Oberhausen. Nach einer weitgehend lustlosen Vorstellung verlor Rot-Weiß Oberhausen das Niederheinpokal-Halbfinale gegen den Sechstligisten SV Hönnepel-Niedermörmter im Elfmeterschießen. Die RWO-Fans waren außer sich vor Wut. Nur durch eine starke Polizeipräsenz konnten Ausschreitungen verhindert werden.
Das war nur noch peinlich. Mit einer 3:5 (2:2; 1:1)-Niederlage nach Elfmeterschießen gegen den Niederrheinligisten Hönnepel-Niedermörmter verabschiedete sich Drittligist RW Oberhausen Dienstagabend unrühmlich aus dem Pokal und beendete damit eine ebenso unrühmliche Saison. Die noch gekommenen Fans waren außer sich vor Wut: Aus Unmut über den Spielverlauf wollten Zuschauer das Spielfeld stürmen, wie die Polizei mitteilte. Nur durch eine starke Polizeipräsenz konnten während der Verlängerung und nach Spielschluss größere Ausschreitungen verhindert werden. Angriffe auf Spieler habe es nicht gegeben. Bei einer Schlägerei erlitt eine unbeteiligte Person Verletzungen. Die Polizei nahm einen Zuschauer fest. Drei Strafanzeigen wurden gestellt.
Von einem Klassenunterschied war nichts zu erkennen
Hönnepels Trainer Schorsch Mewes strahlte dagegen von einem Ende des Schnauzbarts bis zum anderen. Schon vor dem Spiel hatte der Ur-Oberhausener ein gutes Gefühl. „Wir verlieren hier heute nicht“, verkündete er vergnügt, „wir haben uns einiges einfallen lassen.“
Das wäre aber insgesamt gesehen nicht einmal nötig gewesen. Zwar erzielten die Oberhausener schon in der achten Minute mit ihrer ersten nennenswerten Offensivaktion das 1:0 durch David Jansen, doch von einem Klassenunterschied war nichts zu erkennen. Im Gegenteil, die Gäste waren wesentlich lauffreudiger und setzten den pomadigen Oberhausern zu. Die verwalteten hauptsächlich das Ergebnis und agierten völlig uninspiriert.
„Da ist viel zu wenig Bewegung, da kommt kaum einer mal dem Ball entgegen“, schüttelte Mike Terranova schon Mitte der zweiten Hälfte auf der Tribüne mit dem Kopf. Der Routinier musste zur Pause angeschlagen in der Kabine bleiben. Für ihn kam Florian Abel, der zwar für etwas mehr Schwung auf der rechten Seite sorgte, aber auch nichts Entscheidendes bewirken konnte. Auch die Hereinnahme von Fatih Candan und Marvin Ellmann brachte nur kurz Belebung.
Eine Viertelstunde vor Schluss war es dann soweit. Nach einem Ballverlust von Nedim Hasanbegovic versenkt Fabio Forster cool aus 18 Metern zum Ausgleich. Die Verunsicherung bei den „Kleeblättern“ wurde nun noch größer. Ballverlust über Ballverlust. Jemanden dabei hervorzuheben, wäre eigentlich unfair, doch Benjamin Weigelt schoss in dieser Phase den Vogel in negativer Richtung ab.
Die Gäste waren körperlich bereits am Ende, doch sie glaubten an ihre Chance und rannten wie um ihr Leben. In der 100. Minute wurden sie belohnt, als Torjäger Andre Trienenjost sogar das 1:2 erzielte. Doch nun ging kaum noch was bei den Gästen. RWO konnte erstmals in der Partie so etwas wie Druck entfachen. Zu mehr als dem Ausgleich durch Ellmann reichte es aber nicht.
Elfmeterschießen ist bekanntlich Nervensache und da waren die Gäste fast schon logisch im Vorteil. Obwohl schon auf dem Zahnfleisch gehend, verwandelten alle Klever Schützen, während Felix Schiller als dritter RWO-Schütze am ehemaligen Oberhausener Schlussmann Jan Terhorst scheiterte. (Mit Material von dapd)