Velbert. Velbert zeigt beim 1:1 im Duell der beiden mutmaßlichen Absteiger zwar eine Steigerung – Trainer Berkenkamp wird aber trotzdem mehr als deutlich.
Mit den Armen rudern, Kommandos rufen, ein fassungsloser Blick, Hände über dem Kopf zusammenschlagen: Wie Andreas Berkenkamp und André Adomat an der Seitenlinie beim SC Velbert reagierten, sagte alles über die ersten Minuten im Kellerduell gegen den Cronenberger SC aus – hochverdient geriet der Club früh in Rückstand. Und trotzdem war Berkenkamp am Ende nicht zufrieden mit dem 1:1 nach 90 Minuten – das nur einen Punkt bedeutete. Er übte harsche Kritik am Auftritt seines Teams.
„Max, Deniz – warm machen!“, war die Ansage von Berkenkamp an seine Auswechselspieler nach gut 20 Minuten, nach einer halben Stunde wechselte er zum ersten Mal. Bis dahin passte gar nichts.
Cronenberg kauft SC Velbert komplett den Scheid ab
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Berkenkamp hatte versprochen, dass seine Mannschaft sich nicht verstecken würde und theoretisch postierte sie sich auch vorne, um den Gegner früh anzugreifen – griff dann aber nicht an. Die Abstände stimmten nicht, Absprachen gab es kaum, Zweikämpfe auch nicht, weil die Cronenberger immer schneller waren. Die brillierten auch nicht gerade, spielten aber zielstrebig.
So wie eben in der 22. Minute, als die Clubberer den Ball im Vorwärtsgang kurz vor der Mittellinie verloren – während Cronenberg direkt umschaltete, schaute Velbert nur hinterher, zwei Pässe später traf Mohammed aus 15 Metern zum 0:1 – verdient. Zur Pause hätte der CSC höher führen können, unter anderem rettete einmal Albin Rec in letzter Sekunde. „Das war eine katastrophale erste Halbzeit. Wenn man so spielt, steigt man verdient ab“, meinte Berkenkamp.
Vorne hatte der SC immerhin eine Doppelchance aus dem Nichts – Kizilisik scheiterte innerhalb von 30 Sekunden erst frei am Torwart, dann mit dem Kopf an der Latte (36.), sonst hätte es zur Pause sogar unentschieden stehen können. Das passierte dann direkt danach.
Mit Duran kommt viel mehr Schwung in die Velberter Offensive
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Noch nicht eine ganze Minute war gespielt, da bediente Kizilisik den zur Pause eingewechselten Deniz Duran, der von der Sechzehnerkante ins Tor traf. In Hälfte zwei war immer klar zu sehen, dass beide Mannschaften mit einem Punkt nichts anfangen können – beide haben mehr als zehn Punkte Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze.
Der SC Velbert war jetzt viel besser, bei hohen Bällen vor dem Gegner am Ball, entschlossener und durchschlagskräftiger in den Zweikämpfen – allen voran Joker Duran, der schnell, dribbelstark und vor allem mutig auftrat.
Die Tempodefizite im Kopf und in den Beinen waren jetzt auf Cronenberger Seite, die Chancen hatte der SC – die besten vergaben aber Kizilisik und Schulz in der 81. und 82. Minute, die jeweils den Ball nicht am Torwart vorbeibekamen.
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„Hätten wir 90 Minuten so gespielt wie in der zweiten Hälfte, dann hätten wir auch gewonnen“, meinte Berkenkamp – der in der Pause deutlich und auch „emotional“ geworden war.
Es war in der zweiten Hälfte ein besseres, härteres und vor allem spannenderes Spiel, in dem beide Teams in der Schlussphase die Entscheidung suchten, immer direkt nach vorne stürmten. In der dritten Minute der Nachspielzeit hatten die Velberter noch den entscheidenden konter, kamen aber trotz Überzahl nicht einmal bis zum Strafraum.
„Das war eigentlich symptomatisch, dass wir den letzten Konter nicht setzen, das war eine 3-gegen-1-Situation“, meinte Trainer Berkenkamp. „Dann gewinnt man solche Spiele nicht, dann steht man zu Recht da unten.“
Und nach dem 1:1 ist es noch unwahrscheinlicher, dass weder der Cronenberger SC (mit dem zukünftigen SC-Trainer Peter Radojewski) noch der SC Velbert da unten wieder herauskommen.
>> SO HABEN SIE GESPIELT:
SC: Horn - Blume, Rec, Burczyk, Kubina (30. Michels), Jeglorz (74. Buco) - Schulz, Fritsch - Lange (66. Tekadiomona), Kizisilik, Bayraktar (46. Duran).
Tore: 0:1 (22.), 1:1 Duran (46.).