Velbert. Erster Test nach vier Monaten Pause: Bei griffigem Hygiene-Konzept und guter Kulisse gewinnt Oberligist SC Velbert mit 3:1 gegen den TSV Ronsdorf.

Der Fußball ist nach Velbert zurück gekehrt. Vier Monate dauerte die Corona-Zwangspause, nun richtete der SC Velbert wieder ein Testspiel aus. Dafür hatten die Verantwortlichen keine Mühen gescheut und ein ebenso aufwendiges, wie wirkungsvolles Hygiene-Konzept erarbeitet.

Das zahlte sich aus: Beim 3:1 (2:0)-Erfolg in der BLF-Arena gegen den TSV Ronsdorf erlebten Sportler und Besucher ein gelungenes Comeback des Amateurfußballs: Ein ansehnliches Spiel vor beachtlicher Kulisse.

Zuschauer halten sich an die Sicherheits-Auflagen

Rund 150 Besucher säumten den Platz in der BLF-Arena – das ist für das Gastspiel eines Bezirksligisten zwecks Testbegegnung schon beachtlich. „Das war wirklich ein gelungener Auftakt. Dafür muss ich mich bei meinen Spielern bedanken, aber auch bei den vielen fleißigen Helfern beim SC, die das hier möglich gemacht haben. Hochachtung dafür“, sagte der neue SC-Trainer Peter Radojewski. „Schließlich haben andere Vereine ziemlichen Respekt vor der Situation und spielen lieber weniger oder auswärts.“

„Ja, wir haben schon viel Arbeit reingesteckt“, sagt der Sportliche Leiter Jörg Scalet. Die Clubberer wollten es wissen und so nah wie möglich ans gewohnte Erlebnis „Fußball am Böttinger“ kommen, sie öffneten Terassen, Grill-Station und Club-Restaurant (Zutritt mit Mund-Nasen-Schutz) und waren auf die genehmigte Höchstzahl von 300 Zuschauern vorbereitet.

Fußball in Corona-Zeiten. Zuschauer Sascha Amrhein registriert sich am Eingang und scannt einen QR-Code per Smartphone
Fußball in Corona-Zeiten. Zuschauer Sascha Amrhein registriert sich am Eingang und scannt einen QR-Code per Smartphone © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Am Eingang wurden die Besucher gezählt und registriert, wer sich nicht per Kugelschreiber in die Liste eintragen wollte, konnte das per QR-Code oder über eine Internetplattform per Smartphone erledigen. Stadionsprecher Klaus Hemsing wies ab und an freundlich auf die Masken- und Mindestabstandpflicht hin, brauchte sich dabei aber nicht oft zu wiederholen. „Die Besucher machen das hier schon sehr diszipliniert“, meinte er.

Geboten bekamen sie zudem ein ganz ansehnliches Spiel mit zwei engagierten Mannschaften, vier schönen Toren und ein paar weiteren guten Aktionen. „Wir sind jetzt etwa zwei Wochen im Training und ich habe die Mannschaft zuletzt schon hart gefordert. Dafür hat sie nun auf dem Platz schon gut Gas gegeben“, befand SC-Trainer Peter Radojewski.

Seine Spieler legten hoch motiviert los. Bereits nach fünf Minuten traf der vom Cronenberger SC gekommene Torjäger Hashim Mohammed zum 1:0.

Torjäger Hashim Mohammed steht richtig

Ein paar Minuten später überspielte sein Sturmpartner Ahmet Kizilisk die Ronsdorfer Abwehr mit einem schwungvollen Solo und bediente Mohammed, der mühelos zum 2:0 vollendete. Das war auch schon der Halbzeitstand .

Zur zweiten Hälfte brachte Radojewski dann gleich neun neue Spieler, denn alle, die fit und einsatzfähig waren, sollten auch beim ersten Spiel auflaufen. Die neue Formation fand aber nicht ganz so schnell ins Spiel, wie es zuvor in der ersten Halbzeit geklappt hatte. Vier Minuten nach Wiederanpfiff verkürzten die Gäste auf 1:2: Ein Wuppertaler hatte einen raffinierten Heber angesetzt, Torwart Richard Garweg konnte den Ball zwar abwehren, im Nachsetzen netzten die Ronsdorfer aber doch noch ein.

Der neue SC-Trainer Peter Radojewski konnte mit dem ersten Spiel unter seiner Regie in der BLF-Arena zufrieden sein
Der neue SC-Trainer Peter Radojewski konnte mit dem ersten Spiel unter seiner Regie in der BLF-Arena zufrieden sein © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

„Was die können, kann ich auch“, dachte sich da wohl SC-Angreifer Ibrahim Bayraktar, als er einen Freistoß direkt ausführen wollte. Er entschied sich nämlich, den Ball mit viel Effet über die Mauer zu heben. Das klappte perfekt, sein Schuss landete zum 3:1-Endstand bildschön im Torwinkel.

„Für das erste Spiel war das schon in Ordnung, zumal noch einige Spieler gefehlt haben und andere wie Lars Hilger und Jonas Weck nach ziemlich langer Verletzungspause zurück gekommen sind“, resümierte Peter Radojewski. Er hatte die angeschlagenen Schulz, Bühring, Sven Hemsing, Tekadiomona und Duran noch geschont. Zugleich nutzte er allerdings die Gelegenheit, die Zugänge wie Mohammed, Muharremi, Rehmes, Simic und Varrivoda zu bringen.

Einiges klappte schon ganz gut, anderes noch nicht, das sei aber völlig normal. Wichtig war dem Coach, dass in einigen Situationen schon zu sehen war, was ihm als neue SC-Spielidee vorschwebt: „Wir wollen dominanter agieren, nicht nur abwarten, sondern vorne etwas bewegen. Wir haben die Leute dafür, auch im Angriff variabler zu spielen.“ Das war bei den drei Toren schon gut zu besichtigen.

Team und Tore beim Testspielsieg über den TSV Ronsdorf

SC Velbert (1. Halbzeit): Schäfer; Rehmes, Fritsch, Muharremi, Blume, Jeglorz, Lange, Simic, Bayraktar,
Mohamed, Kizilisk. - SC (2. Halbzeit): Garweg; Burczyk, Rec, Altenkamp, Varrivoda, Pape, Spazier, Simic, Bayraktar, Lars Hilger, Park.

Tore: 1:0 Mohamed (5.), 2:0 Mohamed (9.), 2:1 (49.), 3:1 Bayraktar (72.)