Velbert. Beim 11:11 im spektakulären Heimkampf gegen den BC Straubing knöpft der Bundesligist dem Tabellenführer einen Zähler ab. Und es war mehr drin.
Nur knapp hat der Velberter BC den ersten Sieg in der Box-Bundesliga verpasst. In einem spektakulären Heimkampf trennte sich der VBC vom bayrischen Traditionsverein und Tabellenführer BC Straubing 11:11. Es ist das zweite Unentschieden nach der Punkteteilung mit dem gleichen Ergebnis im ersten Heimkampf gegen Velbert. Diesmal war sogar noch mehr drin.
Von den sieben ausgetragenen Kämpfen hatte der VBC vier gewonnen, der achte Fight des Abends fiel aus, hier hatten die Velberter von vorn herein mit 0:2 verloren, da sie das Superschwergewicht (über 91 kg) wegen Erkrankung nicht besetzen konnten.
Etliche gutklassige Kämpfe zwischen Velbert und Straubing
Ausgetragen wurde hingegen der Kampf im Schwergewicht zwischen dem Velberter Sinan Acer und Johannas Dumler, obwohl auch hier bereits das 2:0 – diesmal für den Velberter – schon vorher feststand. Es hatte sich nämlich heraus gestellt, dass der Straubinger ohne gültige Starterlaubnis boxte. In den Ring ging er dennoch, war dem Velberter aber klar unterlegen, so dass in der zweiten Runde das Handtuch flog.
Nichts zu deuteln gab es derweil an den anderen sechs Kämpfen, hier wurde fast durchgehend rasantes und gutklassiges olympisches Boxen geboten – dabei ließen sich die Athleten von der großartigen Atmosphäre im voll besetzten Keller des Birther Sportpalastes beflügeln. Unter den Zuschauern auch Bürgermeister Dirk Lukrafka, der lobte: „Das sind hier tolle Kämpfe, technisch gut und fair.“
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Gleich zum Auftakt hatte Mitkad Teke die Fans mit seinem fulminanten Sieg in der 57 kg-Klasse über Hamidi Zebair vom Hocker gerissen, sein Kontrahent musste in der zweiten und auch in der dritten Runde angezählt werden.
Morad Möllenbeck streckte seinen Gegner in der 60 kg-Klasse in der dritten Runde gar mit einem sauberen Treffer zu Boden, dennoch musste er sich dem etwas besseren Bayernmeister und DM-Dritten Ahmet Ham geschlagen geben. Mert Caliskan legte dann allerdings bis 63 kg gegen David Lohse gleich den zweiten Sieg nach.
Für den dritten Sieg zeichnete beim Höhepunkt des Abends VBC-Eigengewächs Khaled El Jarbi verantwortlich. Unter Ohren betäubender Anfeuerung der Fans lieferte er sich in der 75 kg-Klasse einen explosiven Fight mit Remiquiz Syska, bei dem sich beide Athleten völlig verausgabten. Am Ende siegte El Jarbi mit 3:0 Richterstimmen und wurde von seinen Freunden auf die Schulter gehoben und durch die Halle getragen.
VBC-Verantwortliche zeigen sich zufrieden
Im Gegenzug gab es Niederlagen für Ben Ehis gegen den deutschen Vizemeister Max Maier (81 kg) sowie für Chris-Marco Eloundou in der 69 kg-Klasse gegen Bayern-Meister Kakande Muzamiru, der mit 2:1-Richterstimmen die Nase vorne hatte. Dieses Urteil konnte auf Velberter Seite allerdings kaum jemand nachvollziehen. Wie Ringsprecher Hubert Wildschütz sahen es viele: „Marco war der technisch klar bessere Boxer.“
Der Velberter Trainer Peter Staack redete davon aber nicht, vielmehr betonte er: „11:11 gegen Straubing: Damit bin ich sehr zufrieden – mit dem Kampf im Superschwergewicht hätten wir das Ding auch gewonnen.“
Auch VBC-Präsident Michael Balka war äußerst angetan. „Es war ein toller Box-Abend. Der BC Straubing war super, aber wir waren besser“, befand er, ohne sich aber wegen des verpassten Siegs zu grämen. „Wichtig war: Wir haben einen Bundesliga-Abend erlebt, der nicht besser sein könnte. Unsere Mannschaft hat eine tolle Leistung gebracht und die Stimmung war der Oberhammer.“
Diesen Schwung wollen die Velberter mit in die nächste schwere Prüfung nehmen: Am 25. Januar treten sie beim deutschen Meister Traktor Schwerin an.