Essen. Es ist vor allem RWE-Keeper Dennis Lamczyk zu verdanken, dass die Rot Weißen aus Essen im Finale des Niederrheinpokals stehen. Gegen den Fünftligisten KFC Uerdingen stand es nach Verlängerung und Elfmeterschießen am Ende 5:2.
Finale, oho! Die Rot-Weißen jubelten in der Grotenburg und feiern – sofern sie noch Kraft dazu hatten. Denn das Halbfinale im Niederrheinpokal gegen den Fünfligisten KFC Uerdingen ging über die volle Distanz. Über die volle Pokal-Distanz, wohlgemerkt. Mit Verlängerung und Elfmeterschießen. Dreimal in Folge tauchte RWE-Keeper Dennis Lamczyk ab und parierte. Dreimal traf RWE durch Jasmund, Brauer und Grummel. Sieg. Am Ende dieses packenden Fußballabends stand der Regionalligist von der Hafenstraße als erster Finalist fest. Zum fünften Mal in Folge sind die Essener im Finale. Der Gegner wird am 8.Mai zwischen RW Oberhausen und SV Hönnepel-Niedermörmter ermittelt.
Von Spannung und prickelnder Unterhaltung konnte in Hälfte eins kaum die Rede sein. Zu eindeutig war die Angelegenheit. Die Rot-Weißen überfielen den Gastgeber, der im eigenen Stadion mit dieser kühnen Offensive wohl nicht gerechnet hatte. Die Uerdinger standen sofort unter Druck und früh erzielte RWE das Führungstor. Kayas Schussversuch wurde abgeblockt, der bärenstarke Benedikt Koep nahm die Kugel mit, umkurvte KFC-Torhüter Lenz und schob ein zum 1:0. Ein optimaler Auftakt. Und die Gäste ließen nicht locker. Nach gut zwanzig Minuten das 2:0: Timo Brauer hatte sich bis zur gegnerischen Torauslinie durchgetankt, Rückpass auf Kerim Avci, der diesen schönen Angriff vollendete. Die RWE--Fans hüpften ausgelassen. Und von Uerdingen war kaum Gegenwehr zu erkennen. So leicht, so einseitig hatten man es sich nicht vorgestellt. 2:0 - Was sollte da noch passieren?
Anschlusstreffer weckte Lebensgeister
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Oh, eine Menge - wie in unzähligen Pokalkämpfen zuvor. Der erste Schock traf Rot-Weiss in der 38.Minute: Özkaya flankte und Ferati traf mit einem Flugkopfball zum 1:2. Ein Tor aus dem Nichts, dass das Essener Gefüge erschütterte.
Die Hausherren zeigten nach der Pause, warum man einst im Stadion ehrfürchtig von der Grotenburg-Kampfbahn sprach. Der Anschlusstreffer hatte die Lebensgeister geweckt und Mut gemacht. Nun war es der NRW-Ligist der selbstbewusst nach vorne stieß. Und den Gegner ein weiteres Mal schockte. Koep foulte Höfler im Strafraum - Elfmeter. Und Saka glich aus.
Jetzt war es ein spannender Pokalfight mit einer prächtigen, stimmungsvollen Kulisse. Lamczyk erlaubte sich eine kleine Unsicherheit (59.), dann verlor KFC-Keeper Manuel Lenz am Strafraumeck den Ball. Kaya lupft die Richtung Tor, doch der Uerdinger Nimptsch rettet mit dem Kopf (67.). RWE besaß weitere Möglichkeiten. Koep hatte eine Chance, die Lenz vereitelte (72.) und nach einem Wagner-Kopfball musste Verteidiger Pirschel auf der Linie klären (73.). Das war’s. Verlängerung.
KFC Uerdingen - Rot-Weiss 5:2 n.E.(2:2, 1:2)
Tore: 0:1 Koep (11.), 0:2 Avci (21.), 1:2 Ferati (38.), 2:2 Saka (Foulelfmeter, 56.).
"Gefühl" Rot-Weiss Essen
