für die Sanierung der Trainingsräume war der Sportwart des Velberter BC, Ludwig Panzer.
Mundt hebt das Engagement des Ehrenamtlers hervor. „Wir müssen Ludwig unseren großen Dank aussprechen. Ohne ihn wäre die schnelle und reibungslose Modernisierung unsere Räume kaum möglich gewesen.“
Velberter BC registriert wachsendes Interesse der Frauen
Gleichzeitig wurden auch Umkleidekabinen und Duschmöglichkeiten für Frauen eingerichtet. Denn der VBC baut auch sein Angebot für den weiblichen Teil unter den Boxfreunden aus. Sobald sich die Situation rund um das Coronavirus entspannt hat und der Trainingsbetrieb wieder uneingeschränkt möglich ist, können Frauen zukünftig Kurse für Fitness- und Wettkampfboxen belegen.
„Die Nachfrage nach Trainingsmöglichkeiten für Boxerinnen nimmt immer weiter zu, und durch die Modernisierung unserer Umkleide- und Trainingsräume haben wir beste Voraussetzungen geschaffen, um auch den Frauen ansprechende Sportkurse anbieten zu können“, so Mundt. „Vielleicht gelingt es uns in den nächsten Jahren sogar, eine eigene Frauen-Boxstaffel aufzubauen.“ Der Rekordmeister des Mannschafts-Männerboxens auf dem Weg in die Moderne.