Velbert. . Die Düsseldorfer gewinnen das Testspiel die SSVg verdient sich aber Fleißpunkte. Die Velberter können aus der Niederlage Gewinn ziehen.

  • Die SSVg Velbert hatte vor 1030 Zuschauern Fortuna Düsseldorf zu Gast und sich dabei gut geschlagen
  • Gegen den Zweitligisten war die Mannschaft von Imre Renji teils sogar gleichwertig, ließ wenig zu
  • Das Tor des Tages schoss Axel Bellinghausen für Fortuna kurz vor der Halbzeit

Kurz guckt Massimo Mondello entsetzt Richtung Mitte – dann grinst er und schüttelt den Kopf, als er sieht, dass die Szene geklärt ist. Mit einer leichten Körpertäuschung hat Fortuna Düsseldorfs Ihlas Bebou den Velberter abgekocht: Während Mondello drei Meter über die Grundlinie hinaus ins Aus rauscht, marschiert Bebou Richtung Mitte, legt quer. Aber Mo Sealiti klärt einen Meter vor dem Tor spektakulär gegen Rouwen Hennings – weiter 0:0 zwischen Velbert und Zweitligist Fortuna. Das war die 35. Minute.

Angesprochen auf die Szene kann Mondello nach dem Spiel auch lachen: „Das war unberechenbar, das ist seine Klasse, aus dem Nichts ist er richtig gefährlich“, staunte er über Gegenspieler Bebou: „Ein Riesenspieler, der ist unfassbar schnell und macht viele Sachen, die man gar nicht erwarten kann“, meinte Mondello und stellte aber auch fest: „Ein-, zweimal konnte ich auch ganz gut aussehen.“

Und wieder hat Massimo Mondello den Ball: Der Linksverteidiger räumt hier Düsseldorfs Jerome Kiesewetter fair ab – mit dem schnellen Bebou hatte Mondello dagegen manchmal auch das Nachsehen.
Und wieder hat Massimo Mondello den Ball: Der Linksverteidiger räumt hier Düsseldorfs Jerome Kiesewetter fair ab – mit dem schnellen Bebou hatte Mondello dagegen manchmal auch das Nachsehen. © Uwe Möller

Und tatsächlich endet das Privatduell Bebou gegen Mondello ziemlich unentschieden, als Bebou in der Pause ausgewechselt wird – da steht es nach Toren allerdings 0:1. Kurz vor der Pause kommt keiner der Blauen hinter Fortuna-Urgestein Axel Bellinghausen her, der mit einem harten Flachschuss Philipp Sprenger überwindet.

SSVg spielt in Hälfte eins sehr gut mit

Es blieb das einzige Tor im Test zwischen Oberliga und zweiter Bundesliga. „Richtig gut verkauft“, „sehr ordentlich“, „gut gearbeitet“, „können zufrieden sein“ – das Fazit der Velberter Protagonisten war uneingeschränkt positiv ob des 0:1 in einem Testspiel, an das sich zumindest in Düsseldorf wohl bald kaum einer mehr erinnern wird. Es war eine sehr zähe Angelegenheit für die Gäste. Die Velberter dagegen können viel aus dem Spiel mitnehmen.

„Wir hatten es in der Abwehr richtig schwer gegen diese Qualität, aber haben es gut gemacht“, fand SSVg-Kapitän Niklas Andersen, „und für die jungen Spieler ist es ein tolles Erlebnis zu sehen, dass auch in der zweiten Liga Menschen spielen, die einfach Spaß am spielen haben – und dass wir auch gegen die mithalten können.“ Insbesondere in Hälfte eins – bis zum Tor kurz vor der Pause – machte die SSVg im Spiel richtig gut mit.

Max Wagener sperrt den Ball gegen Davor Lovren, Moses Lamidi kommt von hinten zur Hilfe.
Max Wagener sperrt den Ball gegen Davor Lovren, Moses Lamidi kommt von hinten zur Hilfe. © Uwe Möller

Nachdem Bellinghausens erster Versuch geblockt wurde (7.) und Sealiti den irre schnellen Bebou einmal notgestoppt hatte (8.), war Velbert voll da: Aydin und Lamidi liefen die Fortuna schon am gegnerischen Sechzehner an, die Viererketten dahinter ließen kaum Lücken und mit dem Ball zeigte sich die SSVg teils ganz ansehnlich.

Mondello vergibt die große Chance zur Führung

Beispielhaft: Mit einer Grätsche hinten links leitet Außenstürmer Coruk den besten Velberter Angriff des Spiels ein (32.): Über acht, neun Stationen läuft der Ball von hinten links mit ganz wenig Kontakten nach vorn rechts, wo Lamidi mit der Hacke auf Claus ablegt – dessen Hereingabe auf Zent wird im letzten Moment geblockt. Nach der anschließenden Ecke kommt Mondello frei zum Kopfball, drüber. Auf der anderen Seiten pariert Sprenger zweimal, Bodzek trifft die Latte, Sealiti rettet wie beschrieben – bis Bellinghausen doch trifft. Pause.

Friedhelm Funkel tauschte in der Halbzeit alle Feldspieler aus, Imre Renji im Lauf der zweiten Hälfte die meisten. Fortuna war überlegen, aber ohne Bebou fast komplett ungefährlich. Lamidi und der eingewechselte Nnaji für Velbert hatten bei Kontern zu wenig Unterstützung, so sahen die 1030 Zuschauer an der Sonnenblume wenig Spannendes in Hälfte zwei.

Andersen: „Dieses Erlebnis ist gut für das Team“

Niklas Andersen fand: „Wir haben uns nicht abschlachten lassen, sondern gut verkauft. Wir merken, was geht, wenn alle kämpfen. Dieses Erlebnis ist auf jeden Fall gut fürs Team.“