Velbert. Im Niederrheinpokal messen sich MSV Duisburg und Uerdingen ausgerechnet im Velberter Stadion. Beide Teams erlebten in Velbert böse Pokalblamagen.

Nun ist Velbert doch wieder im Niederrheinpokal dabei. Eigentlich waren die drei Oberligisten SSVg, SC und TVD sowie Bezirksligist SV Union ja außen vor. Denn Verband und Vereine hatten sich darauf verständigt, dass der DFB-Pokal auf Verbandsebene wegen der Pandemie in dieser Saison nur von den Drittligisten und den Regionalligisten gespielt wird.

Deshalb beginnt der Wettbewerb gleich mit dem Viertelfinale – hier spielt Velbert zwar nicht mit, Velbert spielt aber eine wichtige Rolle: Als Ausrichter. Das Schlagerspiel zwischen dem KFC Uerdingen und dem MSV Duisburg wird nämlich im neuen Velberter Stadion angepfiffen. Hier, in der Heimat des Oberligisten SSVg, treffen sich die früheren Bundesligisten am 12. Mai um 15 Uhr.

MSV Duisburg erspart sich die Reise nach Lotte

Für die Duisburger, die das Los zur Auswärtsmannschaft bestimmt hat, ist diese Spielstätte zunächst eigentlich ganz angenehm, denn in der Regel trägt der KFC Uerdingen seine Heimspiel in Lotte aus. Stattdessen geht es nun ins viel näher gelegene Velberter Stadion, das sich nach seiner Eröffnung zum Saisonstart 2020/21 den Ruf eines kleinen Schmuckstücks erworben hat.

Auch der DFB sah es so, er setzte hier ein Jugendländerspiel zwischen Deutschland und Frankreich an. Die Partie musste allerdings kurzfristig wegen eines Coronafalls bei den Franzosen abgesagt werden.

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Den Duisburgern wird allerdings beim den Stichwörtern Velbert und Niederrheinpokal nicht das niederbergische Ambiente, sondern eine böse Blamage in den Sinn kommen. In der voran gegangenen Pokalsaison waren sie nämlich schon lange vor dem Viertelfinale ausgeschieden – weil sie in Velbert verloren hatten.

SSVg Velbert blamiert die Zebras beim 2:0-Sieg

Peinlicher ging es dabei gar nicht: Als zwei Klassen höher angesiedelter Drittligist verlor der MSV beim Oberligisten SSVg Velbert mit 0:2 und verabschiedete sich damit bereits in der zweiten Runde aus dem Wettbewerb. Das erste Tor erzielte dann auch der frühere MSV-Spieler Max Machtemes, das zweite legte SSVg-Torjäger Robert Nnaji nach. Beide bestraften dabei die tölpelhaften Abwehrfehler der Duisburger und belohnten die Velberter für ihre engagierte Leistung.

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Zu den wenigen Duisburgern, die sich angestrengt hatten zählte Stürmer Leroy Mickels, der ein paar Monate zuvor noch für die SSVg gespielt hatte. Aber er konnte auch nichts mehr ändern, vielleicht war er zu spät eingewechselt worden. Jedenfalls gratulierte er den Velbertern zum verdienten Sieg – das taten auf ihre eigene Art auch die MSV-Fans: Sie sangen: „Gegen Velbert kann man mal verlieren!“

Nun geht es für die Zebras also im Pokal 2020/21 an die Stätte des Pokaldesasters 2019/20. Wenn auch nicht ganzgenau dorthin:, Damals spielten sie im alten Stadion, der Christopeit Sport Arena. Ansonsten bleibt alles wie gehabt. Es geht nach Velbert ins Stadion der SSVg.

Erst wirft er mit der SSVg Velbert den KFC Uerdingen aus dem Pokal, dann wird er Trainer in Uerdingen: Andre Pawlak, Aufstiegscoach der Velberter 2015.
Erst wirft er mit der SSVg Velbert den KFC Uerdingen aus dem Pokal, dann wird er Trainer in Uerdingen: Andre Pawlak, Aufstiegscoach der Velberter 2015. © Thorsten Tillmann | Thorsten Tillmann

Das können die Duisburger als schlechtes Omen sehen, aber auch als gute Chance, die Scharte sozusagen an Ort und Stelle auszuwetzen. Der Gag dabei: Auch ihr Gegner Uerdingen ist im Niederrheinpokal SSVg-geschädigt.

Der KFC hatte sich in der Saison 2014/15 als Regionalligist beim Oberligisten SSVg vorgestellt und wurde wie die Duisburger der Favoritenrolle nicht gerecht. Das entscheidende Tor durch Marvin Mühlhause zum 3:1 fiel zwar erst kurz vor dem Abpfiff, zuvor hatten die von Andre Pawlak trainierten Velberter die Partie allerdings mit ihrem mutigen Offensiv-Fußball klar bestimmt. Für die Uerdinger war es nicht der einzige Misserfolg, einige Zeit später fanden sie sich selbst in der Oberliga wieder.

Hilfe beim Wiederaufstieg gab es dann ausgerechnet vom Gegner aus dem Pokalblamagen-Spiel: Andre Pawlak wurde nach seiner SSVg-Zeit nämlich Trainer in Uerdingen und führte den KFC auf Anhieb zur Rückkehr in die Regionalliga.