Velbert. Das Halbfinale im Niederrheinpokal gegen RW Essen wird nicht zum Opfer der Corona-Krise: Am 18. August kommt der Regionalligist nach Velbert

Bereits jetzt hat Fußball-Oberligist TVD Velbert das Training aufgenommen, dabei beginnt die Saison voraussichtlich frühestens im September. Aber der frühe Start in die Vorbereitung passt, denn die Bäumer haben auch ihr erstes Pflichtspiel etwas früher – und was für eins: Das Halbfinale im Niederrheinpokal gegen den Traditionsverein Rot-Weiss Essen.

Der Termin steht jetzt fest. Am Dienstag, 18. August, empfängt Oberligist TVD den Regionalligisten in der Grimmert-Arena in Birth. Am gleichen Abend steigt auch das zweite Halbfinale zwischen den beiden Oberligisten 1. FC Bocholt und FC Kleve. Das ergab eine Video-Konferenz des Fußballausschusses des Verbandes Niederrhein (FVN) und der vier Halbfinalisten.

Video-Konferenz der Halbfinalisten

Hier wurde auch bereits über das Finale gesprochen, es soll ebenfalls noch im August gespielt werden, voraussichtlich am Samstag, 22. August. Der Spielort ist noch offen.

Dass nun nicht mehr offen ist, wie mit dem im April abgesagten Halbfinale verfahren wird, freut die Vereine, nach mehreren Monaten haben sie Klarheit. Anders als die Meisterschaftssaison sollte der Pokal auf jeden Fall sportlich beendet werden, das hatte der FVN mehrfach bekräftigt und so wurde es auf dem außerordentlichen Verbandstag des FVN auch abgesegnet. „Vor allem der feste Halbfinaltermin im Pokal hilft uns in unseren Planungen der Vorbereitung enorm“, sagt Marcus Uhlig, der Vorsitzende von Rot-Weiss Essen. Das klingt im Vergleich mit dem TVD Velbert etwas unterkühlt, die Bäumer kündigen das Pokalhalbfinale auf ihrer Facebook-Seite als „das Spiel des Jahrhunderts“ an.

Naja, einige Fußball-Generationen verbinden mit dem Spiel des Jahrhunderts ein anderes Halbfinale: Das WM-Duell zwischen Deutschland und Italien in Mexico-City vor ziemlich genau einem halben Jahrhundert. An den 4:3-Erfolg der Italiener 1970 nach äußerst dramatischem Spiel mit fünf Toren in der Verlängerung erinnert eine Gedenktafel vor dem Azteken-Stadion, eingraviert ist auch das Wort „Jahrhundert-Spiel“.

Aufgalopp in der Grimmert-Arena: Die Oberliga-Fußballer des TVD Velbert beim Trainingsauftakt in Birth.
Aufgalopp in der Grimmert-Arena: Die Oberliga-Fußballer des TVD Velbert beim Trainingsauftakt in Birth. © TVD

Immerhin: Der TV Dalbecksbaum hat eine über hundertjährige Vereinsgeschichte, für die das Gastspiel des früheren Deutschen Meisters und ehemaligen Bundesligisten Rot-Weiss Essen in Birth sicher einen Höhepunkt bedeutet. Noch prickelnder wäre es, wenn die Partie vor voller Hütte gespielt werden könnte, doch damit ist eher nicht zu rechnen.

Nach derzeitigen Stand der Corona-Vorschriften in NRW dürfen nur bis zu hundert Leute kommen. „Davon gehen wir im Moment auch aus“, sagt Michael Kirschner, der Sportliche Leiter des TVD. Deshalb brauche auch gar nicht groß über den Austragungsort nachgedacht werden. „Stand jetzt spielen wir ab 19 Uhr bei uns in Birth.“

Ansonsten gelte es, auch was die genaue Zuschauerzahl angeht, die Auflagen des Fußballverbandes und der Politik abzuwarten und umzusetzen.

Einstand des neuen Trainers Marc Bach

Fast gleichzeitig zur Video-Konferenz der Pokal-Halbfinalisten startete die Mannschaft in die Vorbereitung.

Der Trainingsauftakt beim TVD Velbert – übrigens nicht nur beim Oberliga-Team, sondern gleichzeitig auch bei der A-Liga-Vertretung und der dritten Mannschaft – bedeutet auch den ersten offiziellen Arbeitstag für den neuen TVD-Trainer Marc Bach.

Er begann mit einer längeren Vorstellungsrunde, schließlich integrieren die Bäumer ein neue Trainertrio Bach sowie und etliche neue Spieler, weshalb der Vorsitzende Andre Grimmert und der sportliche Leiter Michael Kirschner zunächst einige Worte sprachen, ehe sich dann auch das Trainerteam vorstellte. Danach waren allerdings Taten zu sehen, Bach und seine Mitstreiter hielten die Spieler bei der ersten Übungseinheit gleich gut auf Trab.

Alle Mann melden sich zum Start

„Der Auftakt war schon intensiv, er hat gut hundert Minuten gedauert“, berichtet Michael Kirschner.

Marc Bach konnte dabei in Birth bereits sämtliche Spieler begrüßen, lediglich einer durfte nicht mit trainieren: Der für lange Zeit verletzte Jeffrey Tumanan. Aber auch im Falle des Pechvogels gibt es gute Nachrichten. Der Leistungsträger, der sich bei einem Spiel im Januar eine böse Kreuzband-Verletzung zugezogen hatte, hat nun die zweite und entscheidende Operation hinter sich gebracht. „Die OP war erfolgreich, nun hoffen wir, dass Jeff wieder fit wird. Aber wir wissen, dass es eine langwierige Sache ist“, sagt Kirschner. In der kommenden Hinrunde wird Jeffrey Tumanan kaum zum Kader zählen können.

Der ansonsten vollzählige Kader wird nach der ersten Vorbereitungs-Woche sogleich ein Trainingslager aufschlagen. Kommenden Donnerstag bricht der TVD für ein langes Wochenende Richtung Münster an den Hiltroper See auf.