Velbert. Trainer Frank Kunze sagt nach drei erfolgreichen Jahren Adieu. Nachfolger des Aufstiegscoaches ist der langjährige Spieler Thorsten Reske
Viel Arbeit und viel Schweiß. Viele Feiern und viel Grund zum Feiern. Viel Erfolg und noch viel mehr Spaß: Frank Kunze beendet zur neuen Saison seine Zeit als Coach der TVD-Handballer. Er übergibt Nachfolger Thorsten Reske eine intakte Mannschaft – und bleibt als Bäumer dem Verein erhalten.
„Diese Mannschaft zu trainieren, ist im Prinzip unmöglich. Gleichzeitig macht es aber auch unfassbar viel Spaß.“
Frank Kunze als Trainer der Untrainierbaren
Diesen Satz hat Helmut Melchert, der langjährige „Trainer der Untrainierbaren“, einmal formuliert und damit indirekt auch das Anforderungsprofil an Trainer der TVD-Handballer beschrieben.
Ein Bäumer-Coach genießt ein Umfeld, das sich über Einsatz, Handballfreude, Teamgeist und Geselligkeit definiert. Dazu kommen in jeder Saison Spieler, die – für die Bezirksliga – mit jeder Menge Talent gesegnet sind. Die aber nun mal auch das Gesellige dem rein sportlichen Erfolg vorziehen. Und damit oftmals des Trainers Haar ergrauen lassen. Frank Kunze ist auch ein wenig ergraut über die Jahre. Aber er war genau so ein Trainer, der den Spagat im Birther Sportpalast gemeistert hat. Kunze, 54, hat in seiner Amtszeit den sportlichen Erfolg zum TVD zurückgebracht und dabei das Vereinsleben nie aus dem Blick verloren.
Der frühere Torwart und Auswahltrainer führte die Bäumer in seinem ersten Jahr sofort wieder aus der Kreis- in die Bezirksliga. Kunze baute aus den Spielern, die er zur Verfügung hatte, eine Mannschaft. Eine junge Mannschaft, die in der Saison 2017/18 nicht zu bremsen war. „Volle Kunzentration“ stand in Anspielung auf den Trainernamen auf den Aufstiegsshirts – ein Ausdruck der Dankbarkeit der Spieler.
„Das war eine tolle Saison. Wir haben trotz jeder Menge Blödsinn und Feierei hart gearbeitet und uns den direkten Wiederaufstieg verdient“, so Kunze.
Dankeschön auf den Aufstiegsshirts
Im Anschluss an den Aufstieg folgten zwei gute Jahre in der Bezirksliga. Nie ganz oben in der Tabelle, aber immer für eine Überraschung gut und als Angstgegner der Aufstiegsaspiranten ungern gesehen. Auch das war ein Verdienst Kunzes. „Wir haben ihm viel zu verdanken. Er hat uns in einer sportlich schwierigen Lage umgehend geholfen. Und darüber hinaus auch durch viele Aktionen abseits des Spielfelds den Zusammenhalt und das Vereinsleben gestärkt“, lobt TVD-Abteilungsleiter Gerrit Schultz.
„Deswegen freut es mich umso mehr, dass Frank uns auch nach seiner Trainertätigkeit weiterhin als Bäumer treu bleibt. Kunze, Motorsport-Fan durch und durch, zeigte vor allem den jungen Spielern, wie sie ihre PS auf die Straße bekommen, wie sie ihr handballerisches Talent auch in Tore umsetzen können. Nie um einen taktischen Kniff verlegen, überraschte er die Zuschauer und Gegner gerne auch mal mit unkonventionellen Aufstellungen und Formationen – meist mit Erfolg.
Doch zur neuen Saison übergibt Kunze den Trainerstab an die nächste Generation. „Es ist jetzt an der Zeit, dass da ein junger Trainer neue Akzente setzt. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim TVD, freue mich jetzt von der Tribüne aus auf eine hoffentlich weiterhin erfolgreiche Zeit im Birther Sportpalast und gehe jetzt in Trainer-Rente.“
Und wer Kunze kennt, der weiß: Irgendwann kommt er, der Rücktritt vom Rücktritt. Und die Mannschaft, die dann mit voller „Kunzentration“ gecoacht wird, kann sich auf einen guten Trainer freuen.
Neues Trainerduo entfacht frischen Wind im Bäumer-Wald
Pünktlich zum Start der Vorbereitung auf die neue Saison hat der Velberter Thorsten Reske das Traineramt beim TVD Velbert übernommen. Der 32-Jährige, der selbst viele Jahre als Spieler beim TVD erfolgreich war, trainierte zuletzt die TG 1881 Düsseldorf II. An seiner Seite übernimmt Stefan Paul (30) den Posten des Co- und Athletiktrainers.
Bereits in den ersten Einheiten unter freiem Himmel zeigte sich, dass im Bäumer-Wald frischer Wind weht: Ungewohnt hart waren die Kraft- und Konditionseinheiten. Reske setzt auf eine solide Vorbereitung und will versuchen, trotz einiger Zu- und Abgänge eine positive Saison zu spielen und die Mannschaft weiterzuentwickeln.
„Die Jungs sind heiß und ich habe viele neue Ideen. Wir nehmen gemeinsam die Herausforderung an und freuen uns darauf, dass es endlich wieder los geht!“, so Reske, der als einer der spielintelligentesten Handballer Velberts auch als Trainer eine eigene Handschrift zeichnen wird